Sonntagskrimi aus DresdenWer ist Kristin Suckow? Fragen zum „Tatort: Totes Herz“

Nadine Teichmann (Kristin Suckow, vorne) wird auf dem Kommissariat von Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) befragt. (ili/spot)
Nadine Teichmann (Kristin Suckow, vorne) wird auf dem Kommissariat von Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) befragt. (ili/spot)

MDR/MadeFor/Hardy Spitz

SpotOn NewsSpotOn News | 08.01.2023, 21:45 Uhr

Eine Doppelrolle für Kristin Suckow - wer ist die Episodenhauptdarstellerin? Wer spielt den Gärtnereigehilfen Juri? Was ist das Broken-Heart-Syndrom? Und wurden Zwillinge in der DDR wirklich getrennt? Vier Fragen und Antworten zum "Tatort: Totes Herz".

Der "Tatort: Totes Herz" (8.1.) aus Dresden wirft ein paar Fragen auf. Hier gibt es die Antworten.

Wer ist Schauspielerin Kristin Suckow?

Kristin Suckow spielt im Krimi die Doppelrolle der Zwillingsschwestern Nadine Teichmann und Sonja Heuer. "Kristin Suckow hat das unglaublich nuanciert gespielt. Sie zieht uns langsam, aber sicher hinein in die Untiefen der gequälten Seele ihrer Figur und nicht nur, aber hauptsächlich deshalb, gelingt der schleichende Übergang vom Krimi in einen Psychothriller", schwärmt Regisseur Andreas Herzog (geb. 1967).

Die Episodenhauptdarstellerin kam 1989 in Königs Wusterhausen, Brandenburg, zur Welt. Von 2008 bis 2012 studierte sie an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Babelsberg. Sie spielte Theater in Potsdam, Hamburg, Berlin und Bozen.

Seit dem ersten Kurzfilm "Taschengeld" (2009) war Suckow in zahlreichen weiteren TV-Filmen, Serien und Reihen wie "Allmen und das Geheimnis der Erotik" (2021) oder "Theresa Wolff – Home Sweet Home" (2021) zu sehen. Im ARD-Zweiteiler "Ottilie von Faber-Castell – Eine mutige Frau" (2019) spielte Suckow erstmals die Titelrolle in einem großen Fernsehfilm. In "Wo ist meine Schwester?" (2022) war sie ebenfalls in der titelgebenden Doppelrolle – Marie / Amelie – zu sehen.

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Wer spielt den Gärtnereihelfer Juri Novak?

Auffallend ist auch der Gärtnereihelfer Juri Novak. Gespielt wird er von dem Berliner Künstler Alexander Schuster (geb. 1996). In seiner Filmografie finden sich die Filme wie der Oscar-Kandidat 2023 "Im Westen nichts Neues" (2022) und "Der Geschmack der kleinen Dinge" (2022) sowie die TV-Serie "Wendehammer" (2022) und der Spielfilm "Wiesenwood" (2023).

Laut seiner Agentur ist der 1,81 Meter große Schauspieler auch ziemlich sportlich. Seine Disziplinen: Boxen, Golf, Reiten, Ski Alpin, Yoga und Zeitgenössischer Tanz.

Was ist das Broken-Heart-Syndrom?

Das Opfer wurde nicht nur ermordet, sondern litt auch am "Broken-Heart-Syndrom". Was das bedeutet, erklärt Drehbuchautorin Kristin Derfler (geb. 1965) so: "Ein gebrochenes Herz ist tatsächlich eine Krankheit. Und sie hat auch einen Namen: 'Broken-Heart-Syndrom', das im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Es wird ausgelöst durch traumatische Erlebnisse. Wer an einem 'Broken-Heart-Syndrom' leidet, hat im wahrsten Sinne des Wortes ein gebrochenes Herz."

Die Symptome seien von denen eines Herzinfarktes nicht zu unterscheiden: Atemnot, ein Engegefühl in der Brust, teilweise begleitet von Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen. "Das 'Broken- Heart-Syndrom' ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer, die in vielen Fällen durch starken Stress oder Schmerzen ausgelöst werden kann. Etwa zwei Prozent aller Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt leiden in Wirklichkeit am 'Broken-Heart-Syndrom'", so Derfler weiter. Auch das könne "lebensbedrohlich" sein, obwohl anders als beim Herzinfarkt "kein Gefäß verschlossen" sei.

Behandelt wird die Durchblutungsstörung von Kardiologen und Psychotherapeuten. Betroffene erholen sich dabei verhältnismäßig schnell.

Wurden Zwillinge in der DDR wirklich getrennt?

Im Krimi tötet Sonja Heuer, um sich ein Leben zurückzuholen, das ihr nach der Geburt unter bis heute ungeklärten Umständen gestohlen wurde. Nur die Zwillingsschwester durfte bei der sehr jungen leiblichen Mutter bleiben. Gesellschaftlich relevanter Hintergrund des Films ist das Thema "Zwangsadoption in der DDR", die Drehbuchautorin nennt es "die gestohlenen Kinder in der DDR".

"Nach dem Ende der DDR wurden mehr und mehr Fälle von zwangsadoptierten Kindern bekannt, deren Eltern nicht in Haft saßen und bei denen auch das Kindeswohl auf Grund von Vernachlässigung nicht gefährdet war. Mal war der Grund 'renitentes Verhalten', mal 'staatsfeindliche Hetze'. Wer oppositionell war, Regimekritiker oder Auslandspresse las, riskierte den Zugriff des Staates auf die eigenen Kinder", heißt es in einem Bericht von "Deutschlandfunk Kultur" zu dem Thema.