Promis büßen für die QuoteHelena Fürst: Ist sie der schlimmste Star im Reality-TV?

Helena Fürst im bunten Shirt wirkt ganz brav
Mit ihrer Art eckt Helena Fürst oft an. Macht sie das bewußt?

Foto: ProSieben/ Nikola Milatovic

Redaktion KuTRedaktion KuT | 14.07.2022, 17:57 Uhr

Das Reality-TV braucht starke Charaktere mit Sendungsbedürfnis. Helena Fürst ist eine Top-Besetzung, die sogar über das Ziel hinausschießt. Oft stellt sich die Frage, ob ihr Verhalten noch vertretbar ist. Für die Macher von „Das große Promi-Büßen“ gab es keine zwei Meinungen.

Désirée Nick (65) hat eine scharfe Zunge, Elena Miras (30) verfügt über ein feuriges Temperament, Jan Leyk (37) gilt als Manipulator, Daniela Büchner (44) zeigt sich als Nervensäge, doch den Thron der Realitystars mit dem krassesten Charakter nimmt die Fürstin der Finsternis ein – das ist der Spitzname von Helena Fürst (48). Aktuell sprengt sie „Das große Promi-Büßen“ und wird dafür von der Produktion gefeuert. Sorry, Spoiler-Alarm. Aber bei Joyn+ kann man sich den Rauswurf bereits seit Tagen anschauen. Linear erfolgt die Vertreibung der Fürstin am 14. Juli zur Prime Time.

Eskalationen gehören dazu

Ist sie wirklich der schlimmste Realitystar des Landes? Helena Fürst meint, sie werde absichtlich falsch dargestellt. Deshalb habe man die „Runde der Schande“ so eingekürzt, dass sie völlig irre wirke und scheinbar grundlos austicke. „Den Zuschauern wird vorenthalten, warum es zwischen mir und den anderen Teilnehmern so eskaliert ist“, erklärt sie im Interview mit „t-online“.

Neuer TV-Eklat: Helena Fürst fliegt aus Show „Das große-Promi Büßen“

Seltsam ist bei den fürstlichen Vorwürfen, dass man beim „Promi-Büßen“ ja zuvor gesehen hat, wie Helena Fürst mit ihren Mitspielern umgeht. Als sie die Banane von Gisele Oppermann (34) isst, entschuldigt sie sich nicht dafür, sondern echauffiert sich über die Vorwürfe der anderen. Dann triggert sie Matthias Mangiapane (38), weil sie weiß, dass sie das kann. Und ihre Provokationen gegenüber Elena Miras dienen nur dazu, die Schweizerin an ihre Grenzen zu treiben.

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Der Schnitt ist häufig schuld

Aber egal: Während ProSieben behauptet, man habe den Schnitt so gesetzt, um Helena Fürst zu schützen, die wohl nicht mehr gut aussah, nachdem sie sich übergeben musste, fühlt der Realitystar sich ohnmächtig gegenüber der Übermacht des Senders. Sie will, dass der „prägnanteste“ Teil gezeigt wird. Doch würde das etwas ändern? Ihr mangelhaftes Sozialverhalten, durch das sie berühmt geworden ist, schimmert beständig durch – Schnitt hin oder her.

Sie war im Dschungelcamp 2016 im Dauerstreitmodus und trieb Thorsten Legat in den Wahnsinn. Schon damals behauptete sie, der Sender RTL habe sie zur Hassfigur stilisiert und Sonja Zietlow habe mit ihrer Moderation verhindert, dass Helena Fürst ins Finale einziehen konnte. Trotzdem hat sich die Fürstin ein Jahr später erneut RTL anvertraut und ist mit ihrem damaligen Freund Ennesto Monté (47) ins „Sommerhaus der Stars“ eingezogen.

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Sommerhaus nach dem Dschungelcamp

Von der ganz großen Liebe war nichts zu spüren. „Ich habe ihn gehasst wie die Pest da drin“, erzählt sie nach der Aufzeichnung RTL – wenig überraschend. Doch nicht nur Ennesto bekam die Launen und Sticheleien der Fürstin im Sommerhaus zu spüren. Giulia Siegel (47) schimpfte, dass sie noch nie einen so asozialen Menschen kennengelernt habe, und Matthias Mangiapane nannte Helena schon hier den Teufel.

Wenn das alles nur gespielt ist, ist Helena Fürst der größte Star der Reality-Branche. Mit ihrem Handwerk trägt sie ganze Sendungen allein und hätte vielleicht sogar dem „Club der guten Laune“ zu einer guten Quote verhelfen können. Doch anscheinend kann Helena sich nicht kontrollieren. Ihren Rauswurf werden sich die Macher gut überlegt haben, denn auch die wissen, dass ihr Unterhaltungsfaktor groß ist.


Rauswurf als Notbremse für das Format

Zuletzt wurde Janina Youssefian (39) aus dem Dschungel geworfen, wegen rassistischer Beleidigungen. Kandidat Mechito (30) musste in diesem Jahr DSDS verlassen, weil er verschwiegen hatte, dass er wegen schwerer Körperverletzung auf Bewährung war. Legendär ist auch der Rauswurf von Eva Herman (63) aus der Talkshow von Johannes B. Kerner (57), weil sie mit nationalsozialistischem Weltbild untragbar war – hier drohten erst die anderen Talkgäste zu gehen, ehe der Moderator handelte.

Wie auch immer: Passt Helena Fürst in diese Reihe? Soweit wir das Material gesehen haben: nein. Sie ist anstrengend und wir sind froh, sie nur hinter der Mattscheibe zu erleben, aber genau das macht sie aus. Sie versteht das Reality-TV-Geschäft und das tun die anderen auch. Matthias Mangiapane wird gebucht, weil er sich so schön aufregt, Gisele Oppermann überzeugt durch Hysterie und Tränen und Calvin Kleinen erweist sich als Sexist – auch nicht korrekt.

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Reality-Stars brauchen Puls

Wenn die Show „Das große Promi-Büßen“ dazu führt, dass alle Reality-Stars sich der Woke-Bewegung anschließen, schalten wir ab. Ohne Stress, Ärger, Ungerechtigkeiten und schwierige Charaktere können wir auch Bibel-TV gucken. Es geht nicht darum, schwerstes Mobbing zu unterstützen, auch die oben genannten Rauswürfe halten wir für berechtigt, doch wenn Helena Fürst Recht hat, würden wir gern sehen, was in dieser Nacht wirklich vorgefallen ist.

Sie behauptet, es sei absichtlich Radau gemacht worden und es stimme, dass sie wütend geworden sei – „weil ich regelrecht unter Beschuss stand und provoziert wurde.“ Die Nerven liegen in solchen Formaten blank, auch das ist sicher so gewollt. Wieso sonst sollte man zig Promis in ein Gehege einsperren und zum Schlafen in den Gemeinschaftssaal schicken. Was ist also vorgefallen, dass Helena Fürst den Stempel „schlimmster Reality-Star“ verdient hat?


Helena Fürst will Reality-TV aufgeben

Warum zeigt ProSieben nicht einfach, wie Helena Fürst mit ihren „Sünden“ konfrontiert wird? „Weil da nichts Schlimmes war!“, behauptet Helena Fürst. „Inhalt meiner Runde der Schande war einzig und alleine, dass ich immer die Wahrheit sage.“ Wenn die Quoten nach der zweiten Folge abstürzen, wird sich der Sender vielleicht noch eine Wendung im Fall Helena Fürst überlegen.

Uns bleibt nur abzuwarten, bis alle anderen Mitspieler Interviews geben dürfen. Dann basteln wir uns daraus mühsam zusammen, was die „Wahrheit“ hinter den Schlagzeilen ist. In jedem Fall wäre es schade, wenn Helena Fürst diese Drohung ernst meint: „Ich glaube, ich bin durch mit Reality!“


Darum geht es in „Das große Promi-Büßen“

Wer ist frei von (großen) Sünden? Wer muss für Sünden aus der Vergangenheit geradestehen? Olivia Jones gibt ab Donnerstag, 7. Juli 2022, um 20:15 Uhr elf Prominenten in der neuen Reality-Show „Das große Promi-Büßen“ auf ProSieben die Chance, sich ihren öffentlichen Fehltritten zu stellen. Dafür konfrontiert sie die Promis direkt mit ihren größten Fauxpas und redet ihnen ins Gewissen.

„Das große Promi-Büßen“: Die Kandidaten

Die Kandidaten und Kandidatinnen von „Das große Promi-Büßen“ sind größtenteils bereits Trash-TV-Profis und wanderten schon durch zahlreiche andere Formate. Für Geld und Sendezeit machen die alles! Mit dabei sind:

Gossen-Girl Elena Miras
DSDS-Rüpel Daniele Negroni
TV-Zicke Carina Spack
Datingshow-Hopper Calvin Kleinen
TV-Mobber Matthias Mangiapane
Mr. Penisvergrößerung Ennesto Monté
GNTM-Heulsuse Giselle Oppermann
„Anwältin der Armen“ Helena Fürst
Ex Tennis-Profi Daniel Köllerer
Hostess und Influencerin Tessa Hövel
YouTuber Simex

„Das große Promi-Büßen“: Sendezeiten

Die erste Staffel von „Das große Promi-Büßen“ besteht aus sechs Folgen und läuft ab dem 7. Juli auf ProSieben und auf der Streamingplattform Joyn. Das sind alle Sendezeiten:

Folge 2: Donnerstag, 14. Juli 2022, um 20:15 Uhr
Folge 3: Donnerstag, 21. Juli 2022, um 20:15 Uhr
Folge 4: Donnerstag, 28. Juli 2022, um 20:15 Uhr
Folge 5: Donnerstag, 4. August 2022, um 20:15 Uhr
Folge 6: Donnerstag, 11. August 2022, um 20:15 Uhr