Obskures ExperimentMassenhypnose auf Festival: Warum Besucher demnächst die Kontrolle abgeben

IMAGO / Panthermedia / Andrey Popov

Redaktion KuTRedaktion KuT | 04.01.2022, 20:30 Uhr

Ein schwedisches Filmfestival setzt seine Zuschauer dieses Jahr unter Massenhypnose – und will so ein besonderes Filmerlebnis bieten, aber auch soziale Fragen aufwerfen.

Wer ins Kino geht, möchte für ein paar Stunden seine Alltagssorgen abgeben. Das schwedische Göteborg Filmfestival 2022 hatte da eine Idee, die noch um ein ganzes Stück weitergeht — und experimentiert dieses Jahr mit Massenhypnose.

Publikum sieht Film unter Hypnose

Richtig gehört: Festivalgänger können sich dieses Jahr hypnotisieren lassen. Wie das US-amerikanische Branchenblatt „The Hollywood Reporter“ berichtet,  plant das Festival vor drei Galavorführunen einen Hypnotiseur eine Massenhypnose durchführen zu lassen. Dabei soll der „Geisteszustand des Publikums entsprechend der Stimmung und dem Thema des Films“ verändert werden, wie das Festival in einem Statement erklärt. Der Clou: Der Hypnotiseur hebt die Hypnose erst nach dem Ende des Films wieder auf — somit

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Festivalleiter erklärt Experiment

Das Ganze hat laut dem Leiter des Festivals, Jonas Holmberg, einen besonderen Hintergrund. So soll die Aktion „Fragen über Unterwerfung, Überschreitung und Kontrolle aufwerfen“. Diese Fragen seien durch „die Regeln und Beschränkungen des vergangenen Jahres“ — konkret: die Covid-19-Pandemie — noch dringlicher geworden. „Einen Film im Kino zu sehen, kann extrem hypnotisch sein. Zu Hause, mit einem Tablet, ist es viel schwieriger, die Konzentration aufrechtzuerhalten, die man braucht, um sich wirklich in einen Film zu vertiefen“, so Holmberg. „Das Hypnotic Cinema ist sowohl eine Hommage an das Kinoerlebnis als auch eine Erweiterung desselben.“

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Diese drei Filme stehen zur Hypnose-Auswahl

Bei den drei Filmen, die das Publikum unter Hypnose ansehen kann, handelt es sich um „Memoria“ mit Tilda Swinton (61)  „Land of Dreams“ mit Matt Dillon (57) und Isabella Rosselini (69) sowie dem Psychothriller „Speak No Evil“.  Kino unter Hypnose — das klingt beängstigend und spannend zugleich… und ist ganz sicher nicht jedermanns Sache!