50 Jahre Sonntagskrimi„Tatort“-Jubiläum: Diese Ermittler starben im Dienst

Ehemaliges Münster-"Tatort"-Team: Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) zwischen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl, l.) und Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) (ili/spot)
Ehemaliges Münster-"Tatort"-Team: Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) zwischen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl, l.) und Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) (ili/spot)

WDR/Martin Menke

SpotOn NewsSpotOn News | 08.12.2020, 14:20 Uhr

Die Fans mussten schon einige dramatische "Tatort"-Abgänge verkraften. Kommissarin Nadeshda Krusenstern und andere Ermittler starben sogar im Dienst.

Am vergangenen Wochenende quittierte Kriminaloberkommissarin Nora Dalay (2012-2020, Aylin Tezel, 37) ihren Dienst im Dortmund-Team. Das ist traurig. Doch es gab in den vergangenen 50 Jahren viel dramatischere „Tatort“-Abgänge, einige TV-Ermittler starben sogar im Dienst.

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Kriminaloberkommissarin Nadeshda Krusenstern

Jüngstes Todesopfer unter den Ermittlern ist die Münsteraner Kriminaloberkommissarin Nadeshda Krusenstern (2002-2020, Friederike Kempter, 41). Sie wurde in der Impro-Crossover-Folge „Tatort: Das Team“ (2020), die am Neujahrstag dieses Jahres ausgestrahlt wurde, von dem fiktiven „Tatort“-Ermittler Sascha Ziesing (Friedrich Mücke, 39) aus Paderborn ermordet. Im „Tatort: Limbus“ (8.11.) hatte sie noch einen kurzen letzten Auftritt in der titelgebenden Vorhölle.

Polizeidienststellenleiter Stefan Tries

Schauspieler Ben Becker (55) war in zwei Ludwigshafen-„Tatorten“ als Polizist Stefan Tries zu sehen. Erstmals im Jahr 1991 in „Tatort: Tod im Häcksler“ und letztmals im „Tatort: Die Pfalz von oben“ (November 2019). Nachdem herauskommt, dass ein junger Kollege mit Tries‘ Waffe erschossen worden war, um eine Korruptionsaffäre nicht auffliegen zu lassen, in die auch Tries maßgeblich beteiligt war, erschießt er sich vor Lena Odenthals (Ulrike Folkerts, 59) Augen.

Hauptkommissar Nils Stedefreund

Hauptkommissar Nils Stedefreund (2001-2019, Oliver Mommsen, 51) wurde am Ostermontag 2019 in der Folge „Tatort: Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ von dem abgehalfterten und skrupellosen BKA-Beamten Wolfgang Kempf (Philipp Hochmair, 47) erschossen, als er sich schützend vor seine Kollegin Inga Lürsen (Sabine Postel, 66) stellte. Stedefreunds Tod markierte auch das Ende dieses Bremer „Tatort“-Teams.

Polizeianwärterin Maria Magdalena Mohr

Die Aufregung im Vorfeld war groß, als bekannt wurde, dass die Berliner Schauspielerin Jella Haase (28) Teil des neuen Dresdner Ermittlerteams sein würde. Doch der „Tatort: Auf einen Schlag“ (März 2016) war der erste und letzte mit ihr als Maria Magdalena Mohr. Getötet wurde die Polizeianwärterin von Mitgliedern der Volksmusikband Herzensbrecher.

Kriminalassistentin Franziska

Im „Tatort: Franziska“ starb die langjährige Assistentin der Kölner Ermittler und ehrenamtliche Bewährungshelferin, Franziska Lüttgenjohann (2000-2014, Tessa Mittelstedt, 46) den Filmtod. Sie wurde von dem Gefängnisinsassen und Geiselnehmer Daniel Kehl (Hinnerk Schönemann, 46) in einem Besprechungszimmer der Justizvollzugsanstalt erdrosselt, während ein SEK-Kommando ihn nur wenige Sekunden zu spät ausschaltete. Die Folge wurde am 5. Januar 2014 aus Jugendschutzgründen erst nach 22 Uhr ausgestrahlt.

Hauptkommissar Felix Stark

Die Fans eines früheren Berliner „Tatort“-Teams sind dagegen bis heute im Unklaren, ob der Hauptkommissar nun gestorben ist oder nicht. Denn Ermittler Felix Stark (2001-2014, Boris Aljinovic, 53) wurde kurz vor Ende des Krimis von Martin (Beat Marti, 48) mit zwei Kugeln niedergestreckt. In der Klinik antwortete der Arzt auf die Frage, ob er überleben werde, mit „vielleicht“. Der „Tatort: Vielleicht“ wurde am 16. November 2014 ausgestrahlt und markiert das Ende von Ritter (Dominic Raacke, 61) und Stark.

Kriminaloberkommissar Leo Uljanoff

Chronologisch folgt nun der zweite „Tatort“-Ermittler aus dem Bremer Team, der das Zeitliche segnete: Kriminaloberkommissar Leo Uljanoff (Antoine Monot, Jr., 45) waren anders als Stedefreund allerdings nur zwei Folgen vergönnt. Nach seinem Einstieg im Februar 2013 wurde er in der nächsten Folge „Tatort: Er wird töten“ (Juni 2013) auf der Präsidiumstoilette von Dr. Marie Schemer (Annika Kuhl, 45) erstochen, um eine andere Tat zu vertuschen.

Ermittler Gisbert Engelhardt

Auch der einmalige Auftritt von Fabian Hinrichs (46) im Münchner „Tatort: Der tiefe Schlaf“ (Dezember 2012) sorgte für viel Aufsehen. Darin spielte der 1974 in Hamburg geborene Schauspieler den jungen, aufstrebenden Ermittler Gisbert Engelhardt. Doch nach 60 Minuten musste er den Filmtod sterben, was die Zuschauer sehr bedauerten. Auf Facebook wurde die Seite „Wir wollen Gisbert Engelhardt zurück“ gegründet. Als solchen gab es für Hinrichs zwar kein Comeback, dafür hat er seit April 2015 seinen eigenen „Tatort“. In Franken ermittelt er als Hauptkommissar Felix Voss.

Undercover-Ermittler Cenk Batu

Den Hamburger Undercover-Ermittler Cenk Batu (2008-2012, Mehmet Kurtulus, 48) erwischte es im Mai 2012 im „Tatort: Die Ballade von Cenk und Valerie“. Er starb durch die Kugel eines SEK-Scharfschützen, nachdem er Bundeskanzler Grasshoff (Kai Wiesinger, 54) als Geisel genommen hatte, um seine Freundin zu retten.

Kommissar Michael Zorowski

Und noch einmal Berlin: Kommissar Michail „Zorro“ Zorowski (1996-1998, Robinson Reichel, 54) wurde nach zwölf Fällen in der Episode „Tatort: Berliner Weiße“, die im Vorfeld der Loveparade spielt und im November 1998 ausgestrahlt wurde, vom Fluchtauto eines Pillendealers tödlich angefahren.

Polizeihauptmeister Werner Rolfs

Ähnlich wie im Fall der Dresdner Polizeianwärterin Maria Magdalena Mohr, war auch dem Frankfurter Polizeihauptmeister Werner Rolfs (Klaus Löwitsch, 1936-2002) nur eine Folge vergönnt. Im „Tatort: So ein Tag …“ (1982) starb er in einer Tiefgarage durch einen Querschläger des Kleinkriminellen „Blinki“ (Pierre Franckh, 67), der eigentlich auf seine Ex-Freundin schießen wollte.

(ili/spot)