GQ Men of the yearFelix Lobrecht: 8 Gründe, warum er für uns ein würdiger „Mann des Jahres“ ist

Felix Lobrecht ist Mann des Jahres
Felix Lobrecht ist Mann des Jahres

IMAGO / Future Image

Redaktion KuTRedaktion KuT | 08.10.2021, 17:47 Uhr

Nach dem doppelten Comedypreis wartet bereits die nächste Auszeichnung auf Felix Lobrecht: Für die Zeitschrift „GQ“ gehört er zu den „Männern des Jahres“. Gute Wahl, liebe Redaktion. Auch wir sind Fans. Hier kommen unsere acht Gründe, warum der Berliner ein absolut würdiger Preisträger ist.

Er ist schlau, er hat Eier und das Herz am richtigen Fleck. Er steht auf seine Rolex und den Aufschneider-Benz – meidet aber oberflächliches Medienvolk und sinnfreie Gala-Events. Da geht er lieber anständig auf ein Späti-Bier um die Ecke mit seinen kubanischen Kumpels: Felix Lobrecht (32).

Der beliebteste Comedian der Stunde – gerade erst durch den doppelten Comedypreis bestätigt.

Laut der „GQ“ ist er „lustig, aber nie oberflächlich“. Und genau deshalb wird er am 4. November bei dem Live-Event „Men of the Year“ als ein „Mann des Jahres“ ausgezeichnet. Wir wissen jetzt schon, dass das die richtige Entscheidung war. Denn in dem 32-Jährigen steckt noch sehr viel mehr, als nur Typ mit extrem gutem Humor.

Felix Lobrecht: Der Mann des Jahres 2021

Der Berliner, der mit gebürtigen Namen Felix Manuel Lobrecht heißt, begeistert seit seinem Durchbruch 2015 ganz Deutschland mit seinen Auftritten, seinem Podcast und letztlich auch seinem ersten Roman „Sonne und Beton“, der inzwischen sogar verfilmt wurde. Während viele junge Comedians – durch das Übermaß an Angeboten – eher mäßige Erfolge feiern, wird der 32-Jährige immer beliebter. Selbst wenn es mal einige Zeit ruhig um ihn ist.

Erst am 1. Oktober konnte er sich über einen zweifachen Triumph beim Comedypreis 2021 freuen. Zum einen wurde er zum besten Komiker des Jahres gekürt und zum anderen sahnte er mit einem Buddy Tommi Schmitt einen Preis für den besten Comedy Podcast ab. Die beiden führen seit 2017 den erfolgreichsten deutschen Podcast „Gemischtes Hack“.

Felix Lobrecht
Felix Lobrecht auf „Kenn ick“-Tour 2017

Foto: IMAGO / HMB-Media

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1. Lobrecht hat sich alles selbst aufgebaut

Kein Vitamin B, keine künstlerische Ausbildung und auch keine finanziellen Mittel für seinen Erfolg. Felix Lobrecht hat sich seinen ganzen Erfolg selbst zuzuschreiben, nur sich selbst und seinem unverwechselbaren Humor.

Nachdem Felix‘ Mutter 1993 starb, wuchs er alleine mit seinen zwei jüngeren Geschwistern bei seinem Vater auf. Die Familie lebte in Neukölln – im absoluten sozialen Brennpunkt – und somit an einem schwierigen Ort, um dort Kinder großzuziehen und auf die richtige Bahn zu bringen.

Aber die Familie hatte keine anderen Möglichkeiten. Oft erinnert Felix sich auf der Bühne oder in Interview an die Zeit zurück, in der die Familie mit wenig Geld auskommen musste und Felix unterschiedlichen Problemen auf den Straßen Neuköllns ausgesetzt war.

Doch gehindert hat es ihn nicht, denn: Trotz aller Hürden, hat er sich alles selbst aufgebaut. Neben seiner Lieblings-Comedian-Rolle, die er in Deutschland genießt, sieht es auch finanziell ordentlich für Lobrecht aus: Sein derzeitiges Vermögen wird auf 1,5 Millionen Euro geschätzt.

Doch wie bereits geschrieben, gehört er eher zu der unbeeindruckten Sorte Mensch. Trotz seiner Liebe zu teuren (und vor allem schnellen) Autos und Designerklamotten, ist der 32-Jährige ganz und gar nicht oberflächlich.

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2. Felix ist authentisch oder gar nicht

Felix Lobrecht gibt es nur so wie er eben ist – oder gar nicht. Der Comedian hat keine Lust, sich für irgendwelche Shows, Formate, Werbedeals oder andere Projekte zu verbiegen. Das war schon immer so. Und das ist auch gut so. Und: Inzwischen kann sich der 32-Jährige das auch erlauben. Gönnen wir ihm von Herzen.

Auch in Sachen Meinung nimmt der Comedian kein Blatt vor den Mund. Was nicht passt, wird angesprochen. Politisch korrekt oder nicht: Wenn nicht der Künstler auf der Bühne die Dinge ohne Maulkorb beim Namen nennen darf, wer denn dann? Vom brennenden Affenhaus bis hin zu Witzen über Behindertenparkplätze: Felix will mit seinem Humor einen Nerv treffen, gesellschaftlich, politisch und sozial relevant sein – und nicht wie die Vorgänger-Generationen immer wieder die gleichen Schenkelklopfer abspulen.

3. Felix hat Eier und zeigt Zivilcourage

Denn Felix kann nicht nur lustig. Er interessiert sich für sehr viele gesellschaftspolitisch relevante Themen – und bezieht auch deutlich Stellung. Seine Reichweite auf Instagram nutzt der Berliner vor allem für sinnvolle Projekte, hinter denen eine Message steckt.

Unter seinem Story-Highlight „Attention, please“ bringt er regelmäßig wichtige und aktuelle Themen zur Sprache und nutzt seine Stimme für gute Zwecke. Zum Beispiel postet er Anlaufstellen für Menschen, die an Depressionen erkrankt sind und teilt entsprechende Handlungstipps.

Auch politische Herausforderung wie Rassismus, Klimawandel, Obdachlosigkeit, Bildung finden auf seinem Account statt. Er berichtet nicht nur, sondern teilt auch immer kleine Lösungen, die den ein oder anderen Betroffenen eine große Hilfe sein können.

Während seine Influencer Kollegen, oftmals auf das schnelle Geld sehen und Zahnbleachingsets promoten, nutzt er seine Stimme für wichtige Projekte, mit denen er Helfen kann.

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4. Er bringt Menschen zum Lachen

Ok, das scheint als Comedian nichts unübliches zu sein. Aber nicht nur bei seinen Stand-Up-Shows, sondern ganz egal wo Felix Lobrecht auftaucht, ist der nächste Lacher nicht weit entfernt. Dabei handelt es sich nicht um gezwungene und einstudierte Phrasen, die er abarbeitet, sondern um einen wirklich humoristischen Menschen – ein großes Talent. Alle seine bisherigen Programme waren absolute Wahnsinns-Erfolge.

Sein Markenzeichen von Anfang an sind fein beobachtete Alltagssituationen, die er oft mit derbem Vokabular schildert und so an den Rand der humoristischen Legalität balanciert – und: auch mal drüber hinaus, aber doch sicher ins Ziel. Die Lacher gehören ihm. Ob man nun will oder nicht.

Comedian Felix Lobrecht: Shitstorm wegen Krefelder Affen-Witzen

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5. Felix ist für die Bühne gemacht

Gerade erst wurde Felix im Interview die Frage gestellt: „Was glaubt dir kein Mensch?“ Seine Antwort: „Dass ich nicht sonderlich selbstbewusst bin.“ Hä? Widerspruch? Nein, überhaupt nicht. Viele große Künstler brauchen die Bühne als geschützten Raum, um Talent samt Ego abrufen zu können. Abseits davon sind nicht wenige der ganz großen Stars eher ruhig und introvertiert. Genau so beschreibt sich auch Felix Lobrecht. Er braucht die Bühne. Die Corona-Krise hat ihn zwar finanziell nicht aus der Bahn geworfen, doch seelisch hat ihn die Pandemie beeinflusst. In einem Interview sagte er, dass die größte Belastung für ihn „die fehlenden Interaktion mit seinen Fans“ sei.

Es betonte, dass genau das für ihn diesen Job ausmacht und er diesen Part am meisten genieße. Lachende Gesichter und direktes Feedback von echten Menschen, sind das wofür Felix auf die Bühne geht. Das verrät auch, weshalb es live auf Bühnen immer so gut abliefert. Das nennt man wohl Berufung. Und: Passend dazu übt er seinen Job auch noch mit einer wahnsinnigen Disziplin aus.

Felix Lobrecht ist Mann des Jahres

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6. Er arbeitet hart und verdammt ehrgeizig

Mit seinem Kumpel Tommi Schmitt (32) führt Lobrecht nun seit vier Jahren mit „Gemischtes Hack“ den erfolgreichsten Podcast im deutschsprachigen Raum. Jeden Mittwoch ist Hacktag. Das beutetet: Jeden Mittwoch wird eine neue Folge auf allen möglichen Plattformen hochgeladen, Woche für Woche warten die Fans gespannt.

Tommi und Felix sind bei dem Upload und der Aufnahme des Podcasts besonders zuverlässig und lassen ihn so gut wie nie ausfallen. Einzig vergangenen Mittwoch musste der Hacktag pausieren. Der Grund: Lobrecht ist immer noch krank!

Schon vergangenen Freitag konnte er seinen Comedypreis nicht persönlich in Empfang nehmen, da ihm die Krankheit an der persönlichen Teilnahme der Show hinderte. Eine Rachen- und Kehlkopfentzündung legt ihn derzeit lahm.

Doch auch vor dem Ruhm – und sogar noch parallel zur Top Comedy-Karriere ackert Felix an vielen Fronten: Nachdem Lobrecht eine Ausbildung zum Industriekaufmann und ein Journalismusstudium abgebrochen hat, studierte er  2012/13  Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. 2016 wechselte er an die Universität Potsdam. Nach zwischenzeitlicher Unterbrechung, durch seinen prominenten Erfolg, nahm er das Studium zum Sommersemester 2021 an der Philipps-Universität wieder auf.

Reines Akademiker-Posing oder doch echte Lust am Lernen? Eher Letzteres!

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7. Er hat das Herz am rechten Fleck und ist ein echter Freund

Felix ist kein Typ für Smalltalk und Blablaaaa. Immer wieder bestätigt er, dass er einen eher kleinen, aber sehr engen Freundeskreis hat – und das auch schon seit Jahren. Auch in der Branche macht sich der Comedian eher rar – doch wenn er jemanden mag, dann zeigt er das deutlich – und oft mit imposanten Folgen.

Sein Comedy Label StandUp 44 gibt es auch mit aus dem Grund, um die befreundeten Kollegen Kinan Al, Kawus Kalantar und Daniel Wolfson (und neuerdings Kollegin Filiz Tasdan) unter einem Hut zu versammeln und im Bestfall mit dem eigenen Fame und der großen Fangemeinde den Freunden auch neues Publikum zu erschließen. Mit großem Erfolg!

So wurde beim diesjährigen Comedypreis Freund und Kollege Kawus Kalantar als „Newcomer des Jahres“ ausgezeichnet. Sichtlich geschockt von der Ehrung, betonte er bei seiner Rede immer wieder, dass er diesen Erfolg nur seinem Kumpel Felix Lobrecht zu verdanken hat.

In verschiedenen Interviews mit Freunden und Familie von Lobrecht wird seine übermäßige Hilfsbereitschaft immer wieder zum Ausdruck gebracht. Kürzlich erst gefragt, was Felix sich selbst als Freund raten würden, antwortete er: „Chill’ mal bisschen. Freu dich über das, was du hast, und hechel nicht immer nach dem nächsten Step. Be genügsam, my Friend! Und hör auf zu rauchen!“

Felix Lobrecht ist Mann des Jahres

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8. Er sieht verdammt gut aus und hat Swag

No words needed, oder? Die Bilder sprechen für sich! Es wundert wohl kaum, dass die weiblichen (und natürlich auch männlichen) Fans reihenweise Schlange stehen und Kommentare wie „Ich würde alle mit mir machen lassen“ bei Felix Lobrecht an der Tagesordnung sind.

Die blauen Augen und das verschmitzte Lächeln überzeugen wirklich jeden. Jut, das sind die Gene. Und deshalb ist das auch wirklich der finale Punkt in der Liste, aber: auch das Restpaket überzeugt. Die eventuell fehlende Größe für einen Traummann kompensiert die „Berliner Muskelmaus“ mit einem extrem gut trainierten Körper – und Geist! Auch der macht sexy. Und selbst die Schale kann sich sehen lassen. Felix betont selbst immer wieder, dass er Spaß an Klamotten und guten Styles hat – und das sieht man zum Glück auch.

Dann steht als nächstes vielleicht die Auszeichnung als „Sexiest Man Alive“ an. In die New York Times hat es Felix immerhin schon geschafft. Aber beeindruckt hat ihn das nicht wirklich. Das Belegexemplar hat Papa Frankie bekommen. Felix selbst braucht weder Medaillen noch Denkmäler oder Auszeichnungen. Er liebt und hasst es zugleich, sich immer wieder aus der eigenen Komfortzone zu bewegen. Um zu wachsen.

Dabei hat er beruflich schon fast alles erreicht. Und privat? Wünsche, Träume, Visionen? Auf die Frage: Wer möchtest du sein, wenn du groß bist?, sagte Lobrecht in einem Interview: „Ein genügsamer Typ, der glücklich und zufrieden ist mit dem, was er hat, umgeben von Menschen, die ihm wichtig sind. Nicht mehr so rastlos und on the run. Bisschen spießig, aber nicht zu sehr.“ (DO)