Die Herzblut-AufgabeJorge Gonzalez : Berührende Momente in der Kinderpflege – ohne Drehbuch

Jorge Gonzalez pflegte seine Eltern bis zum Tod – jetzt pflegt er Kinder
Jorge Gonzalez pflegte seine Eltern bis zum Tod – jetzt pflegt er Kinder

© SAT.1/André Kowalski

Redaktion KuTRedaktion KuT | 18.10.2021, 18:30 Uhr

Normalerweise kennen wir Jorge Gonzales (54) als extravaganten Paradiesvogel. Jetzt schlüpfte er im Rahmen der neuen Sat.1-Dokumentation in die Rolle eines Krankenpflegers und kümmerte sich um krebskranke Kinder. Kein neues Unterfangen für ihn: Jahrelang pflegte er seine Eltern.

„Nicht reden, sondern anpacken. Nicht zuschauen, sondern machen“ – das ist der Slogan der neue SAT.1 Reportagereihe „Die Herzblut-Aufgabe“. Gemeinsam mit anderen Prominenten will Jorge Gonzalez durch das TV-Experiment die Aufmerksamkeit auf die Defizite in Pflegeberufen lenken. Dazu absolvierte der „Let´s Dance“-Juror ein Praktikum im Krankenhaus auf der Kinderstadion, was ihm viel abverlangte.

Jorge Gonzalez pflegte seine Eltern bis zum Tod – jetzt pflegt er Kinder

© SAT.1/André Kowalski

In der aktuellen Ausgabe der MDR-Talkshow „Riverboat“ gab Jorge Gonzalez bereits einen ersten Einblick in den Alltag als Pflegekraft: „Wir bekamen einen kurzen Crashkurs, damit wir ungefähr wussten, worum es geht. Dann wurden wir aber ins kalte Wasser geschmissen, es gab kein Drehbuch, sondern es ist eine wirkliche Doku“, erklärte er.

Jorge Gonzalez: Spielen mit krebskranken Kindern

Das Pflege kein Beruf ist, den man unbekümmert nach Feierabend ablegen kann, bekam Jorge am eigenen Leib zu spüren. Auch nach Dienstschluss sei er noch im Krankenhaus geblieben und habe sich um die Kinder gekümmert.

„Einige von ihnen hatten Krebs und wollten den ganzen Tag über nichts essen und trinken, aber während dem Spielen und Malen haben sie alles vergessen und nebenher zum Beispiel eine Banane gegessen“, so der 54-jährige in der Talkshow.

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Jorge Gonzales über den Tod seiner Mutter

Pflege ist für Jorge Gonzalez kein ungewohntes Terrain – im Gegenteil. Die letzten Jahre war es selbst mit existenziellen Problemen konfrontiert. Innerhalb der letzten drei Jahre verlor der er beide seiner Eltern, kürzlich seinen Vater. Seine Mutter habe er bis zu ihrem Sterbebett begleitet: „Ich hatte den Luxus und konnte sie in den letzten Jahren auf Kuba pflegen“, so der modebegeisterte Tänzer.

Was waren für ihn die einschneidenden oder emotionale Momente bei seiner Arbeit in der Klinik für die TV-Doku? „Durch die Arbeit mit den Kindern gab es jeden Tag viele emotionale Momente“, verriet er im Gespräch mit SAT.1. „Kinderaugen lügen nicht und man sieht ihnen Freude und Leid direkt an. Es gab zum Glück auch viele schöne Momente, in denen ich mit den Kindern zusammen war und man gemerkt hat, dass sie ihre Krankheit für einen kurzen Augenblick vergessen konnten. Zum einen waren das die schönsten Momente und zum anderen das größte Lob für mich. Bei der Arbeit mit den Kindern ist es von großer Bedeutung, dass man ihnen die Zeit im Krankenhaus so angenehm wie möglich macht.“

Wo bleibt die Zeit in der Pflege?

Mit seiner Teilnahme an bei der TV-Dokumentation will Jorge Gonzales auch auf die Missstände in der Pflege aufmerksam machen. „Es kann nicht sein, dass diese Jobs immer noch nicht anerkannt sind. Viele Pfleger haben einfach viel zu viel zu tun und zu wenig Zeit“, bemängelte er bei Riverboat.

Neben Jorge Gonzalez unterstützen Wayne Carpendale, Jenny Elvers, Patrick Lindner, Faisal Kawusi, Lilly Becker und Jorge die Krankenpfleger bei ihrer täglichen Schicht. „Die Herzblut-Aufgabe“, am 18. Oktober um 20:15 Uhr in SAT.1.