Wie gefährlich ist der Konzern?So reagiert Mark Zuckerberg auf schwere Vorwürfe gegen Facebook

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Redaktion KuTRedaktion KuT | 06.10.2021, 20:15 Uhr

Facebook sieht sich mit schweren Vorwürfen einer ehemaligen Mitarbeiterin konfrontiert. Mark Zuckerberg holt nun zum Gegenschlag aus.

Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen hat wenig Positives über ihren ehemaligen Arbeitgeber zu berichten. Im Gegenteil: Facebook beschädige die Demokratie, spalte die Gesellschaft und schade Kindern — das sind nur einige der Punkte, die die Whistleblowerin bei einer Anhörung am 05. Oktober 2021 dem US-Senat vorlegte.

Außerdem, so Haugen, lege der Konzern keinen Wert auf die Sicherheit sowie das körperliche und seelische Wohlbefinden seiner Nutzer und sei nur auf Profit aus. Dem widerspricht Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der vor kurzem mit einem mehrstündigen Totalausfall zu kämpfen hatte, nun vehement.

Die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen sagte vor dem US-Senat aus.

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Zuckerbergs Antwort: Zutiefst unlogisch!

In einem Posting auf seiner (wie könnte es anders sein) Facebook-Seite erklärte der Multimilliardär: „Themen wie Sicherheit, Wohlbefinden und psychische Gesundheit liegen uns sehr am Herzen. Es ist schwierig, eine Berichterstattung zu sehen, die unsere Arbeit und unsere Beweggründe falsch wiedergibt. Ich denke, dass uns die meisten in dem falschen Bild, das von unserem Unternehmen gezeichnet wird, einfach nicht wiedererkennen“.

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Macht Facebook Geld mit der Wut seiner Nutzer?

Viele der Anschuldigungen machen keinen Sinn, kontert Zuckerberg – zum Beispiel der, dass Facebook aktuelle Forschungsergebnisse zu den Gefahren der sozialen Medien ignoriere. Man investiere viel Geld und Mühe in die Forschung und beschäftige viele Mitarbeiter, die sich dem Problem von gefährlichem Content widmen. Des Weiteren sei es nicht wahr, dass Facebook Profit über das Wohlbefinden und die Sicherheit seiner Nutzer stelle — und auch, dass der Konzern aus Profitgründen kontroverse, Wut evozierende Inhalte verbreite, sei „völlig unlogisch“.

„Wir verdienen Geld mit Werbung, und die Werbekunden sagen uns immer wieder, dass sie nicht wollen, dass ihre Werbung neben schädlichen oder wütenden Inhalten erscheint. Und ich kenne kein technisches Unternehmen, das Produkte herstellt, die Menschen wütend oder depressiv machen“, argumentiert der 37-Jährige.

Zuckerberg über das Wohl der Kinder

Facebook sei sehr darauf bedacht, zum Wohle der Kinder zu agieren, so Zuckerberg. Die Realität sei es nun mal, dass junge Menschen Technologie verwenden. „Anstatt dies zu ignorieren, sollten Technologieunternehmen Erlebnisse schaffen, die ihren Bedürfnissen entsprechen und gleichzeitig ihre Sicherheit gewährleisten“, so Zuckerberg.

So ganz glauben wollte ihm seine Erklärung allerdings nicht jeder: „Können wir für diesen Post einen Faktencheck bekommen?“, fragte ein User spöttisch — und über 75.000 Nutzer versahen das Posting des Facebook-Chefs mit einem Lach-Emoji. Für Zuckerberg war der Oktober auch so kein einfacher Monat: Durch den Ausfall von Facebook, WhatsApp und Instagram schrumpfte sein Vermögen um sechs Milliarden Dollar.