Der Investor ganz privatCarsten Maschmeyer plagten „zeitweise“ Suizidgedanken

Carsten Maschmeyer kämpfte jahrelang gegen eine Tablettensucht. (eee/spot)
Carsten Maschmeyer kämpfte jahrelang gegen eine Tablettensucht. (eee/spot)

imago/Eventpress

SpotOn NewsSpotOn News | 12.09.2021, 12:40 Uhr

Carsten Maschmeyer hatte nicht nur jahrelang mit einer Tablettensucht zu kämpfen. Den Investor plagten "zeitweise" sogar Suizidgedanken, wie er in einem Interview verrät.

Burnout, Tablettensucht und schließlich Depressionen: In seinem neuen Buch „Die sechs Elemente des Erfolgs“ zeigt sich „Die Höhle der Löwen“-Investor Carsten Maschmeyer (62) so privat wie nie. Jahrelang litt der Unternehmer unter beruflichem Druck, der ihn am Ende in eine Tablettenabhängigkeit rutschen ließ. „Zeitweise“ habe Maschmeyer sogar mit Suizidgedanken zu kämpfen gehabt, wie er nun im Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ verrät.

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„Es gab eine Zeit, da ich meinen Sohn in London besucht habe. In Canary Wharf hatte er eine Studentenwohnung im 21. Stock. Manchmal habe ich schon sehnsüchtig aus dem Fenster geschaut“, erinnert sich der Investor an seine „dunkelste Phase“ zurück. Doch die Angst, seine eigenen Kinder und Ehefrau Veronica Ferres (56) nie wieder sehen zu können, habe damals überwogen. „Ich entschied mich, zu bleiben und schließlich gegen meine Sucht anzukämpfen.“

Tabletten statt Burnout-Behandlung

Trotz körperlicher Erschöpfung nach häufigen „18-Stunden-Tagen“ habe Maschmeyer in jener Zeit oft nicht einschlafen können. „Zusätzlich gab es den Druck an der Börse. Der hat mir damals den Rest gegeben.“ Die Folge: Eine beginnende Sucht nach Schlaftabletten. Sein Arzt habe nicht erkannt, dass Maschmeyer an Burnout litt „und mir – statt zu empfehlen, weniger zu arbeiten und öfters mal spazieren zu gehen – die Schlaftabletten gegeben und mich über die Suchtwirkung nicht richtig aufgeklärt. Was er immerhin gesagt hat: Nimm das nicht regelmäßig“.

Anschließend sei es ein Leichtes gewesen, sich die Tabletten in den Apotheken zu besorgen. „Mein Appell an die Krankenkassen: Diese Daten müssen aggregiert werden, es muss eine Warnlampe aufleuchten, wenn sich ein Patient viel zu viel von einem gefährlichen Medikament verschafft“, so Maschmeyer. Seine Sucht habe er dennoch lange verstecken können, indem er sich isoliert habe. „Selbst zu Veronica, die ich Anfang 2009 kennengelernt habe“, erinnert sich der 62-Jährige.

Veronica Ferres stellte ihm ein Ultimatum

„Ich habe sie damals bei Dreharbeiten in Afrika besucht. Wenn ich wusste, dass sie ein paar Stunden dreht, habe ich mir schnell ein paar Tabletten eingeworfen und drei Stunden geschlafen. Bei den ersten gemeinsamen Urlauben habe ich mit Notlügen hantiert, wenn ich mich mal hinlegte.“

Dennoch sei es Ferres gewesen, die ihren Ehemann schließlich aus der Sucht geholt habe. „Damals hatte ich ernsthafte Ausfallerscheinungen, habe gelallt. Veronica erkannte, wie es um mich stand und hat die Reißleine gezogen. Ihre knallharte Botschaft war: Entweder machst du einen ernsthaften Entzug, oder es ist Schluss.“ Anschließend habe er sich in die Psychiatrie einweisen lassen.

Heute ist Maschmeyer clean. Seine letzte Tablette habe er vor elf Jahren geschluckt und seither „nichts mehr genommen von dem Teufelszeug“. Rückfällig sei er seit seinem Entzug „nie“ geworden. Seit der dritten Staffel von „Die Höhle der Löwen“ gehört Maschmeyer unentwegt dem Kreis der Investoren an, die um die besten Deals feilschen. So auch in Staffel zehn der TV-Show, die seit dem 6. September (20:15 Uhr, immer montags bei VOX) zu sehen ist.

Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111