Hören Sie gut hinStudie beweist: Dieses kleine Wort deutet auf eine Trennung hin

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Redaktion KuTRedaktion KuT | 09.10.2021, 19:15 Uhr

Für viele Menschen kommt das Ende einer Beziehung wie aus heiterem Himmel. Forscher fanden jedoch heraus, wie sehr sich eine Trennung bereits Monate vorher abzeichnen kann. Hört genau hin: Es ist nur ein kleines Wort…

Es ist aus. Die Beziehung ist vorbei. Diese Tatsache ist für uns oft surreal und sehr schmerzhaft. Der Großteil der Menschen spricht oft von einem „plötzlichen Ende“. Umso heftiger trifft es die Betroffenen. Dabei kommt das Ende meist weder plötzlich noch unvorhersehbar. Sobald wir genau hin hören und unsere Ohren nicht vor unliebsamen Möglichkeiten verschließen, können wir eine nahende Trennung unseres Partners vorhersehen. Forscher untersuchten das Phänomen Trennung und kamen zu bereichernden Ergebnissen.

Ist eine Trennung vorhersehbar?

Laut einer aktuellen Untersuchung lässt sich das Ende einer Beziehung bereits drei Monate vorher erkennen. Ob es unterschiedliche Lebenspläne oder ein unerfülltes Sexleben sind: Die Hintergründe einer Trennung sind mindestens so individuell wie die Trennung selbst und die Menschen, die diese führen. Aber die Stufen der Entfremdung durchleben wir alle sehr ähnlich. Das konnten Forscher der Princeton University anhand unseres Social-Media-Verhaltens erkennen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im Journal „Proceeding of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht und konnten sicher bei vielen Menschen Licht ins Dunkel bringen.

Die Forscher dieser Studie untersuchten die Sprache von Menschen im Internet. Genauer gesagt auf der Internetplattform „Reddit“, auf der sich viele Menschen mit dem Umgang einer Trennung beschäftigten. Auf dieser Website existieren viele Foren zu den Themen Liebe, Beziehung und Trennungen. Anhand der Verläufe haben die Forscher bestimmte Sprachmarker erkennen können, die offenbar auf eine Trennung hindeuten.

Oft hören wir unserem Partner nicht ausreichend zu.

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Aus „Wir“ wird „Ich“

Ein ganz bestimmtes Wort fiel immer wieder auf: Ich. Bis zu drei Monate vor einer Trennung sollen Menschen wieder vermehrt in der Ich-Form sprechen. Das Wir verliert zunehmend an Bedeutung, weil sich die Personen sukzessive von ihrem Partner abnabeln.

Diese kleine Veränderung in der Wortwahl geschieht meist unwillkürlich und fällt weder uns noch unserem Partner auf. Diese Veränderung sagt aber extrem viel aus. Denn sobald wir beginnen, insbesondere bei Vorstellungen oder gar Plänen für die Zukunft, wieder von uns als Einzelperson, statt als Paar, zu sprechen, scheint unser Partner nicht länger ein fester Bestandteil unseres Lebens zu sein.

Sprechen wir nur noch in der ich-Form, ist die Trennung nicht mehr weit.

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Die Kommunikation außerhalb der Beziehung regt zur Reflexion an

Zuweilen merkt es das Paar selbst nicht, aber außenstehende Personen wie Freunde, Kollegen und Familienangehörige nehmen die veränderte Ausdrucksweise wahr und haken nach. Erst dann beginnen wir zu überlegen und unsere Beziehung bewusst zu hinterfragen.

Laut dieser Studie trennen wir uns sprachlich bereits deutlich früher, bevor wir es dann tatsächlich tun. Die Forscher fanden zudem heraus, dass sich unsere Ausdrucksweise über einen langen Zeitraum rund um das Beziehungsende verändert – circa drei Monate vor der Trennung bis zu sechs Monate danach. Daraus schlossen die Wissenschaftler, dass wir etwa ein halbes Jahr brauchen, um eine Trennung zu verarbeiten.

Eine Trennung zeichnet sich bis zu drei Monate vorher ab.

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Vom „Ich“ zurück zum „Wir“

Eine Beziehung ist selten am Punkt der Trennung einfach vorbei. Die Trennung bahnt sich langsam an und die Beziehung zerbricht bereits, während wir noch an ihr festhalten. Deshalb sollten wir uns selbst zuhören. Stellen wir eine ich-bezogene Ausdrucksweise fest, sollten wir unsere Beziehung und innere Haltung reflektieren. Wünschen wir uns noch eine gemeinsame Zukunft mit unserem/ unserer Partner:in? Beantworten wir diese Frage mit einem Ja, sollten wir das Gespräch suchen, über etwaige Partnerschaftsprobleme sprechen und sie aus der Beziehungswelt schaffen. (AM)