Nach schweren VorwürfenLuke Mockridge: Ist seine Karriere im Eimer? Nein, sagt der Experte

So geht’s weiter mit Luke Mockridge
So geht’s weiter mit Luke Mockridge

Foto: IMAGO / Future Image

Redaktion KuTRedaktion KuT | 24.08.2021, 14:00 Uhr

Nach den schlimmen Anschuldigungen einer Ex-Freundin sieht sich Entertainer Luke Mockridge aktuell üblen Anfeindungen ausgesetzt. Sogar ein eigener Twitter-Hashtag existiert inzwischen. Ist die Karriere des Comedian damit vorbei?

Nachdem Luke Mockridge am vergangenen Samstagabend mit einem Video online ging, kochen die Emotionen im Netz noch immer hoch. Die Vorwürfe einer früheren Partnerin, Mockridge habe sie „gefühlt vergewaltigt“, wiegen schwer. Privat dürfte der TV-Star bemüht sein, Ruhe in die Sache zu bekommen. Und das dürfte vor allem auch im Interesse seines Arbeitgebers, der SAT.1-ProSieben-Gruppe liegen.

Doch wie hat sich der beliebte Comedian in Laufe der letzten Jahre eigentlich in die Herzen von Millionen von Fans entertained? Und sehen wir den gebürtigen Bonner in absehbarer Zukunft überhaupt nochmal wieder?

Tatsächlich sind sämtliche Auftritte und Shows bis 2022 erst einmal abgesagt, wie der 32-jährige Entertainer selbst bestätigte. War es das jetzt also für immer?

So geht’s weiter mit Luke Mockridge
Luke Mockridge beim „Deutschen Comedypreis“ 2019

Foto: IMAGO / Eventpress

„So wie der Fall steht, bleibt gar nichts hängen“

Medienpsychologe Jo Groebel (70) sieht das bei weitem nicht so. Er geht nicht davon aus, dass die Vorwürfe „langfristige Auswirkungen auf seine Karriere“ haben, so der Experte im Gespräch mit „Bunte.de“. „Was auf Twitter vonstattengeht, das sind zu Text gewordene lautstarke Worte, aber diese sind nicht repräsentativ. Das Fatale ist, dass extreme Standpunkte die vermeintliche öffentliche Meinung wiederzugeben scheinen.“

Davon übrig bleiben sollte am Ende aber nichts, ein Karriere-Aus werde es nicht geben. „So wie der Fall steht, bleibt gar nichts hängen“, ist Groebel sicher. Man könne davon ausgehen, dass Mockridge nach der selbst auferlegten Pause wieder weitermacht.

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Twitter im Brennpunkt

Vielmehr würden Dinge bleiben, die wir in den vergangenen Jahren häufig beobachtet haben. „Wie die Mobilisierung auf Twitter, die hochproblematisch ist. Denn wer zum Kuckuck maßt sich hier eigentlich an, zu sagen, dass das eine oder andere richtig ist? Twitter-Meinung folgt keinen juristischen Kriterien und das ist das Fatale.“

Für die einen seien Männer immer automatisch böse und die anderen würden sagen: „Typisch, eine enttäuschte Frau.“ Heißt übersetzt: Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung, Hauptsache, man springt auf irgendeinen Zug mit auf. „Mit solchen Klischees schaukelt es sich leider zwischen den Betroffenen und besonders den Lagern potenziell immer weiter auf.“

So geht’s weiter mit Luke Mockridge
Luke Mockridge live auf der Bühne

Foto: IMAGO / Future Image

Bühne frei erst ab 2022

Doch noch eines haben solche ein öffentliches Kreuzfeuer oft zur Folge: der Betroffene zieht sich zurück. So wie auch Mockridge, der alle Termine bis Jahresende cancelte. Zudem habe er sich in psychologische Behandlung begeben. „Bei allem, was mit dem Thema Vergewaltigung zu tun hat, kann niemand gewinnen“, fasst Goebel zusammen. Da kann es natürlich keine zwei Meinungen geben…

Letztendlich scheint der Weg für eine Rückkehr geebnet. Und auch SAT.1 erklärte bereits, dass der Sender sich jetzt schon freue, dass Luke Mockridge im kommenden Jahr als Künstler wieder zu sehen sein wird.

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Luke Mockridge: Von der Uni-Bühne auf den Comedy-Thron

Der Künstler, Sohn des schauspielernden Kanadiers Bill Mockridge und der italienischen Kabarettistin Margie Kinsky, studierte bis 2012 u.a. Medien- und Kommunikationswissenschaft in Kanada. Bereits als Student sammelte er Bühnenerfahrung und spielte im „High School Musical“ seiner kanadischen Uni.

Nach dem Studium startete Mockridge sein Solo-Programm „I’m Lucky, I’m Luke!“ und tourte damit bis 2016 megerfolgreich durch die deutschen Comedy-Bühnen. Es folgten Gastauftritte u.a. im „Quatsch Comedy Club“, bei „NightWash“ oder „TV Total“. Zudem arbeitete er als Autor bei „Switch Reloaded“.

2013 bekam Mockridge im KIKA und im ZDF eine eigene Show „Occupy School“. Es folgten mehrere Youtube-Videos und im Januar 2014 eine gemeinsame Reise mit Komiker Stefan Raab (54) im Rahmen von „TV Total“ nach New York City.  Überhaupt war Mockridge häufiger als Comedian für die einst beliebte Unterhaltungsshow unterwegs.

2015 startete er dann auf auf SAT.1 so richtig durch. Aufhänger: die Sendung „Luke! Die Woche und ich.“ Ab Ende 2016 war Mockridge phasenweise parallel als Moderator tätig und bekam eine Synchronrolle („The LEGO Batman Movie“), im April des folgenden Jahres folgte sein zweites Programm „Lucky Man“, mit dem er längst auch große Hallen füllte.

2019 eroberte „Luke! Die Greatnightshow“ viele neue Fans, im selben Jahr räumte er beim deutschen Comedypreis gleich zwei Awards ab. Hinzu kam der Ableger seiner Personalityshow wie die Quiz-Show „Luke! Die Schule und ich“. (TP)