Neue SerieAnja Kling: Beerdigungen schließen Humor nicht aus

Anja Kling: Beerdigungen schließen Humor nicht aus
Anja Kling: Beerdigungen schließen Humor nicht aus

© ARD Degeto/Georges Pauly

Paul VerhobenPaul Verhoben | 26.01.2022, 09:03 Uhr

TV-Schauspielerin Anja Kling findet, dass Beerdigungen Humor doch überhaupt nicht ausschließen.

Die Schauspielerin ist seit diese Woche in der Comedyserie „Das Begräbnis“ in der ARD zu sehen. Es heißt, dass auf Beerdigungen mehr gelogen wird, als überall sonst.

Kling im Interview mit dem ‘RND‘ dazu: „Ich habe auf Beerdigungen schon Reden gehört, die über den Verstorbenen kaum etwas ausgesagt haben, sodass ich gedacht habe, das hat mit dem Menschen, den ich gekannt habe, überhaupt nichts zu tun. Das macht die Trauer über den Verlust des Menschen, den man da gerade zu Grabe trägt, dann noch größer.“

Beerdigung und Humor müssen sich nicht komplett ausschließen

Aber passen Humor und Beerdigungen eigentlich zusammen? Kling weiter: „Ich finde, dass Beerdigung und Humor sich nicht komplett ausschließen müssen. Natürlich kann ich nur für mich sprechen. Für meine eigene Trauerfeier würde ich mir wünschen, dass die Gäste möglichst heitere Geschichten erzählen, die sie mit mir erlebt haben. Es würde mir wenig gefallen, wenn alle in Schwarz flüsternd vor sich hin weinen würden. Dass man trauert, ist doch klar. Aber für die Hinterbliebenen muss das Leben dennoch weitergehen, und da wäre es doch schöner, wenn man nach der anfänglichen Trauer schnell zu den heiteren Momenten zurückfinden würde.“

Anja Kling: Beerdigungen schließen Humor nicht aus

© ARD Degeto/Georges Pauly

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Anja Kling hat keine Angst vorm Tod

Sind wir denn verklemmt, wenn es ums Sterben geht? Kling: „Das ist nun mal unsere Kultur, man will der Trauer Raum geben und Zeit lassen. Mich persönlich ängstigt nicht der eigene Tod, sondern der Gedanke an Krankheit, und Siechtum und den Verlust geliebter Menschen um mich herum. Wir vergessen oder verdrängen in unserer Kultur den Tod viel zu oft. Jeder weiß, dass man sterben muss, ganz egal, wie viele gute Taten man vollbringt oder ob man jeden Tag zehn Äpfel isst. Also tabuisieren wir den Tod so lange wie möglich, werden aber dann, wenn jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis stirbt, völlig aus der Bahn geworfen.“

Darum geht’s in „Das Begräbnis“

Nach 20 Jahren Ehe mit Wolff-Dieter möchte die jüngere Witwe Gaby (Catrin Striebeck) bei dessen Trauerfeier endlich ihren Platz in der Familie besiegeln. Doch da stößt sie bei Wolff-Dieters Exfrau Hildegard (Christine Schorn) und den drei Kindern aus erster Ehe auf Granit. Bei den Reibereien geht es nicht nur ums Familiengefüge, sondern vor allem ums Erbe. Die Weichen für Meurer Sanitär hat der weitsichtige Verstorbene mit seinem letzten Willen jedoch selbst gestellt. Bei der Testamentseröffnung kommt es zum Eklat.

Die Serie ist online first ab 25. Januar 2022 und danach sechs Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar.