Erster Deal und "Blender"„Die Höhle der Löwen“: Die erste Beute für Neulöwin Janna Ensthaler

Janna Ensthaler ist neue Investorin bei "Die Höhle der Löwen". (spot)
Janna Ensthaler ist neue Investorin bei "Die Höhle der Löwen". (spot)

RTL / Bernd-Michael Maurer

SpotOn NewsSpotOn News | 10.04.2023, 23:01 Uhr

Gleich bei ihrer Premiere in der "Höhle der Löwen" schnappt sich Neu-Löwin Janna Ensthaler ihre erste Beute. Carsten Maschmeyer bezeichnet ein Gründerduo derweil in der neuesten Folge als "Blender".

Mit Janna Ensthaler (38) gibt in der zweiten Folge der 13. „Die Höhle der Löwen„-Staffel eine neue Löwin bei VOX (auch bei RTL+) ihr Debüt. Ihr alteingesessener „HDL“-Kollege Carsten Maschmeyer (63) begrüßt die Unternehmerin gleich mit einer Kampfansage: „Wir werden sehr nett sein, es sei denn, du willst uns die Beute wegnehmen.“

Erster Pitch für das Start-up „The Way Up“

Schon der erste Pitch könnte der Neulöwin schmecken, denn bei dem Start-up „The Way Up“ geht es um Upcycling von Einrichtungsgegenständen. Die Gründerin Lisa Mathieu (28) stellt aus Altglas Vasen oder Altholz-Tische her, Unikate mit einem QR-Code, der eine Geschichte erzählt.

Bisher arbeitete die ehemalige Empfangschefin allein. „Ich stehe jeden Morgen um 5 Uhr auf, ich habe kein Wochenende mehr.“ Jetzt will sie ihr Unternehmen auf die nächste Stufe heben, am liebsten mit einer Löwin.

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Maschmeyer ist nicht ganz überzeugt

Um „The Way Up“ am Markt zu etablieren, braucht die Gründerin 100.000 Euro, sie bietet 15 Prozent der Firmenanteile. 2.600 Glasprodukte hat sie bisher verkauft, 208.000 Euro Umsatz damit gemacht. Jeder Löwe bekommt zum Start eine Vase. Maschmeyer ist nicht ganz überzeugt. „Sieht ein bisschen schwammig aus“, findet er. Auch der Recyclingtisch reißt ihn nicht vom Hocker, weil die Tischbeine nicht recycelbar sind. „Das reicht mir nicht, ich bin raus.“ Tillman Schulz bevorzugt ebenso 100 Prozent Nachhaltigkeit und steigt aus.

„Ich kriege fast Gänsehaut.“

Ralf Dümmel (56) und Ensthaler tuscheln, Dümmel formuliert das Angebot: „Du bist eine Maschine, von Null so weit zu kommen, ich kriege fast Gänsehaut, echt Hammer. Janna und ich wollen mit dir auf große Reise gehen.“

Gemeinsam bieten sie der Gründerin 100.000 Euro für 30 Prozent. Auch Dagmar Wöhrl (68) will einsteigen, sie hätte gerne 20 Prozent für 100.000 Euro. Die Gründerin telefoniert mit ihrem Freund und entscheidet sich dann für Dümmel und Ensthaler – nicht ohne nachzuverhandeln. Schließlich einigen sich alle auf 25 Prozent. Die erste Beute für die neue Löwin. Sie freut sich: „Erster Pitch, erster Deal.“

„Newma“, Hygiene- und Pflegeprodukte für das Wochenbett

Das nächste Start-up weckt ebenfalls sofort das Interesse der neuen Löwin. Zumindest die rosa Baby-Deko auf der Bühne. „Ich bin Mama von zwei Töchtern, sieben und zwei Jahre alt, da löst das Bühnenbild bei mir alle möglichen Gefühle aus“, freut sich Ensthaler.

Die Gründerinnen Cornelia Dingendorf (43) und Jacqueline Leuer-Hingsen (35) präsentieren „Newma“, Hygiene- und Pflegeprodukte für das Wochenbett. Die Pflegeprodukte für Mütter nach der Geburt sollen vor allem bei Geburtsverletzungen helfen und herkömmliche Kühlpads und Inkontinenzwindeln ersetzen. Die Gründerinnen benötigen 185.000 Euro und bieten 20 Prozent der Anteile an.

Dagmar Wöhrl: „Früher war das ein Tabuthema“

„Wir sind beide Mamas und wissen, wie es sich nach der Geburt anfühlt: Man hat Schmerzen, sieht aus wie eine Birne und fühlt sich wie ein Schwamm“, stellen sich die Gründerinnen vor. Bei „Newma“ soll die Pflege der frischgebackenen Mutter im Mittelpunkt stehen. Wöhrl lobt: „Früher war das ein Tabuthema, man hat nicht darüber gesprochen.“ Auch Ensthaler ist begeistert: „Wir sind Zauberwesen und Superfrauen, wir haben die Plazenta, das ist ein Zauberorgan, ich finde das Thema phänomenal.“ Schulz ist gerade selbst Vater geworden. „Ich kenne das Problem in- und auswendig“, sagt er. Investieren will er aber nicht, denn: „Der Wettbewerb im Hygienebereich ist brutal, da sind die Großen draußen, da bin ich raus.“

Kein Geschäft für die Gründerinnen

Wöhrl schließt sich mit einer ähnlichen Begründung an, will auch nicht investieren. Auch Maschmeyer winkt ab: „Im Hygieneartikelmarkt habe ich kein Netzwerk, da kann ich nicht helfen.“ Dümmel zieht ebenfalls die Reißleine, er hat bereits in ein anderes Hygiene-Start-up investiert. Ensthaler erteilt „Newma“ dann ebenfalls eine Absage. „Wirtschaftlich sind die Produkte undankbar, man hat gerade den Kunden gewonnen, aber der geht wieder. Deshalb steige ich aus.“ Kein Geschäft für die Gründerinnen. Sie sind sichtlich enttäuscht, aber: „Jetzt erst recht.“

„Deckenblitz“ heißt die nächste Erfindung

„Deckenblitz“ heißt die nächste Erfindung. Dabei handelt es sich um einen Deckenmarkierungsstift als Hilfsmittel für eine fleckenfrei gestrichene Decke. Mit dem Stift kann die Decke in Abschnitte unterteilt werden, so dass man sieht, wo bereits gestrichen wurde.

Die Idee kam den Gründern Simon Biener (22) und Robin Schmedes (27), als ihre Mutter zu Hause die Wohnzimmerdecke streichen wollte und diese trotz zweimaligem Anstrich immer noch fleckig war. Zwölf Monate suchten die Brüder nach einer Lösung. Fast 10.000 Euro haben sie in die Entwicklung gesteckt und „Deckenblitz“ erfunden. Jetzt benötigen die Gründer 50.000 Euro, dafür bieten sie 25,1 Prozent.

„Knaller-Familienpitch“ begeistert die Löwen

„Wir sind auf Baustellen groß geworden“, stellen sich die Gründerbrüder den Löwen vor. Verstärkung bekommen sie von ihrer Mutter, die den Löwen zeigt, wie leicht sich die blaue Farbe des Stiftes übermalen lässt. 7,90 Euro soll der Kugelschreiber kosten. „Das ist der Knaller-Familienpitch“, lobt Maschmeyer, lehnt ab, schlägt aber gleichzeitig zu: „Ich passe nicht zu euch, ich investiere nicht, es sei denn, ihr bekommt heute kein Angebot. Ohne das lasse ich euch hier nicht raus. Zwei so frisch-fair-freche Leute lasse ich hier nicht raus. Ich sorge dafür, dass Mama glücklich ist.“

Dagmar findet die beiden „toll, toll, toll“. Aber weil das Produkt nicht in ihr Portfolio passt, ist sie raus. Auch bei Schulz passt der „Deckenblitz“ nicht ins Portfolio, er steigt ebenfalls aus. Glagau will ebenso nicht. Schließlich schlägt Dümmel zu: „Das Thema überzeugt mich.“ Er gibt 50.000 Euro für 30 Prozent. Deal!

Ein echtes „Tada-Erlebnis“ für die Löwen

Jetzt gibt’s was zwischen die Zähne. Die Gründer Matthias und Jessica Bruckhoff (beide 41) präsentieren „Tada Ramen“. Mit ihrer Ramen-Fertigsuppe wollen sie die japanische Suppe ohne großen Aufwand in die heimische Küche bringen. Dank eines Baukastensystems gibt es viele Möglichkeiten, die fertige Ramen-Suppe zu genießen. „Wir bieten heute ein echtes Tada-Erlebnis“, stellt sich das Gründerpaar vor. „Wir bieten fertige Suppen in Restaurantqualität an. So kann sich jeder seine Suppe nach Hause holen.“ Produziert wird alles in Deutschland. Um „Tada Ramen“ auf dem Markt zu etablieren, brauchen die beiden 120.000 Euro und bieten 20 Prozent.

„Sehr lecker“

Die Löwen dürfen probieren. „Sehr lecker“, sind sich alle einig. Maschmeyer lobt die Nudeln. Auch Glagau findet die Verpackung überzeugend. Maschmeyer hält sie für keine neue Erfindung und steigt aus. Schulz kommt zwar aus der Lebensmittelbranche, hat aber einen inneren Konflikt: „Wo ist der Mehrwert bei euch?“ Er findet ihn nicht, also steigt er aus. Wöhrl auch: „Das Besondere kommt nicht rüber. Deswegen bin ich raus.“

„Ich hätte Lust, diese Marke aufzubauen“

Dümmel hat es fantastisch geschmeckt, „und darauf kommt es an.“ Er ist begeistert, will den Gründern 120.000 für 25 Prozent geben, am liebsten gleich den Deal eintüten. Aber auch Glagau möchte einsteigen. „Ich hätte Lust, diese Marke aufzubauen“, sagt er und macht das gleiche Angebot. Schließlich entscheiden sich die Gründer für Glagau. Dümmel schaut überrascht und gar nicht amüsiert.

Pfandsystem für Kunststoffverpackungen mit Rücknahmestellen

Die Gründer von „Circleback“, Kimani Michalke (33) und Brett Dickey (41), wollen Kunststoffverpackungen ein neues Leben geben. Sie haben ein Pfandsystem für Kunststoffverpackungen mit Rücknahmestellen erfunden. Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen zu schaffen, damit Plastikmüll künftig nicht mehr im Müll landet. Bisher wird demnach nur etwa ein Drittel des Kunststoffs tatsächlich recycelt. Das wollen die beiden mit „Circleback“ ändern, einem App-basierten Pfandsystem. Pro Flasche planen die Gründer eine Vergütung von 20 Cent. Von den Löwen fordern die Gründer 600.000 Euro und bieten acht Prozent. Noch ist „Circleback“ aber nur eine große Vision. Umsätze gibt es noch nicht.

„Es gibt noch keinen Beweis, dass es funktioniert“

Glagau wundert sich: „Es gibt noch keinen Beweis, dass es funktioniert, aber ihr ruft schon eine sehr hohe Bewertung auf, das ist mir zu viel Risiko.“ Der Unternehmer steigt aus. Auch Maschmeyer wundert sich. „Ihr habt doch noch keinen Euro Umsatz.“ Judith Williams (51) wendet ein: „Es ist viel Bewegung auf dem Markt, Plastik wird gar nicht überall verwendet, es gibt schon viele Alternativen, wie Tuben aus Rohrzucker. Man kann komplett auf Plastik verzichten, also bin ich raus.“

Carsten Maschmeyer über Gründer: „Ihr seid Blender“

Maschmeyer möchte die Expertise der beiden geklärt haben. Der eine Gründer hat in Banken gearbeitet, dann Tourismus in Panama gemacht. Der andere ist Psychologe. Von Recycling versteht keiner was. Das lässt den Unternehmer zweifeln. „Ihr seid Verkäufer“, meint er. „Ihr habt keine Expertise. Für mich seid ihr Blender. Ich will an einer ehrenwerten Sache mitverdienen, ihr wollt an diesem Megatrend mitverdienen, aber ihr könnt nichts damit anfangen, deshalb bin ich raus.“

Ensthaler hat Mitleid mit den Gründern: „Um das abzuschwächen. Ihr seid mit Herzblut dabei. Das ist eine coole Idee. Ich würde da einsteigen, ich wäre euer erster Kunde, aber ich bin raus.“ Kein Deal für „Circleback“.