PorträtMoritz Bleibtreu: Der Star der Fälscherserie „Faking Hitler“ spielte in über 80 Filmen

Moritz Bleibtreu: Der Star der neuen Fälscherserie "Faking Hitler" spielte in über 80 Filmen
Moritz Bleibtreu: Der Star der neuen Fälscherserie "Faking Hitler" spielte in über 80 Filmen

Foto: RTL / Tom Trambow

Paul VerhobenPaul Verhoben | 30.11.2021, 20:56 Uhr

„Faking Hitler“ ist ein nigelnagelneuer Sechsteiler, in dem sich alles um die gefälschten Hitler-Tagebücher dreht. Die Tagebücher wurden 1983 von der Illustrierten „Stern“ angekauft und wurden als echt präsentiert - bis um Auffliegen.

Im Zentrum der Neuverfilmung des wohl größten Medienskandals in der deutschen Nachkriegsgeschichte stehen Moritz Bleibtreu als Kunstfälscher Konrad Kujau und Lars Eidinger, der den Part des Stern-Journalisten Gerd Heidemann übernommen hat.

Der Skandalstoff um Hitler und seine angeblichen wilden Ergüsse wurde nun als Sechsteiler von der UFA neu verfilmt.

Moritz Bleibtreu: Der Star der neuen Fälscherserie "Faking Hitler"

IMAGO / Future Image

Darum geht’s in „Faking Hitler“

Eine Episode und mehr nicht? Die Mutter aller Fake News ist wohl der Skandal um die gefälschten Tagebücher von Ober-Nazi Adolf Hitler. Die Geschichte ist wahr und wurde bereits einmal als hochgelobte Filmsatire „Schtonk!“ mit Götz George und Ulrich Mühe 1992 verfilmt. Der Kunstfälscher Konrad Kujau und sein Kompagnon vom Hamburger Wochenmagazin „Stern“, Gerd Heidemann haben einen Coup gelandet und sind in die Geschichte als Betrüger eingegangen. Dich viel schlimmer ist, dass die benebelten Schreiberlinge vom „Stern“ überhaupt auf die plumpen Fälschungen hereinfielen.

Wie die zwei auf die Idee kamen, dass sich mit ausgedachten Tagebüchern eines Massenmörders ordentlich Schotter machen lässt und auch noch durchzogen, davon erzählt der Sechsteiler „Faking Hitler“.

Moritz Bleibtreu: Der Star der neuen Fälscherserie "Faking Hitler" spielte in über 80 Filmen
Bleibtreu in "Das Expriment"

IMAGO / United Archives

Moritz Bleibtreu spielt den Fälscher Konrad Kujau

Der renommierte Schauspieler Moritz Bleibtreu spielt den kriminellen Lebenskünstler und Fälscher Kujau. Wo hat der renommierte Schauspieler noch alles mitgespielt? Die Liste seiner Projekte ist lang.

Moritz Bleibtreu ist ein Nordlicht. Geboren ist er 1971 zwar in München, aber aufgewachsen in St. Georg, dem angesagten Stadtteil von Hamburg. Seine Eltern sind die bereits verstorbenen Schauspielstars Monika Bleibtreu (1944-2009, „Bibi Blocksberg“, „4 Minuten“) und der großartige Hans Brenner (1938-1998 „Cafe Meineid“, „Peppermint Frieden“). Moritz ist quasi im Theater aufgewachsen und stand schon in der Kinderserie „Neues aus Uhlenbusch“ vor der Kamera (Titelsong ging so: „Auweia, auweia, der Hahn legt keine Eier…“) Er entschied sich schon früh, dass er keine Theaterlaufbahn einschlagen möchte, sondern sich ausschließlich auf Filme konzentrieren möchte.

Deutsches Erfolgskino mit „Lola rennt“

Deutsches Erfolgskino geht 1997 so: Till Schweiger und Jan Josef Liefers hauen in  „Knockin’ on Heaven’s Door“ von einer Krebsstation ab und das Roadmovie geht quer durch Deutschland bis am Ende in die Brandung der Nordsee geschaut wird. Moritz Bleibtreu war dabei – keine Hauptrolle, aber dabei – und dieser Kassenerfolg hat seiner weiteren Karriere richtig gut getan.

Ein Jahr später, 1998, hat es dann mit „Lola rennt“ aber Zoom gemacht. Für Manni – und eben den spielt Moritz – rennt Lola (Franka Potente, „Der Krieger und die Kaiserin“, „Anatomie“) sich quer durch Berlin die Hacken ab. Ein toller Film von Tom Tykwer, der auch mehr als 20 Jahre später nichts von seiner Frische verloren hat und auch im Ausland ein Erfolg war.

Moritz Bleibtreu: Der Star der neuen Fälscherserie "Faking Hitler"
Lola rennt"

IMAGO / Everett Collection

Nächste Station ist Steven Spielberg mit „München“

Attentäter bringen 1972 bei den Olympischen Spielen in München 12 israelische Sportler um. Der israelische Geheimdienst Mossad setzt danach Agenten ein, welche die Mörder aufspüren und umbringen. „München“ ist ein Agenten-Thriller mit leider Tatsachenhintergrund. Steven Spielberg („Schindlers Liste“, „Amistad“, „Die Farbe Lila“) ist ein Meister darin Spannung zu erzeugen und trotzdem Engagement gegen Gewalt zu zeigen.

Moritz Bleibtreu hat in dieser Produktion eine kleine Rolle, aber wir finden, wer in einem Steven-Spielberg-Film mitmacht, hat es geschafft.

Danach ging’s Schlag auf Schlag: Zu nennen seien ausschnittsweise hier die Cannabis-Komödie „Lammbock“ (2001), der Knast-Psychothriller „Das Experiment“ von 2001, später Gastrollen in Hollywood-Produktionen wie der Zombie-Kinohit „World war Z“ oder der Whistleblower-Film „Inside WikiLeaks – Die fünfte Gewalt“ (beide 2013). Bleibtreus Bandbreite ist wesentlich  größer.

Nicht unerwähnt bleiben sollte der Thriller „Cortex“ das Regiedebüt von Moritz Bleibtreu, der 2020 in die deutschen Kinos kam. Hier der Trailer:

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Ferdinand von Schirach „Schuld“

In den bisher erschienenen 3 Staffeln mit 14 Episoden (2015, 2017 und 2019) schlüpft Moritz Bleibtreu in die Rolle des Strafverteidigers Friedrich Kronberg, der die jeweiligen Kriminalfälle und die knifflige rechtliche Lage vorstellt. Jede der drei Staffeln war extrem erfolgreich und machten den Schauspieler noch populärer.

In „Faking Hitler“ ist Moritz Bleibtreu auf der anderen Seite des Gesetzes zu erleben, wie er sich Stories über Hitler aus den Fingern saugt, weil er damit das ganz große Geld verdienen will und letztendlich hinter Gittern landet. Zu sehen auf RTL+ ab 30. November 2021.