Nach zwei ruhigen JahrenDer Festival-Sommer kehrt zurück

Feiernde auf dem Melt-Festival in Ferropolis. (mia/spot)
Feiernde auf dem Melt-Festival in Ferropolis. (mia/spot)

Christian Hedel

SpotOn NewsSpotOn News | 22.03.2022, 16:16 Uhr

Nach zwei Sommern Stille wird es 2022 wieder laut: Von Ferropolis bis Wacken bereiten sich Deutschlands Musikfans auf den vielleicht wildesten Festivalsommer seit Woodstock vor. Welche Veranstaltungen besonders beliebt sind, welche Künstler hoch im Kurs stehen und was Corona dazu sagt.

Der Frühling ist da, die Corona-Regeln verabschieden sich, die Prognose ist klar: Nach zwei Pandemie-Sommern dürfte uns 2022 ein umso lauterer Festival-Sommer bevorstehen. Eine von der Festival-Plattform „Höme“ durchgeführte Umfrage ergab, dass sich die Befragten in der Pandemie vorgenommen haben, ihre Festival-Besuche noch zu erhöhen. So sieht das Comeback der bekanntesten Festivals Deutschlands aus.

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Die beliebtesten Festivals

Hurricane/Southside

Vom 17. bis 19. Juni finden die Schwestern-Festivals Southside in Neuhausen ob Eck und Hurricane bei Scheeßel statt. Headliner sind hier etwa Kings of Leon, Deichkind, K.I.Z., The Killers und Seeed. 80.000 Menschen werden auf den Festivals erwartet. Zum Thema Hygienekonzept und Corona gibt es auf den Webseiten derzeit noch keine Auskunft.

Parookaville

Mit über 200.000 Besuchern gehört das Parookaville in Weeze zu den größten Festivals Europas. Vom 22. Juli bis 24. Juli spielen auf dem Flughafen in NRW DJs und Bands wie Robin Schulz, Scooter, Tiesto, Armin von Buuren oder Felix Jaehn.

Wacken

Auch das Dörfchen Wacken wird dieses Jahr wieder von Metal-Heads überrannt werden. Vom 4. bis 6. August locken als Headliner etwa Slipknot, Judas Priest und Limp Bizkit. Zu Ostern sollen noch mehr Bands angekündigt werden.

Fusion

Nachdem es letztes Jahr in drei kleine Festivals mit je 10.000 Leuten und einem ausgefeilten Testkonzept aufgeteilt worden war, findet das Fusion Festival dieses Jahr wieder vom 29. Juni bis 3. Juli in Lärz mit voller Power statt. In einem Newsletter Ende letzten Jahres gaben die Veranstalter bekannt, dass das Testkonzept bei erwarteten 65.000 Besuchern allerdings nicht durchgeführt werden kann: „Eine Neuauflage unseres diesjährigen Testkonzeptes kann es nicht geben – also lasst euch impfen, sonst hat die Scheiße nie ein Ende!“

Rock am Ring/im Park

Auch die Festivals Rock am Ring und Rock im Park (3. bis 5. Juni) rufen auf ihren Seiten zum Impfen auf. Zum Thema Corona heißt es hier, das Festival fände „unter den zum Zeitpunkt des Festivals bestehenden Abstands-, Sicherheits- und Hygieneregeln statt.“ Die insgesamt etwa 140.000 Musikfans freuen sich bei beiden Großevents etwa auf Green Day, Jan Delay, Muse, Casper oder die Beatsteaks.

Melt

Vom 10. bis 12. Juni wird auch wieder nahe Gräfenheinichen gebaggert und getanzt. Musikalisch gibt es dieses Jahr für erwartete 20.000 Gäste besonders Handverlesenes: Jamie XX, The Blaze, Arlo Parks oder Honey Dijon stehen in der Stadt aus Eisen, wie Ferropolis auch genannt wird, auf der Bühne.

Splash

Auch das Hip-Hop-Festival Splash! ist zurück, diesmal an zwei Wochenenden, dem roten und dem blauen. A$AP Rocky, Luciano, Katja Krasavice oder K.I.Z. locken ebenfalls nach Ferropolis, entweder vom 30.6. bis 2.7. (rotes WE) oder vom 7.7. bis 9.7.

Lollapalooza

Die Berliner Ausgabe des Lollapalooza-Festivals findet vom 24. bis 25 September im Olympiastadion und Olympiapark statt. Das Line-up wird erst am 30. März bekannt gegeben. Zum Thema Corona informiert die Webseite des Festivals, dass man auf Basis des individuellen Hygienekonzepts angemessene Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ergreifen werde. So könnten die Gäste gefordert werden, Kontaktdaten mitzuteilen, einen tagesaktuellen negativen Test vorzulegen oder ihre Körpertemperatur zu checken.

Corona-Regel Nummer 1: Flexibel bleiben

Die Zurückhaltung der meisten Festivals zu den Hygiene-Regeln hängt mit dem unberechenbaren Infektionsgeschehen zusammen. Klar ist: Alle Festivals werden unter den Regeln stattfinden, die zu dem Zeitpunkt in der Region gelten. Wie werden die aussehen?

Dafür ist die Hot-Spot-Regelung verantwortlich. Wird in der Region die Ausbreitung einer gefährlichen Virusvariante festgestellt oder die Überlastung der Krankenhauskapazitäten, könnten neue Regeln greifen, wie 2G,2GPlus, 3G oder ein besonderes Hygienekonzept. Dass ein Festival kurzfristig noch komplett abgesagt wird, ist unwahrscheinlich – aber nicht unmöglich. Und: Es ist auch möglich, dass die Festivals ohne jegliche Beschränkungen stattfinden.

Tickets: Schwierig

Zum Schluss die schlechte Nachricht: Es dürfte in diesem Jahr schwieriger denn je sein, an Karten zu kommen. Viele der großen Festivals verkaufen aktuell zwar noch, bei anderen gab es kaum eine Chance, da viele noch immer ihre Karten von vor zwei Jahren haben.

Von Ticketkäufen auf Ebay und Co ist abzuraten. In von den Festivals speziell eingerichtete Tickettauschbörsen kann man allerdings noch bis kurz vor dem Event sein Glück versuchen.