WeltumseglungBoris Herrmann: Tragischer Crash mit Fischtrawler auf offener See

Boris Herrmann: Tragischer Crash mit Fischtrawler auf offener See
Boris Herrmann: Tragischer Crash mit Fischtrawler auf offener See

IMAGO / Oliver Langel

Redaktion KuTRedaktion KuT | 28.01.2021, 11:44 Uhr

Boris Herrmann kämpfte im Endspurt der Vendée Globe, der härtesten Solo-Regatta des Segelsports um einen Podestplatz. Doch dann kollidierte der Favorit nur 157 Kilometer vor dem Ziel im französischen Les Sables-d'Olonne mit einem Fischtrawler.

Die Vendée Globe gilt als härteste Solo-Weltumseglung überhaupt. Warum, das musste auch der Oldenburger Boris Herrmann (39) am eigenen Leib erfahren. Nach 80 Tagen allein auf offener See hatte Herrmann eigentlich beste Chance, am Ende auf dem Podium zu landen. Nur 157 Kilometer vor dem Ziel in Les Sables-d’Olonne kam es dann aber zu einem tragischen Vorfall.

Crash mit 30 km/h

Dort kollidierte der Segler nämlich mit 30 km/h einem französischen Fischtrawler und wurde von dem Crash am Abend des 27. Januars schlagartig aus dem Schlag gerissen. ,,Ich habe geschlafen und bin plötzlich aufgewacht. Plötzlich sah ich eine Wand neben mir, die Schiffe verhakten sich, ich hörte Segel schlagen und Männer rufen…Es war mein schlimmster Albtraum“, so Herrmann in einem öffentlichen Statement.

Boris Herrmann: Tragischer Crash mit Fischtrawler auf offener See

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Er hat gekämpft wie ein Löwe

Frustriert erklärte er weiter: ,,Ich habe in den Tagen zuvor wie ein Löwe gekämpft. Vielleicht komme ich nie wieder so dicht an einem Podiumsplatz heran?“ Unklar ist bisher noch, wie es zu dem Zusammenprall kommen konnte: „Was mich wirklich beschäftigt ist, wie es passieren konnte. Ich hatte alle meine Alarme eingeschaltet. Und ich habe sogar ganz bewusst gecheckt, ob alles gut funktioniert. Bei allen anderen Schiffen, deren Weg ich gekreuzt habe, hat es perfekt funktioniert.“

Glück im Unglück

Doch der Wassersportler hatte Glück im Unglück zwar erlitt die Yacht mehrere Schäden aber: ,,Zum Glück konnte ich vorbei rutschen und war frei, aber es war ein richtiger Schock-Moment. Dann habe ich zuerst die wichtigsten Dinge gecheckt. Ich hatte keinen Wassereinbruch. Das ist der schlimmste Albtraum, der mir bislang passiert ist…Ich werde eine Menge Plätze verlieren. Aber das ist jetzt zweitrangig.“ Mit reduzierter Geschwindigkeit segelt er derzeit noch in Richtung Ziel.

Derzeit auf Platz fünf

Derzeit befindet sich Boris Herrmann auf Platz fünf des Wettkampfs und wird am 28. Januar gegen 12 Uhr im französischen Haden erwartet, wo das Rennen auch gestartet ist. Sieger ist der Franzose Bestaven, der den Hafen am Donnerstagmorgen erreicht hat.