„Spreche lieber mit einer Frau"Felix Lobrecht spricht mit Maischberger über Depressionen, Wohlstand und die Pandemie

Felix Lobrecht spricht mit Maischberger über Depressionen und Therapie
Felix Lobrecht spricht mit Maischberger über Depressionen und Therapie

IMAGO / Eventpress

Redaktion KuTRedaktion KuT | 21.12.2021, 18:45 Uhr

Heute ist Felix Lobrecht bekannt als humorvoller Frauenschwarm, der Stadien füllt. Doch das war nicht immer so. Der Berliner wuchs in armen Verhältnissen mitten in Neukölln auf. Darüber spricht er jetzt mit Moderatorin Sandra Maischberger in ihrem Podcast „maischberger. der podcast".

Eigentlich war Felix Lobrecht zu Gast in Maischbergers Podcast um über seine glückliche aber finanzschwache Kindheit zu sprechen. In ihrem Podcast „maischberger. der podcast“  geht es laut der Beschreibung um Macht. Wer sie hat. Wem sie fehlt und wer sie anstrebt. Sie spricht mit mächtigen Menschen, die für ihre Überzeugungen kämpfen. In der neusten Folge interviewte sie dazu den Comedian Felix Lobrecht. Ein Gesprächsduo das gegensätzlicher kaum sein könnte. Doch Lobrecht spricht offen und ungefiltert über viele Facetten des Lebens: Von seiner Meinung über Cannabis-Legalisierung bis hin zur Psychotherapie. Ersteres könnte ihm egaler nicht sein, zu letzterem macht der Berliner derzeit auch eigene Erfahrungen, wie er selbst verrät.

Sein Papa ist die wichtigste Person für Lobrecht

Direkt zu Beginn stellt Maischberger die Frage nach der „wichtigsten Person“ in Lobrechts Leben. „Mein Vater“, antwortet er. Schon zu Beginn der Aufzeichnung fällt auf, dass Lobrecht die Rolle als Gast in einem Podcast eher schwer fällt. Viel mehr stellt er Gegenfragen und leitet teilweise das Gespräch. Doch Maischberger bremst ihn zwischenzeitlich mit den Worten: „Ich interview ja sie“. Er antworte nur: „Ja, aber das ist ein Podcast“. Touché!

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Felix Lobrecht: Der Mann, der über alles Witze macht

Woher nimmt ein Felix Lobrecht den Mut und das Selbstvertrauen, über all die kontroversen Bereiche des Lebens Witze zu machen? Das möchte auch Sandra Maischberger wissen, die sich bei der Frage auf seine Witze über Minderheiten wie Frauen, Behinderte und Ausländer bezieht. Doch diese „Anschuldigung“ weist Felix sofort zurück: „In ihrer Aufzählung haben ja auch Deutsche und Männer gefehlt“. Außerdem würde er sich nicht über die Minderheiten lustig machen, sondern in dem Zusammenhang über sich selbst, sein Verhalten oder das Verhalten ignoranter Personen. Auf die Frage, ob er auch Witze über Transgender und POC machen würde, antwortet Lobrecht: „Ich würde über alles Witze machen, wenn mir ein guter Joke dazu einfällt“

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Früher arm, heute reich

Doch im Fokus des Interviews soll der Geldmangel in Lobrechts Kindheit stehen. Er selbst ist in Neukölln mit zwei Brüdern und einem alleinerziehenden Vater aufgewachsen. Von den finanziellen Diskrepanzen selbst, habe er nichts bemerkt, erzählt er. Erst als er auf das Gymnasium wechselte, wurde er zum ersten mal mit diesem „Status“ konfrontiert. Trotzdem habe er ein glückliche Kindheit erlebt. Seine Hobbies kostete ihm kein Geld. Zu seinem Selbstbewusstsein kam der Podcaster durch seine Leidenschaft für Kampfsport, Breakdance und Fitness.

Auch wenn er während des Interviews eine 40k schwere Rolex trägt, geht er nicht verschwenderisch  mit seinem Geld um. Vielmehr macht es ihm Freude anderen Menschen mit seinem Geld etwas Gutes zutun. Zum Beispiel überweist er seinem Vater monatlich eine hohe Summe, wie er selbst erzählt. Auch die Tatsache, dass seine Mitarbeiter dadurch ihre Familie ernähren können, macht Felix glücklich.

Von wöchentlichen Shopping-Eskapaden hält er sich fern. Sein Geld gibt er für seine Wohnung und Essen aus – mehr nicht. Auf die Frage, wann er sich das erste mal „reich“ fühlte, antwortete er: „Das war, als ich meinen ersten Buchdeal unterschrieb, für 40.000€.“ Da gab sich der früher selbsternannte Dispo-König das Versprechen, nie mehr weniger als 10.000€ auf dem Konto zu haben. Doch auch wenn dieser Fall eintreten sollte, wird er sich selbst zu helfen wissen. Das ist wohl einer der Vorteile, wenn man nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufwächst.

Felix Lobrecht spricht mit Maischberger über Depressionen und Therapie

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„Gefühl von lähmender Ohnmacht“

Doch dem Podcaster macht die aktuelle Corona-Situation ziemlich zu schaffen. 13 Jahre hat er für solche Live-Auftritte gearbeitet und nun kann er die Situation seit 2020 nicht mehr selbst beeinflussen: „Nicht mehr selber beeinflussen zu können, wie das jetzt weitergeht, dieses Gefühl von lähmender Ohnmacht, das hatte ich die letzten zwei Jahren enorm.“

Im Sommer hatte er zwischenzeitlich das Gefühl, dass diese Zeit nun vorbei sei, „und jetzt geht es gerade wieder los. Ich hasse es, wenn ich Sachen nicht beeinflussen kann, die mich betreffen. Und jetzt ist es gerade wieder so. Planmäßig gehen wir im Frühjahr 2022 auf Tour, aber jetzt steht alles schon wieder auf der Kippe.“

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Felix Lobrecht geht zweimal die Woche zur Therapie

Auf das Thema Psychotherapie kamen Maischberger und Lobrecht, als der Comedian die Moderatorin darauf aufmerksam machte, dass der Aufnahmeraum einem Therapieraum ähnelt. Daraufhin erzählte er von seinem wöchentlichen Besuch bei einer Psychotherapeutin. Felix kämpft nämlich gegen depressive Phasen in seinem Leben und hat mit der Therapeutin eine Frau gefunden, über die er nichts weiß und die in einem neutralen Verhältnis zu ihm steht. Genau das fehlte ihm zuvor. Dort einfach „zu sitzen und zu quatschen“ tut ihm gut, wie er in dem Interview berichtet.

An Heiligabend wird Felix Lobrecht übrigens zarte 33 Jahre alt!