Jennifer Lawrence & Co.: Das wollten sie – und das bekamen sie

Paul VerhobenPaul Verhoben | 27.05.2016, 07:50 Uhr | ANZEIGE

Nicht immer bekommen Schauspieler genau die Rollen, für die sie gecastet werden oder die sie sich beim Vorsprechen erhoffen. Das betrifft auch aktuelle Serien wie das bald in die nächste Runde gehende Epos „Game of Thrones“.

Und bisweilen ergibt sich auch ein ganz anderer Weg bei der Planung von Besetzungen für Filme. Wie die folgenden exemplarischen Beispiele zeigen, sind solche Planänderungen nicht immer schlecht. Manche Schauspieler eignen sich perfekt für eine bestimmte Rolle oder verändern eine andere. Andere Darsteller sind vielmehr der Joker.

Womit wir auch bereits beim Thema sind: Eines der berühmtesten Beispiele für einen Planungswechsel ist der Joker. Nachdem Heath Ledger ursprünglich für die Hauptrolle des Filmhelden vorgesehen war – nämlich als Batman in „Batman Begins“ – und daraus nichts wurde, musste der Regisseur Christopher Nolan umplanen und gab die Rolle an Christian Bale. In der Fortsetzung „The Dark Knight“ probierte es Nolan erneut bei Heath Ledger und konnte ihn letztlich überzeugen die Rolle des Jokers zu spielen. Dieser spielte sie so brillant, dass ihm postum ein Oscar für seine Filmleistung verliehen wurde.

Gerade für Filmreihen wird eine optimale Besetzung gesucht

In der berühmten Filmreihe „Die Tribute von Panem“ gab es ebenfalls einen Wechsel. Für die wichtige Rolle als Katniss Everdeen bewarben sich hier sowohl Jennifer Lawrence, wie auch Isabelle Fuhrman. Nachdem die erste die Rolle bekam, bot man Fuhrman nach kurzer Bedenkzeit an, die Rolle als Antipodin zu übernehmen. Furhman akzeptierte gerne und spielte Clove. Offenbar sind auch Rollen als Bösewichte beliebt. Nicht selten sprechen Schauspieler für die Rollen als Bösewichte vor, sondern werden beim Casting vom Regisseur erst dafür entdeckt. Einmal engagiert kann jedoch auch daraus eine große Aufgabe und Darstellungsleistung werden.

Auch für Serienstaffeln werden Schauspieler gezielt besetzt – oder eben umbesetzt. Carice van Houten ist so ein Beispiel. Sie spielte in „Game of Thrones“ mit, wo sie Melisandre, die rote Priesterin, gab. Auch van Houten hate sich eigentlich auf eine andere Rolle beworben. Cersei Lannister war ihre ursprüngliche Rolle. Nachdem es jedoch zu Überschneidungen mit anderen Filmarbeiten kam – van Houten war zwischenzeitlich für „Intruders“ am Set und musste deshalb absagen – wurde umdisponiert. Die Rolle der Cersei Lannister wurde zwischenzeitlich von Lena Headey übernommen. Einige Zeit später ergänzte van Houten doch noch das Filmteam für das „Game of Thrones“-Epos. Sie übernahm schließlich die Rolle der roten Priesterin – und meisterte diese mit Bravour.

Gecastet wird nicht für eine einzelne Rolle – sondern für ein ganzes Projekt!

Captain Picard aus „Star Trek – Next Generation“ war übrigens ebenfalls für eine ganz andere Rolle vorgesehen. Das mag überraschen, da die Rolle Patrick Stewart im Nachhinein betrachtet wie auf den Leib geschnitten scheint. Tatsächlich sollte Stewart jedoch zunächst den Charakter des Androiden Commander Data für die Science-Fiction-Serie übernehmen. Dazu hatte man ihn bei seiner Theaterarbeit bei der Royal Shakespeare Company beobachtet – und schließlich umbesetzt. Im Ergebnis waren sowohl Captain Picard mit Patrick Stewart wunderbar besetzt wie auch die Rolle des Commander Data in Brent Spiner eine kongeniale Besetzung fand. Dass wiederum in der Serie immer wieder Rezitationen aus den Werken William Shakespeares eingeflochten werden, hat seinen Grund in der Theaterarbeit von der Patrick Stewart herkommt. Mit ihr wird Science-Fiction mit einer traditionsreichen und ausgesprochen vielfältigen Kanonliteratur verbunden. Eine gelungene Mischung, die wohl bereits am Set überzeugt hat. (KTAD)

Foto: WENN.comn