Festival-Katastrophe„Astroworld“: Heftige Vorwürfe auch gegenüber der Polizei

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Redaktion KuTRedaktion KuT | 11.11.2021, 22:41 Uhr

Im Rahmen der Tragödie rund ums „Astroworld“-Festival werden nun auch gegenüber der lokalen Polizei schwere Vorwürfe erhoben.

Hat die Polizei bei der Tragödie auf dem „Astroworld“-Festival am 5. November 2021, bei der acht Menschen ums Leben gekommen waren, versagt? Wie die US-Promiseite „TMZ“ berichtet, gibt es gravierende Kritik am Verhalten der örtlichen Polizei.

Was der Polizei genau vorgehalten wird

Den Berichten nach sollen Beamte des Houston Police Departments dabei beobachtet worden sein, wie sie seelenruhig ihre Handys zückten und das Konzert von US-Rapper Travis Scott (30) mitfilmten — und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits seit einer knappen halben Stunde klar war, dass es  aufgrund einer Massenpanik zu einer Katastrophe gekommen war. Ein „TMZ“-Video zeiht Beamte, wie sie an der Bühne vorbeispazieren — offensichtlich gänzlich, ohne eine Ahnung von den schrecklichen Geschehnissen um sie herum zu haben.

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Travis Scotts Anwalt kritisiert Polizei

Scotts Anwalt Ted McPherson geht auf diese Vorwürfe gegenüber der Website ein und kritisiert die Polizei scharf: „Es gab zahlreiche Schuldzuweisungen, vor allem durch Beamte der Stadt, die widersprüchliche Aussagen machten und von ihren ursprünglichen Erklärungen abrückten.“ McPherson weiter: „Der Polizeichef von Houston, Troy Finner, wurde in der New York Times mit den Worten zitiert: ‚Man kann nicht einfach abbrechen, wenn man 50.000 und mehr als 50.000 Menschen hat. Wir müssen uns Sorgen machen, dass es zu Ausschreitungen kommt, wenn man eine so junge Gruppe hat.æ Doch nur kurze Zeit später erklärt Chief Finner, dass die Verantwortung, die Show zu beenden, bei Travis liegt.“

Am Veranstaltungsort des Festivals werden Blumen und Trauerkarten niedergelegt.

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Hintergrund zur Tragödie

Noch sind die Gründe für die Katastrophe unklar — viele geben Festivalmacher und Hauptact Travis Scott sowie den Organisatoren die Schuld. Nicht nur, wie genau die Massenpanik ausbrach, sondern auch wann diese von Scott auf der Bühne beziehungsweise den Security-Mitarbeitern bemerkt wurde, ist ein Streitfall. Es ist durchaus möglich, dass es sich um fahrlässiges Verhalten in der Organisation und Durchführung gehandelt hat. Ebenso möglich ist es aber auch, dass die Situation im Publikum außerhalb des Grabens nicht ersichtlich war — hier werden Erinnerungen an die Tragödie auf dem Roskilde-Festival im Jahr 2000 wach.