Corona-ErklärerHerr Lauterbach, sind Sie nicht ein bisschen zuviel im Fernsehen?

Herr Lauterbach, sind Sie nicht ein bisschen zuviel im Fernsehen?
Herr Lauterbach, sind Sie nicht ein bisschen zuviel im Fernsehen?

© IMAGO / teutopress

Paul VerhobenPaul Verhoben | 11.07.2021, 11:15 Uhr

Die einen sehen Karl Lauterbach hinsichtlich Corona als den Hiobsbotschafter der Nation, die anderen als verlässlichen mahnenden Warner. Und dann gibt es noch so Fragen wie: Werden Sie allmählich vielen nicht einfach zuviel, Herr Lauterbach?

Karl Lauterbachs Omnipräsenz im deutschen Medien ist seit der Pandemie unüberhörbar, viele zeigen sich anscheinend zunehmend genervt. Dabei ist der Mann, der Dauergast bei Markus Lanz zu sein scheint und immer gerne die „Kollegen aus Harvard oder Cambridge“ zitiert, nur einmal pro Woche in eine Talkshow zu sehen.

Die Sache mit den „Kollegen von Harvard“

Gibt’s diese „Kollegen aus Harvard oder Cambridge“ überhaupt. Dem Hamburger Magazin „Der Spiegel“, dem dieses Namedropping bisweilen verdächtig wichtigtuerisch vorkommt, erzählte Lauterbach: „Ich weiß ja, dass die Leute sich drüber lustig machen. Bei meinem letzten Auftritt bei ‚Markus Lanz‘ habe ich kein einziges Mal Harvard gesagt. Aber wenn man ständig mit renommierten Wissenschaftlern im Austausch ist, finde ich es richtig, das auch transparent zu machen. Ich erwähne aber auch ständig die deutschen Kolleginnen und Kollegen. Sie stehen den Amerikanern in nichts nach.“

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Karl Lauterbach sagt TV-Einladungen auch ab

Überraschenderweise sagt der 58-Jährige auch gerne viele Talkshows ab und versucht, „die Regel einzuhalten: maximal eine Talkshow pro Woche“. „Ich habe sie sogar schon eine gewisse Zeit eingehalten. Ich habe mir auch vorgenommen, nur dann in Talkshows zu gehen, wenn ich eine aus meiner Sicht neue Erkenntnis mitbringe, wenn ich eine Botschaft habe.“

Süchtig nach solchen Auftritten sei er allerdings nicht, so Lauterbach weiter. „Ich gehe gern in Talkshows. Und ich schaue auch selbst gern Talkshows. Ich halte das Genre Talkshow für gut für die politische Auseinandersetzung. Aber von einer Talkshow-Sucht würde ich nicht sprechen.“