True-Crime auf Netflix„Bad Vegan“-Betrüger Anthony Strangis schiesst gegen Komplizin Sarma Melngailis

Anthony Strangis mit Sarma Melngailis Hund
Anthony Strangis mit Sarma Melngailis Hund

Courtesy of Netflix

Redaktion KuTRedaktion KuT | 23.03.2022, 21:20 Uhr

Netflix sorgt neuerdings mit einer Reihe von True-Crime-Dokus für Wirbel, und so steht der "Bad Vegan"-Betrüger wieder im Rampenlicht. Seine Ex-Freundin/Komplizin wirft ihn vor, sie aufs äußerste manipuliert und terrorisiert zu haben – doch jetzt bezieht er endlich Stellung.

Wer würde nicht alles tun, damit der eigene Hund ewig lebt? Star-Gastronomin Sarma Melngailis hat in dieser Hinsicht dem Wort „vegan“ eine neue Bedeutung verliehen und sämtliche Rahmen gesprengt, um ihrem Schatz genau dieses Glück zu ermöglichen. Im Endeffekt stellte sich das Unterfangen jedoch als große Lüge heraus.

Ihr damaliger Freund Anthony Strangis hatte sie mit diesen Versprechen gefügig gemacht, um sie um Millionen von Dollar zu betrügen. So stellt Sarma zumindest die Geschichte dar. Doch durch seinen Anwalt hat Strangis nun das erste Mal zu der kontroversen Netflix-Doku Stellung bezogen.

Psychoterror: Ist der „Bad Vegan“-Täter ein Alien?

Das ist tatsächlich eine Frage, die sich Sarma Melngailis immer wieder gestellt hat. Als sie Anthony Strangis über den Hollywood-Star Alec Baldwin im New York des letzten Jahrzehnts kennengelernt hat, wusste sie so gut wie nichts über seine Vergangenheit und fand es scheinbar spannend, einen so mysteriösen Freund zu haben. Er hat immer wieder angedeutet, eine Art Agent à la James Bond zu sein, was den Sex-Appeal natürlich steigert. Kein Wunder, dass sich die Restaurantbesitzerin große Sorgen um ihren Schatz gemacht hat, wenn er für einige Tage verschwunden war. Denn wer weiß – vielleicht war er auf Einsatz und würde sein Leben für seine Mission lassen müssen.

Deswegen wehrt sich Sarma Melngailis gegen die „Bad Vegan“-Netflix Doku!

Dass diese Story jedoch komplett erlogen war, stellte sich erst später heraus. Irgendwann verklickerte Strangis seiner Freundin nämlich, er wäre ein Alien, gesandt von einer unendlichen Macht. Und er könnte ihr und ihrem Hund ewiges Leben schenken, wenn sie die nötigen Tests bestehen würde. Und bei diesen Tests handelte es sich natürlich um Geld. Sarma sollte ihrem Liebsten immer wieder aufs neue tausende von Dollar schicken, die er angeblich für sie auf einem Konto aufbewahren würde. Damit sollte sie ihm ihre Loyalität beweisen – versteht sich. Dass er damit nur seinen Luxus-Lifestyle und seine Spielsucht befriedigen würde, ahnte sie nicht.

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Die Wahrheit kommt ans Licht

Im Endeffekt ging der Psychoterror jedoch so weit, dass Sarma ihre Freunde und ihr Restaurant bestahl, um Strangis zu gehorchen. Als sie den Lohn ihrer Angestellten nicht mehr zahlen konnte, tauchten beide unter und lebten ein ganzes Jahr unter den Namen Emma und Chris. Geschnappt wurden sie nur, da Strangis eine Dominos-Pizza mit seiner Kreditkarte bezahlte – und angeblich hätte sich Sarma gefreut, endlich aus dieser Flucht-Misere herausgekommen zu sein.

Ingesamt stellt sich Sarma Melngailis in der Serie als Opfer dar. Sie hätte vollkommen unter dem Bann von Anthony Strangis gestanden, der sie betrogen und psychisch missbraucht hätte. Freiwillig hätte sie niemals ihre Freunde, Angestellten und Geschäftspartner bestohlen, da ist sie sich sicher. Auch hätte sie von Strangis Vergangenheit nichts gewusst. „Anthony hatte eine Vergangenheit. Er hat sie vor ihr ursprünglich versteckt – keiner sagt gerne sofort ‘Hey, ich habe eine kriminelle Vergangenheit'“, verteidigt ihn sein Anwalt Sam Karliner.

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Anthony Strangis gibt sich reuevoll

Insgesamt würde sich Strangis immer noch sehr um seine Ex-Geliebte Melngailis sorgen, meint Karliner. Doch mittlerweile hätte er mit den Geschehnissen abgeschlossen. „Er hat einen Job, benutzt seinen Namen, hat alles hinter sich gelassen, und ist über sie hinweg“, so der Anwalt. Das ist auch der Grund, wieso sich der „Bad Vegan“-Täter nicht an der Netflix-Doku beteiligen wollte.

„Er hat sich für schuldig bekannt und alles wieder gutgemacht – und das lange, bevor es Sarma getan hat“, fährt sein Anwalt fort. „Sein Fall wurde ein Jahr früher als Salmas Fall abgeschlossen.“

Sarma Melngailis in ihrem Restaurant
Sarma Melngailis wurde von Athony Strangis terrorisiert.

Courtesy of Netflix

Seitenhieb auf Sarma Melngailis

Diese Aussage ist ein aktiver Schuss gegen Melngailis, die erst lange Zeit später bereits dazu war, sich für schuldig zu erklären. Ihr wurde Diebstahl, Steuerhinterziehung und Betrug vorgeworfen, was ihr vier Monate Knast und fünf Jahre Bewährung einbrachte.

Außerdem wäre es nie seine Absicht gewesen, irgendjemanden wehzutun. Strangis hätte zwar geahnt, dass das Geld von Melngailis illegal beschafft wurde, hätte aber niemals eine Straftat begehen wollen. „Wollte Anthony jemanden wehtun, oder dafür sorgen, dass die Angestellten ihr Geld verlieren? Nein, er wollte ihnen nicht wehtun“, so sein Anwalt

Eine schwerwiegende Aussage, die im direkten Kontrast zu Sarmas Geschichte steht. Doch in einer Sache sind sich die beiden einig – von der Netflix-Doku halten beide nichts. Anthony aus Prinzip, und Sarma widerspricht der Darlegung ihrer Geschichte. Auf ihrem Blog hat sie angekündigt, bald die Wahrheit ans Licht zu bringen.