Bekannt aus "Die Bestimmung"-ReiheShailene Woodley wird 30: Nächster Halt Oscar?

Shailene Woodley ist lange kein Nachwuchsstar mehr. (jru/spot)
Shailene Woodley ist lange kein Nachwuchsstar mehr. (jru/spot)

Denis Makarenko/Shutterstock.com

SpotOn NewsSpotOn News | 15.11.2021, 06:18 Uhr

Schon längst hat sich Shailene Woodley einen Namen in Hollywood gemacht. Könnte ihr vielleicht bald auch ein Goldjunge winken?

Mit 30 Jahren auf eine rund 26-jährige Karriere zurückblicken zu können, ist eher ungewöhnlich. Shailene Woodley, die am 15. November ihren runden Geburtstag feiert, wurde mit Kameras groß. Im Alter von vier Jahren modelte sie, mit acht Jahren bekam sie ihre erste Schauspielrolle.

Kein Wunder also, dass sie sich mit 21 bereits über eine Nominierung für einen Golden Globe freuen durfte. 2014 wurde sie mit ihrer Rolle in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ sogar von einigen als potenzielle Oscar-Kandidatin eingestuft. Ist ein Goldjunge mit dem Einstieg in eine neue Dekade möglicherweise in unmittelbarer Nähe?

Vom Kinderstar zur Hauptrolle in „The Secret Life of the American Teenager“

Ihre ersten Schauspielerfahrungen sammelte Woodley als Achtjährige im amerikanischen Fernsehfilm „Replacing Dad“ 1999. Nach der kleinen Nebenrolle folgten zahlreiche weitere TV-Rollen für das junge Mädchen. Schnell erkannte man ihr Schauspieltalent: Für ihre Hauptrolle in dem Fernsehfilm „A Place Called Home“ wurde sie 2005 für einen Young Artist Award nominiert. Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade einmal 14 Jahre alt.

Nach weiteren größeren und kleineren Film- und Serienrollen erhielt Shailene Woodley 2008 die Hauptrolle der Amy Juergens in der Serie „The Secret Life of the American Teenager“. Darin spielte sie eine 15-Jährige, die erfährt, dass sie schwanger ist. Die Serie lief über fünf Staffeln bis 2013 auf dem US-Kabelsender ABC Family und wurde zu einem der erfolgreichsten Formate der Sendergeschichte. Für die Kalifornierin nicht nur schauspielerisch eine prägende Zeit, wie sie sich kürzlich im Interview mit dem Filmportal „imdb“ zurückerinnerte: „Ich habe so viel in meiner Zeit bei ‚The Secret Life of the American Teenager‘ gelernt. Einerseits, dass wenn man einen Sechsjahres-Vertrag unterschreibt, dann steckt man in einem echten rechtsmäßigen Vertrag. Das in so einem jungen Alter zu lernen, war sehr bedeutend im Hinblick darauf, wie ich meine Zukunft navigieren würde.“

Molly Ringwald (53, „The Breakfast Club“), die ihre Mutter spielte, habe Woodley ebenfalls Wichtiges mit auf den Weg gegeben: „Molly hat mir so viele Ratschläge gegeben und hat mich beschützt“, schilderte Woodley. „Ihr war es wichtig, dass ich wirklich ein gutes Gefühl von mir selbst habe – Respekt für mich selbst und auch Selbstliebe.“

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Erste große Rolle in „The Descendants“ und Aufstieg zum Teeniestar

Ihren großen schauspielerischen Durchbruch feierte Woodley an der Seite von George Clooney (60) im Film „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“ 2011. In dem Oscar-prämierten Drama spielte sie die 17-jährige Tochter Alexandra von dem plötzlich alleinerziehenden Vater Matt, gespielt von Clooney. Für ihre Darstellung wurde Woodley von Kritikern gepriesen sowie für einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin nominiert.

Dadurch öffneten sich weitere Türen in Hollywood für die damals 20-Jährige. 2012 wurde ihr etwa die Rolle der Mary Jane Watson in „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“ (2014) angeboten. Ihre Szenen wurden später aus dem Film gestrichen, um den Fokus auf Emma Stones (33) Rolle, Gwen Stacy, zu legen. Für Woodley keine Tragödie – schließlich spielte sie 2014 in zwei anderen Kino-Kassenschlagern die Hauptrolle.

Mit der Darstellung von Beatrice „Tris“ Prior in der „Die Bestimmung“-Trilogie ergatterte sie eine der begehrtesten Rollen Hollywoods dieser Zeit. Immerhin erwartete man von den Filmen basierend auf der beliebten Buchreihe einen ähnlichen Erfolg wie von der vorangehenden Dystopie-Reihe „Die Tribute von Panem“ (2012). Der erste „Divergent“-Film spielte weltweit rund 288 Millionen Dollar ein. Mit der Filmreihe, die 2016 mit „Die Bestimmung – Allegiant“ ihr Ende fand, stieg Woodley endgültig zum beliebten Star auf. Für ihre Rolle gewann sie vier Teen Choice Awards, zwei People’s Choice Awards sowie einen MTV Movie Award.

Durch ihre Rolle in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ konnte sie anschließend ihre schauspielerische Bandbreite unter Beweis stellen. In der Verfilmung des gleichnamigen Buchs von John Green spielten sie und Ansel Elgort (27), der in der „Die Bestimmung“-Reihe bereits ihren Bruder spielte, krebskranke Jugendliche, die sich ineinander verlieben. Woodleys Performance in dem Drama wurde von Kritikern als „ihre beste bisher“ bezeichnet – einige sahen sie sogar als potenzielle Oscarhoffnung. Zwar kam es so weit nicht – sie erhielt aber für ihre Leistung unter anderem einen Hollywood Film Award. Zudem hatte Woodley mit der Rolle der Hazel bewiesen, dass sie mehr als nur ein Teeniestar war.

Durch „Snowden“ und „Big Little Lies“ weiter etabliert

Dieser Lebensabschnitt hatte für die junge Frau aber auch Schattenseiten, wie sie 2020 erstmals verriet. Viele Filmangebote, die sie zu diesem Zeitpunkt erhalten hatte, musste die Schauspielerin ablehnen, erklärte sie „The New York Times“. Eine schwere Krankheit, die sie nicht näher benannte, habe während den Dreharbeiten der „Divergent“-Filme ihre Karriere gefährdet. Sie habe sogar mit dem Gedanken gespielt, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen. 2015 nahm sich die Schauspielerin schließlich eine knapp einjährige Pause von ihrem Beruf.

2016 kehrte sie mit der Rolle als Lindsay Mills in „Snowden“ zurück. Mit der bisher ernstesten Rolle ihrer Karriere löste sich die Darstellerin von ihrem Image als Teeniestar. Die Filmbiografie brachte zwar an der Kinokasse nicht den erhofften Erfolg, allerdings wurden Woodley und Joseph Gordon-Levitt (40) als Edward Snowden für ihre schauspielerischen Leistungen gelobt.

In „Big Little Lies“ bewies sie ihr Talent einmal mehr – dieses Mal neben echten Hollywoodlegenden. In der Emmy-prämierten Mini-Serie spielte sie neben Nicole Kidman (54), Reese Witherspoon (45), Laura Dern (54) und Zoë Kravitz (32) eine von fünf Müttern, die in einem Mordfall verwickelt sind. Die schauspielerischen Leistungen aller Frauen wurden von Kritikern gefeiert. Woodley wurde für einen Emmy sowie einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin nominiert, doch verlor beide gegen Serien-Kollegin Laura Dern.

Zusammen mit Sam Claflin (35) war sie 2018 im biographischen Film „Die Farbe des Horizonts“ zu sehen. Ihre Darstellung der US-amerikanischen Seglerin Tami Oldham, die zusammen mit ihrem Verlobten Schiffbruch erleidet, wurde von Kritiker Daniel Feingold als „Oscar-verdächtig“ gelobt.

Privates Glück und neue Projekte

Neben ihren filmischen Erfolgen fand die Kalifornierin 2020 auch ihr privates Glück. Sie verliebte sich in den Green-Bay-Packers-Quarterback Aaron Rodgers (37). Im Februar 2021 gab das Paar bekannt, „schon eine Weile“ verlobt zu sein. Im Gespräch mit „The Hollywood Reporter“ im Juli 2021 verriet sie außerdem, dass sie ihre Krankheit nahezu überwunden habe.

In ihrer Karriere widmet sich Woodley nun mit dem Start ihrer 30er zunehmend erwachseneren Rollen. Neben Jodie Foster (58) und Benedict Cumberbatch (45) war sie im Juni 2021 etwa im Guantanamo-Thriller „Der Mauretanier“ zu sehen. Ihre Liste mit anstehenden Projekten ist ebenfalls vollgepackt.

Im Thriller „Misanthrope“ wird sie eine Polizistin verkörpern, die dem FBI bei der Aufklärung eines Mords helfen soll. Mit „Robots“ steht hingegen ein Science-Fiction-Film für die begabte Schauspielerin an. Darin werden sie und Kollege Jack Whitehall (33) gefordert sein, Roboterdoubles von sich selbst zu erstellen. In der hochantizipierten Serie zum Bestseller „Three Women“ wird Woodley außerdem Gia spielen, eine Autorin, die das Schicksal von drei außergewöhnlichen Frauen festhält.

Steckt in einer der kommenden Projekte etwa die Möglichkeit für Woodley für einen Oscar? Ihr Talent hat sie bereits unter Beweis gestellt, vielleicht fehlt nun noch die richtige Rolle zur richtigen Zeit. Und welcher Zeitpunkt wäre besser als der Beginn des 30. Lebensjahrs?