Nach fünf JahrenGünther Jauch: Nobelrestaurant in seiner Villa muss schließen

Günther Jauch besitzt die Villa Kellermann seit 2016. (ncz/spot)
Günther Jauch besitzt die Villa Kellermann seit 2016. (ncz/spot)

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SpotOn NewsSpotOn News | 26.04.2024, 16:54 Uhr

Vor etwa fünf Jahren eröffneten Günther Jauch und Tim Raue in Potsdam ein Restaurant, das zur Top-Adresse für Feinschmecker wurde. Jetzt muss die Villa Kellermann ihre Türen schließen.

2019 eröffnete TV-Moderator Günther Jauch (67) gemeinsam mit Sternekoch Tim Raue (50) das Restaurant "Villa Kellermann" in Potsdam und machte es zu einer Adresse für Feinschmecker. Rund fünf Jahre später muss das Spitzenrestaurant nun schließen. Auf der Website der Villa Kellermann heißt es: "Gerne nehmen wir Ihre Reservierungen bis zum 21.06.2024 entgegen. Danach wird die Villa Kellermann aus betrieblichen Gründen geschlossen."

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"Sehr gerne hätten wir weiter gemacht, aber Corona, stark gestiegene Betriebskosten und eine angespannte Personalsituation haben keine andere Entscheidung zugelassen", heißt es zudem in einer Mitteilung auf der Instagram-Seite des Restaurants. Man blicke auf "fast fünf Jahre mit vielen tollen Momenten" zurück und bedauere das Aus sehr.

Tim Raue zog sich 2023 aus dem Betrieb zurück

Günther Jauch kaufte die Villa am Heiligen See in der brandenburgischen Landeshauptstadt 2016 und ließ sie denkmalgerecht sanieren. In den drei Obergeschossen befinden sich neun Luxus-Apartments. 2019 eröffnete der RTL-Moderator mit Tim Raue im Erdgeschoss der Villa das Restaurant. Der Koch zog sich allerdings 2023 aus dem Betrieb zurück und übergab an seinen Chefkoch Christopher Wecker.

Villa Kellermann hat eine bewegte Geschichte

Das 1914 errichtete Haus blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Benannt ist es nach dem Schriftsteller Bernhard Kellermann. Ab circa 1919 gehörte das Haus – damals noch mit dem Namen Villa von Hardt – einem jüdischen Bankier, der 1932 in die Schweiz und später in die USA floh, wo er 1933 starb. Seine Erben wurden 1938 von den Nazis durch eine Zwangsversteigerung enteignet. Anschließend zog die Heeresleitung der Wehrmacht in das Haus ein. Zu DDR-Zeiten war die Villa Sitz des Kulturbunds und Treffpunkt für Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler. Ab 1994 gehörte die Villa der Jewish Claims Conference (JCC). Von 2005 bis zu Jauchs Kauf war es in Besitz von Erben des Kosmetikkonzerns Wella.