So läuft das ProjektTruth Social: Nicht mal Donald Trump nutzt sein soziales Netzwerk!

Donald Trump soll selbst kaum auf Truth Social zu finden sein. (hub/spot)
Donald Trump soll selbst kaum auf Truth Social zu finden sein. (hub/spot)

Oliver Contreras/CNP/AdMedia/ImageCollect

SpotOn NewsSpotOn News | 17.03.2022, 14:10 Uhr

Donald Trump wollte mit Truth Social die großen Tech-Firmen angreifen. Das scheint dem ehemaligen US-Präsidenten nicht gelungen zu sein.

Truth Social sollte eine Konkurrenz zu Twitter und Co. werden. Nun sieht es so aus, als ob Donald Trumps (75) neues Social-Media-Netzwerk ein Strohfeuer ist. Der „Guardian“ schreibt, Truth Social sei fast einen Monat nach dem Start „zur Lachnummer geworden“. Die Gründe, die die Zeitung dafür nennt, sind eine verpfuschte Markteinführung und ein Kursverfall, zudem sei Trump ein „Aushängeschild, das nicht wirklich viel auf seiner eigenen Social-Media-Plattform postet“.

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Am 21. Februar sollte Truth Social durchstarten. Zahlreiche User konnten zu diesem Zeitpunkt aber nicht auf die App zugreifen, heißt es bei „The Guardian“ weiter. Trump selbst soll bisher nur einen Post auf der Plattform geteilt habe. Mitte Februar forderte er die Menschen darin auf: „Macht euch bereit!“ Am 15. Februar hatte Donald Trumps Sohn Donald Trump Jr. (44) diese Nachricht auch auf Twitter gepostet und fügte hinzu: „Time for some Truth!“ („Zeit für etwas Wahrheit“).

Lange Warteliste?

Laut „Daily Beast“ soll der ehemalige US-Präsident inzwischen unglücklich darüber sein, dass Truth Social bei den Usern nicht beliebter ist. Anfang März verzeichnete das Netzwerk dem Bericht zufolge durchschnittlich nur 300.000 Zugriffe pro Tag. Dabei soll Truth Social vom 21. bis 23. Februar die am häufigsten heruntergeladene App in Apples App Store gewesen sein. Offenbar hielt das Interesse nur kurz an. Allerdings sollen sich angeblich noch viele interessierte User auf einer Warteliste befinden. Außerdem ist die App bisher wohl nur für Apple-Geräte verfügbar.

Donald Trump reagierte mit Truth Social auf seinen Ausschluss von den gängigen Plattformen. Twitter, das Trump als eine Art Regierungswerkzeug benutzte, verbannte Trump am 8. Januar 2021. Facebook hatte Trump ebenfalls gesperrt.

Zuvor, am 6. Januar 2021, hatten Anhänger des abgewählten Präsidenten das Kapitol in Washington gestürmt. Verantwortlich machten viele Beobachter Posts von Donald Trump, in denen er die Wahl seines Nachfolgers Joe Biden (79) als illegal bezeichnete.

Kommt der Erfolg noch?

Ob Trump mit Truth Social noch durchstarten kann, wenn die Probleme im Griff sind, wird sich zeigen. Ein anderes Projekt des Unternehmers, der von 2017 bis 2021 US-Präsident war, verlief bereits im Sand: Trump rief im Mai 2021 vorübergehend den eigenen Kurznachrichten-Blog „From the Desk of Donald J. Trump“ ins Leben. Nach nur einem Monat wurde die Plattform wieder offline genommen.

Bei einem Auftritt in Orlando hatte Trump „Daily Beast“ zufolge erklärt, der Start von Truth Social sei noch im Gange. Es sei ein langsamer Prozess, aber „ein unglaublicher Erfolg“, behauptete er demnach. Warum Trump seine eigene App nicht häufiger nutzt, bleibt dabei ein Rätsel.