Flüchtling wohnte im Pariser FlughafenMehran Karimi Nasseri: Pariser „Terminal-Mann“ ist tot!

Der Pariser Flughafen war "Sir Alfreds" Zuhause. (ntr/spot)
Der Pariser Flughafen war "Sir Alfreds" Zuhause. (ntr/spot)

Eric Fougere/VIP Images/Corbis via Getty Images

SpotOn NewsSpotOn News | 13.11.2022, 14:36 Uhr

Mehran Karimi Nasseri ist gestorben. Die Geschichte des im Pariser Flughafen lebenden Iraners hatte als Vorlage für Steven Spielbergs Film "Terminal" mit Tom Hanks in der Hauptrolle gedient.

18 Jahre lang lebte der iranische Flüchtling Mehran Karimi Nasseri (1945-2022) im Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle.

Am Samstagmittag (12. November) ist er dort eines natürlichen Todes gestorben. Das berichtet unter anderem die Zeitung „Le Parisien“ unter Berufung auf einen Flughafensprecher.

Seine internationale Bekanntheit

Internationale Bekanntheit erlangte Nasseri, der sich selbst „Sir Alfred“ nannte, durch Steven Spielbergs (75) Film „Terminal“ (2004). Darin spielt Tom Hanks (66) einen Kriegsgeflüchteten, der sich aufgrund eines fehlenden Passes am New Yorker Flughafen JFK niederlassen muss. Als Vorlage für die Figur Viktor Navorski diente Mehran Karimi Nasseri.

Mit dem Geld, das der Iraner für den Film bekam, zog er in ein Hotel um. Im September kehrte er aber in den Flughafen zurück. Auf einem Trolleybus mit seinen Habseligkeiten sitzend, hielt er sich stets an derselben Stelle auf. „In den letzten Wochen schien es ihm nicht mehr so gut zu gehen“, erinnert sich eine Flughafenmitarbeiterin: „Er hatte einen leeren Blick, war zu den Fensterfronten gerichtet und hatte den Mund offen.“

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Das Schicksal des „Terminal-Manns“

Der 1945 im Iran geborene Mehran Karimi Nasseri hatte sich 1988 in Roissy nördlich von Paris niedergelassen. Auf der Suche nach seiner Mutter hatte er zuvor in London, Berlin und Amsterdam gelebt. Da er keine Papiere vorweisen konnte, schoben ihn die Behörden immer wieder ab. 1999 wurde er in Frankreich als Flüchtling anerkannt und erhielt eine Aufenthaltserlaubnis.

Nasseri beschloss daraufhin, den Flughafen Charles-de-Gaulle zu seinem Zuhause zu machen. Sein Alltag spielte sich in einem Dreieck von wenigen Quadratmetern zwischen Sandwichläden und einem McDonald’s ab. Eine Flughafentoilette diente ihm als Badezimmer. Seinen Stammplatz deckte der Flughafen nach dem Tod mit einem weißen Laken ab.