Falsche EntscheidungFrau dachte, sie ist transsexuell: Operation stellt sich als fataler Fehler heraus

Symbolbild: Kurzhaarige Frau, Silouette
Symbolbild: Frau mit kurzen Haaren

Foto: Shutterstock

Redaktion KuTRedaktion KuT | 21.07.2022, 20:15 Uhr

Nach einem geschlechtsumwandelnden Eingriff seine Entscheidung zu bereuen, ist fatal. Doch genau das ist einer jungen Frau passiert, die fest davon überzeugt war, dass sie transsexuell ist.

Die Erkenntnis, dass man transsexuell ist und die Entscheidung sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen ist ein lebensveränderndes Ereignis – das auch sehr genau überlegt sein sollte. Die meisten, die diese Entscheidung für sich getroffen haben, sind danach glücklicher denn je. Doch es gibt auch Ausnahmen, Menschen, die es bereuen, diesen Schritt gegangen zu sein.

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Schon als Kind tickte sie anders

Eine davon ist Sabeth Blank. Die heute 29-Jährige kommt als Mädchen zur Welt, scheint aber ein kleiner Raufbold gewesen. Sie habe im Dreck gespielt, sei auf Bäume geklettert, hätte gerne Jungs-Klamotten getragen und wollte kurze Haare. In ihrer Jugend verfestigt sich offenbar der Gedanke, dass sie transsexuell und im falschen Körper geboren sein könnte.

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Sie trifft sich mit anderen Transmenschen setzt sich mit ihren Bedürfnissen auseinander und trifft eine Entscheidung: sie möchte ein Junge sein. Ihre Geschichte erzählt Sabeth nun der Öffentlichkeit, ihre Geschichte soll nach draußen getragen werden – bevor Menschen eine falsche Entscheidung treffen.

Sabeth Blank ließ sich beide Brüste abnehmen

2014 beginnt für sie die sogenannte Transition (die Umwandlung). Dabei wird ihr unter anderem Testosteron verschrieben. Das bewirkt, dass sie sich sogar besser fühlt. Gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte sie: „Die Erfahrungen mit Testosteron waren toll. Meine Gefühle wurden gedämpft, ich hatte mehr Energie, meine Muskeln wuchsen. Auf der Baustelle fragte keiner mehr, warum hier eine Frau arbeitet.“

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Sabeth will mehr. Sie benennt sich in Sabit-Pascal. Ihre Stimme wird heiserer, ihre Haare sind raspelkurz. Kaum einer würde daran zweifeln, dass diese Frau unbedingt ein Mann sein möchte. 2016 trifft sie eine weitere Entscheidung: die Studentin unterzieht sich einer Masektomie – sie lässt sich beide Brüste entfernen. Nach dem Eingriff beginnt ihr Martyrium. „Andere wachen nach der OP auf und sind glücklich, das war bei mir überhaupt nicht der Fall.“

Heute ist sie wieder eine Frau

Sie litt unter starken Schmerzen auf der linken Seite, hatte Nachblutungen nach der OP. Sabeth: „An dem Tag hat mein Umdenken begonnen. Mir wurde klar, dass Eingriffe in den natürlichen Körper gefährlich sind. Das war mir zuvor nicht bewusst.“ Und wann wurde ihr bewusst: sie vermisste ihre Brüste, sie hatte sich geirrt in sich selbst. „Mein ganzes Leben wollte ich ein Mann werden, als ich auf dem Weg dahin war, wollte ich wieder eine Frau sein. Die OP hat mein Leben zerstört.“

Heute lebt Sabeth Blank wieder als Frau. Sie leidet bis heute unter den Schmerzen der Operation. „Ich hatte damals zu wenig kritische Personen um mich, die mich vor der OP gewarnt hätten.“ Heute ist sie selbst eine kritische Stimme für andere.