Kampf geht weiterBritney Spears: So hat ihr Vater sie verkauft – neue Details

Britney Spears: So hat ihr Vater sie verkauft
Britney Spears: So hat ihr Vater sie verkauft

Foto: IMAGO/ Everett Collection

Redaktion KuTRedaktion KuT | 20.12.2021, 22:35 Uhr

Britney Spears Anwalt Mathew Rosengart gräbt tief im Dreck, um aufzuklären, was Jamie Spears mit Britneys Vermögen getrieben hat. Mit Erfolg!

Britney Spears ist auf ihre Familie nicht gut zu sprechen. Niemand war bereit, für sie zu kämpfen. Vor allen Dingen ihr Vater, der sich als sorgender Vormund ausgab, soll sie ausgebeutet haben. Emotional und finanziell. Nun hat Anwalt Mathew Rosengart einen neuen Anhaltspunkt gefunden, dass Jamie Spears Absichten von Anfang an nicht koscher waren.

Zeitliche Zusammenhänge

So hat Jamie wenige Tage vor Britneys Einlieferung in eine psychiatrische Klinik einen Kredit über 40.000 Dollar von der Tri Star Sports & Entertainment Group erhalten. Damals kämpfte Britneys Vater darum, keine Insolvenz anmelden zu müssen. Seine eigene berufliche Karriere ist schleierhaft. Die einzigen Einnahmequellen boten meist seine Kinder. Kurz nachdem er also das Geld erhalten hat, stellte Jamie Spears den Antrag, die Vormundschaft für seine Tochter zu übernehmen und dafür entlohnt zu werden.

Der Rest ist bekannt: Das Gericht gab dem Antrag statt. So konnte Jamie die letzten dreizehn Jahre, genau bis zum 12. November 2021, nicht nur ein Vermögen von 6 Millionen Dollar einstreichen, sondern auch Tri Star an der Gewinnausschüttung beteiligen. Denn ausgerechnet die Firma, die ihm aus der Misere geholfen hatte, setzte er ein, um das Eigentum seiner Tochter zu verwalten.

Video News

Schutz und Ausbeute

„Wir sind als Business Manager dazu da, ihr Geschäft zu schützen und wachsen zu lassen“, wirbt die Unternehmensberatung auf ihrer Webseite. Britney behauptet hingegen, die Firma habe ihr Leben ruiniert. Die Vorwürfe der Sängerin, Tri Star Mitarbeiter hätten ihr Schlafzimmer verwanzt, ihr Telefon abgehört und ihre Medikamente kontrolliert, wehrt CEO Lou Taylor vehement ab.

Das People Magazin berichtet von Akten, die Tri Star bei Gericht vorgelegt hätte, in denen betont wird, dass nichts davon zutreffe und man auch bei der Beantragung der Vormundschaft keine Rolle gespielt habe, schließlich sei man erst Monate später hinzugezogen worden. Allerdings steht das Unternehmen seit 2007 mit Jamie Spears in Kontakt, seit dem Zeitpunkt steht Britneys kleine Schwester Jamie Lynn Spears hier unter Vertrag.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Britney Spears (@britneyspears)

Genaue Recherche

Britneys Anwalt Rosengart stellt nun auch die Frage, warum sich Britney Spears Vermögen eigentlich nur auf 60 Millionen Dollar beläuft, obwohl sie durchgehend Geld für TV-Auftritte, Musik und Konzerte kassiert haben müsste. Sie hat zum Beispiel nachweislich mehr Konzertkarten verkauft als Jennifer Lopez, die gut 335 Millionen Dollar auf ihrem Konto haben soll.

Ungefähr 400.000 Dollar soll Britney für Konzerte bekommen haben, davon absolvierte sie allein 250 in Las Vegas. Ihr Parfüm soll 1,5 Milliarden eingespielt haben, auch davon müsste sich ein Großteil auf ihrem Konto finden. Und allein als Jurorin bei „The X-Factor“ erhielt sie eine Gage von 15 Millionen Dollar. Tri Star entlohnte sich angeblich stets mit „nur“ 5 Prozent der Spearschen Brutto-Einnahmen. Über den Rest muss Jamie Spears Bescheid wissen, oder? Ausgeben durfte Britney bekanntlich fast nichts.

Deutlicher Interessenskonflikt

Der Präsident des National Guardianship Association, so etwas wie das Bundesforum für Vormundschaften in den USA, Anthony Palmieri sagte jedenfalls gegenüber der Times zu den Verbindungen zwischen Jamie und Tri Star: „Ich frage mich, wem gegenüber der Vormund loyal ist. Trifft er Entscheidungen zugunsten seines Mündels oder zugunsten des Business Managers, dem er etwas schuldet?“ Hier scheint ein Interessenskonflikt auf der Hand zu liegen.

Der Anwalt von Tri-Star CEO Lou Taylor, Charles Harder, gab dazu das öffentliche Statement ab, dass Jamie den Kredit zurückgezahlt habe und die Schulden entsprechend gar keinen Einfluss auf die Arbeit mit Tri Star gehabt haben können. Andersherum betrachtet, konnte Jamie das Darlehen ja nur dadurch zurückzahlen, dass er die lukrative Vormundschaft übernommen hatte.

Es geht weiter vor Gericht

Rosengart, der früher Bundesanwalt war, ist nicht bereit aufzugeben. Reportern sagte er laut Page Six,  dass Jamie Spears bereits zu zwei gerichtlichen Anhörungen nicht erschienen sei. Er hoffe nicht, dass es soweit kommen wird, aber er wird nicht vor einem Zwangsantrag zurückschrecken. Es sieht so aus, als würde Rosengart nicht ruhen, ehe wirklich alles im Fall „Spears“ aufgeklärt ist.