Die neuen Social-Media-StarsGoodbye Influencer, jetzt kommen die Genuinfluencer

Goodbye Influencer, jetzt kommen die Genuinfluencer FERTIG
Goodbye Influencer, jetzt kommen die Genuinfluencer FERTIG

IMAGO / ZUMA Wire

Redaktion KuTRedaktion KuT | 26.10.2021, 19:40 Uhr

Um Influencer zu werden, reicht es längst nicht mehr aus, nur ein Produkt in die Kamera zu halten. Die neuen Genuinfluencer sorgen mit authentischen, sozialen Beiträgen für erfrischend guten Content und klären auf coole Weise auf.

Die Zeit, in der Social-Media-Stars einfach nur ein Produkt in die Kamera halten und nett dazu lächeln mussten, sind vorbei! Neuerdings setzen Firmen und Designer auf authentische Service-Beiträge und Ratgeber-Videos von den neuen Genuinfluencern. Die wollen Informationen teilen – und nicht. nur Waren oder Rabattcodes verkaufen.

Statt plakativer Werbung zählt jetzt Authentizität

Die aufstrebende Generation der sogenannten „echten Influencer“ nutzt ihre Social-Media-Kanäle lieber dazu, gute Lifehacks und sinnvolle Ratschläge zu geben oder nachhaltige Tutorials mit Styling und Beauty-Tipps. Vor allem YouTube, TikTok und Instagram werden immer beliebtere Tools, um die neue Art der Advertorials via Video zu verbreiten.

Deutschlands Genuinfluencer-Queen heißt Bianca Classen und die hat sich mit ihren ehrlichen Hand-aufs-Herz-Clips, die sie unter dem Handle „BibisBeautyPlace“ postet, in die Herzen von fast 6 Millionen Fans getubed. Einige ihrer Beiträge haben mittlerweile auch internationalen Erfolg; anscheinend interessieren sich nicht nur die Deutschen für „50 Arten, sich zu küssen“. Klar, wurden bei 12 Millionen Klicks dann auch die Konzerne aufmerksam und heute reißen sie sich darum, mit dem aufgehenden Stern am Social Media Himmel zusammenzuarbeiten.

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Genuinfluencer: Qualität statt Quantität

Die neuen „echten“ Social Media Stars definieren sich nicht über ihre ungemein große Fangemeinde und haben selten Millionen von Followern. Genuinfluencer stehen mit Leidenschaft und Herzblut hinter den Themen, über die sie auf ihren Plattformen sprechen. Sie sehen sich als Informanten, Kämpfer oder Trendsetter, nicht als platte Werbefiguren.

Der Begriff: „genuininfluencing“ fasst einen neuen Trend zusammen, der von Fashion bis zum Klimaschutz mittlerweile fast alle Themenfelder umfasst. Sehr beliebt sind Body-Aktivistinnen wie Melodie Michelberger, die sich auf Instagram für „Radical Fat Acceptance“ einsetzt und zu den bekanntesten Feministinnen in der neuen deutschen Digi-Welt gehört.

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Mia Marjanovi: Achtsamkeit und Fair-Fashion-Tipps

Mia Marjanovi startete ihren Account heylilahey schon 2010 und postet seitdem coole Inspirationen aus der  Mode- und Designweltwelt, alles mit nachhaltigem Hintergrund versteht sich. Auf ihrem Instagram Account zeigt sie, was fair produzierte Mode alles kann und spricht über Themen wie Veganismus, Müllvermeidung, Naturkosmetik und Vintage-Kleidung.

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DariaDaria: Mit Genuinfluencing in den Insta-Olymp

Auch ganz vorne im Rennen der authentischen Insta-Stars mit dabei ist Madeleine Darya Alizadeh alias DariaDaria. Die Österreicherin betreibt einen der erfolgreichsten Instagram-Accounts im deutschsprachigen Raum und hat im Frühling dieses Jahres ihr eigenes nachhaltiges Mode-Label dariadéh herausgebracht. Nachhaltigkeit ist auch eines jener Themen, das sie regelmäßig auf Instagram anspricht. Ebenso wie gesunde Ernährung und Mental Health. Ihr ist es wichtig ihre 334.000 Follower zu informieren, sagt der upcoming Social Media Star und sucht sich ihre Werbekunden und die Deals dementsprechend aus. Zum Beispiel arbeitete sie mit „we.are.tomorrow“ zusammen und bot ihren Fans und den Kunden der Bank an, bei Neuanmeldung zum Dank 1 Tonne CO2 zu kompensieren. So geht „genuinfluencing“ 2021.

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Die neuen Social Media Profis posten aus dem Weißen Haus

Im Sommer hat die britische Regierung die beiden Stars, Shaughna Phillips und Chris Hughes, aus der englischen TV-Show Love Island gesponsert, um für neue pandemiebedingte Gesundheitsprogramme zu werben. Die Amerikaner luden im Juni einige Genuinfluencer wie Mega-Star Olivia Rodrigo zum digitalen Briefing ins Weiße Haus ein, um mit Joe Biden darüber zu chatten und Follower darüber zu informieren, wie wichtig es sie, sich impfen zu lassen. Auch bei uns werden politische und soziale digitale Vorreiter immer wichtiger und gefragter.

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Vegan Food Vorbilder

Astrid Aschenbrenner alias @Wienerkind ist eine der Vorreiterinnen der neuen Generation der „ge­nui­ne“ Social Media Poster und Blogger. Die Wienerin ernährt sich seit 6 Jahren vegan und versucht durch eine gesunde, achtsame Lebensweise nachhaltig zu leben und mit ihrem Fach­wis­sen und einer gewissen Au­then­ti­zi­tät das Be­wusst­sein ihrer Follower zu schärfen. In einem Interview beschreibt sie ihre Motivation und den Stil ihres Accounts als „filterlos, mit der richtigen Portion Selbstironie und Wiener Schmäh“ und möchte damit erreichen, dass „eine nachhaltigere Lebensweise für jeden greifbar“ wird. „Sei es in Form von Müllvermeidung, Fair Fashion oder Kulinarik.“

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Ms Baklava redet Tacheles

Ein anderes Beispiel ist Helen Fares, die auf Instagram als Ms Baklava unterwegs ist. Helen ist Journalistin, Aktivistin, Moderatorin, Podcasterin und studierte Psychologin im Bereich Wirtschaft. Die Deutsch-Syrerin (24) ist in Leipzig aufgewachsen und machte sich 2014 als Gastgeberin beim OpenAir Frauenfeld einen Namen und moderiert seitdem diverse Musik-journalistische Formate. In ihrem Podcast „Deine Homegirls“, den sie zusammen mit DJ Josi Miller macht, geht es alle zwei Wochen über Gesellschaft, Politik und Musik für ein Forum von jungen, digital versierten Menschen, den „Homo Digitalis“. So heißt die Doku, für die Fares für die Sender arte/BR/ORF vor der Kamera steht. Außerdem setzt sich die Genuinfluencerin als Aktivistin für LGBTQI+, Frauenrechte, Missbrauchsopfer und Geflüchtete sowohl auf privater als auch beruflicher Ebene ein.

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