Handicap seit Juli 2023Angelina Kirsch betrachtet ihre Gesichtslähmung „als Chance“

Angelina Kirsch bei einer Talkshow im April 2024. (ili/spot)
Angelina Kirsch bei einer Talkshow im April 2024. (ili/spot)

ddp/Panama Pictures

SpotOn NewsSpotOn News | 07.05.2024, 15:18 Uhr

Model und Moderatorin Angelina Kirsch hat seit Juli 2023 eine halbseitige Gesichtslähmung. Ob sie wirklich ganz verschwindet, ist "nicht hundertprozentig sicher", lautet das Update zu ihrem Handicap. Dennoch sehe sie es als "Chance".

Zehn Monate nach der Diagnose "idiopathische periphere Fazialisparese" kann Curvy-Model und Moderatorin Angelina Kirsch (35) schon wieder lächeln, wie Fotos von ihrem Auftritt bei der Talkshow "Kölner Treff" von Mitte April zeigen. "Ich bin heute sehr froh, wie es sich schon entwickelt hat. Es hätte – mit etwas Pech – immer bleiben können", sagt sie in einem neuen Interview mit dem Magazin "Bunte". Doch sie fügt auch hinzu: "Es ist noch nicht hundertprozentig sicher, dass es wirklich ganz weggeht."

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Angelina Kirsch: Eine "Nervenfehlverbindung" habe sich gebildet

Die Gesichtslähmung sei auch deshalb noch sichtbar, "weil sich mittlerweile eine Nervenfehlverbindung gebildet" habe. Das sei allerdings "nicht unüblich für dieses Krankheitsbild", erklärt Kirsch weiter. Konkret bedeutet das: "Wenn ich die Oberlippe bewege durch meine ganz normale Mimik, geht manchmal auch das untere Augenlid mit hoch. Das zuckt dann ein bisschen", so das Model. An all dem arbeite sie "mit einer Logopädin und Physiotherapie".

Dass sie von Anfang an offen mit ihrem Problem umgegangen ist, findet Angelina Kirsch immer noch gut. "Ich wollte nichts verstecken. Warum auch? Ich wusste ja sehr schnell, dass es nicht so schnell besser werden würde, hatte dennoch das Vertrauen, dass es irgendwann verschwinden könnte", bekräftigt sie ihre trotzdem mutige Entscheidung.

Aufwachen mit halbseitiger Gesichtslähmung

Am Morgen des 24. Juli 2023 ist Angelina Kirsch mit einer halbseitigen Gesichtslähmung aufgewacht. Die Zunge war taub, der Geschmackssinn weg und das linke Auge ließ sich nicht mehr so gut schließen. All das berichtete sie von Tag eins, der im Krankenhaus schnell diagnostizierten "idiopathische periphere Fazialisparese". Kirsch erläuterte in ihrem Instagram-Post weiter: "Heißt vereinfacht, dass mein linker Gesichtsnerv durch Viren- oder Bakterienbelastung gereizt und so angeschwollen ist, dass dadurch die Symptome hervorgerufen werden." Ausgelöst wurden die Probleme durch eine Herpesinfektion und erstmal verschlechterte sich auch alles, wie von den Ärzten angekündigt. Behandelt wurde sie mit einer Kombination aus Gesichtsgymnastik und Kortison.

Im September 2023 gab sie auf Instagram ein Update zu ihrer Gesundheit: "Das Lachen ist zwar noch schief", schrieb sie zu einem aktuellen Foto von sich, "aber meine linke Seite macht viel mehr mit, als noch vor ein paar Wochen".

Die häufigste Frage, so die 35-Jährige, sei nach wie vor, ob sie Angst habe, dass ihr Gesicht so bleibe. Kirschs Antwort darauf schon damals eindeutig: "Nein! Erstmal glaube ich, dass sich da noch viel tun wird, aber ich finde, dieses besondere Lachen hat auch was. Wir werden sehen, wie es weiter geht, aber ich habe keine Angst. Was würde das auch bringen? Ändern könnte ich es eh nicht."

Idiopathische Fazialisparese: Was ist das?

Laut "Deutsches Ärzteblatt" handelt es sich bei einer idiopathischen Fazialisparese um eine plötzliche Schwäche der mimischen Muskulatur einer Gesichtshälfte. Sie werde häufig vom Patienten selbst beim Blick in den Spiegel bemerkt. Ein Erstsymptom kann Flüssigkeitsaustritt beim Trinken sein. Hinzu können Geschmacksstörungen kommen, wie bei Angelina Kirsch. Die Gesichtslähmung vom peripheren Typ, wie die Moderatorin sie hat, ist von einer zentralen fazialen Parese zu unterscheiden, die etwa bei einem Schlaganfall auftritt.

Die Fazialis-Lähmung ist die häufigste Hirnnervenerkrankung, in etwa 75 Prozent der Fälle ist die Ursache unbekannt. Zu bekannten Ursachen zählen Infektionen sowie Verletzungen, Tumore oder Autoimmunkrankheiten. Bei etwa 80 Prozent der Patienten kommt es innerhalb von drei bis acht Wochen zu einer völligen Wiederherstellung des Nervs.