Grenzwertiger HumorAmira Pocher: Jetzt redet Olivers Papa Gerd Pocher

Oliver Pocher mit seinem Vater Gerd Pocher, beide im Smoking
Oliver Pocher hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vater Gerd (re).

Foto: IMAGO/ Horst Galuschka

Redaktion KuTRedaktion KuT | 31.03.2022, 13:57 Uhr

Oliver Pocher eckt mit seinem Humor manchmal an, das weiß auch sein Vater Gerd Pocher. Was der Buchhalter wirklich von seinem Sohn hält, entlockt ihm jetzt Schwiegertochter Amira Pocher.

Dass nicht jeder den Humor von Oliver Pocher (44) liebt, konnte man gerade beim Ohrfeigen-Eklat in der Dortmunder Westfalenhalle sehen, als der selbsternannte Komiker Fat Comedy den erfolgreichen Comedian einen heftigen Schlag verpasste. Nun äußert sich Gerd Pocher über Olis Karriere und Scherze, die nicht jeder versteht.

Grenzwertiger Humor

Gerd Pocher selbst arbeitet mit 73 Jahren immer noch als selbständiger Buchhalter, „weil die Rente nicht reicht“, scherzt er, um dann doch zuzugeben: weil es ihm großen Spaß macht. Auch sonst scheint Gerd Pocher sehr bodenständig zu sein. Er sei „pflegeleicht“, berichtet er im Podcast seiner Schwiegertochter Amira Pocher, und dass er seit 50 Jahren verheiratet sei. Seine Frau behandele ihn bis heute gut, betont er. Auf die Hörerfrage, was er vom Humor seines Sohnes halte, gibt er eine klare Antwort.

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„Den Humor von Oliver muss man mögen oder nicht“, meint sein Vater: „80 Prozent mögen ihn und 20 Prozent mögen ihn vielleicht nicht.“ Doch Gerd Pocher muss zugeben, dass der Humor seines Sohnes manchmal grenzwertig ist. „Ich will es mal vorsichtig ausdrücken: Da haut er schon mal einen raus, wo ich dann sage: ‚Mensch, hätte er das denn sagen müssen?‘ Wäre vielleicht besser gewesen, er hätte geschwiegen.“

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Ein Comedian mit Herz

Aber auch, wenn Gerd Pocher meint, Oliver Pocher könne noch ein bisschen etwas dazulernen, weil ihm als Vater manche Sachen schon Bauschmerzen bereiten, ist er stolz auf seinen Sohn: „Im Großen und Ganzen macht er seine Sache gut!“ Zu dem Vorwurf, dass Oliver Pocher ein angebliches Vergewaltigungsopfer unterstützt haben soll, obwohl dieses Verbrechen nie stattgefunden haben soll, sagt Gerd Pocher nichts. Auch die Ohrfeige ist kein Thema.

Es ist unklar, ob der Podcast „Hey Amira“ vielleicht schon vor dem Vorfall am Sonntag aufgezeichnet worden ist. Amira Pocher betont jedenfalls noch einmal: „Oli hat ein riesengroßes Herz und wünscht niemanden etwas Böses.“ Wie hilfsbereit Oliver Pocher ist und wie sehr er Menschen unterstützt, denen es nicht gut geht, hängt er nicht an die große Glocke. Doch vor allem, wenn es um Kinder geht, engagiert sich der Comedian sehr.

Amira Pocher in schwarzer Bluse reißt erstaunt den Mund auf

Foto: IMAGO/ Revierfoto

Kinderschutz ist wichtig

Während der Corona-Krise griff Oliver Pocher auf Instagram vor allem diejenigen an, die ihre Kinder für mehr Likes vor die Kamera schieben. Gleichzeitig meldeten die Pochers Accounts, die harmlose Kinderfotos für pädophile Zwecke missbrauchen. Mit Erfolg! Auch wenn viele das beständige Herumhacken von Oliver Pocher auf Influencern nicht lustig finden, ist sein Ansatz goldrichtig. Dabei geht es ja nicht nur um Kinderfotos, sondern auch darum, dass viele einflussreiche Vorbilder in den sozialen Medien häufig für mehr Konsum und weniger für Werte einstehen.

Zurück zum Humor: „Comedy soll Spaß machen, aber man sollte nie jemanden beleidigen oder Minderheiten angreifen“, sagt Gerd Pocher. Hier widerspricht Amira, denn so einfach könne man die Grenzen nicht ziehen, wenn man allein an den britischen Humor denke, der gern auf Kosten von Minderheiten geht, die allerdings dann selbst darüber lachen können. Ja, auf der Insel geht: Humor muss auch mal wehtun. Deshalb stellt sich für Amira Pocher die Frage: „Welcher Humor ist richtig, welcher falsch?“

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Schwere Zeiten für Humor

In Deutschland sind die Grenzen jedenfalls scharf und es wird sehr darauf geachtet, dass wirklich alles und überall korrekt ist. Deshalb können sich die Comedians in den USA und in England viel mehr erlauben, während hierzulande alles hinterfragt und von allen Seiten beleuchtet wird: „Eine gefährliche Zeit für Oli“, sagt Amira, „gerade mit seinem Humor.“ Das Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“, scheint in Vergessenheit zu geraten.

Trotzdem wird er weiter machen, denn die Unterhaltung liegt Oliver Pocher im Blut oder besser gesagt: in den Genen. „Der Großvater von meiner Frau war in den 20er Jahren mit seinen Geschwistern als Musikanten unterwegs“, erzählt Gerd Pocher: „Er war der Conférencier. Und meine Mutter war eine lebenslustige Frau und die beiden haben sich befruchtet und sind in Oli zum Ausdruck gekommen.“

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Foto IMAGO/ Future Image

Das Pochersche Spaß-Gen

Während Oliver Pocher schon immer aus dem Nichts Leute unterhalten konnte, gilt seine Schwester übrigens eher als ruhig. Das Talent von Oli hat sein Vater immer unterstützt, allerdings gab es eine Bedingung: „Wenn du die Leute zum Lachen bringen willst, dann bring erst mal deinen Vater zum Lachen und mach eine Lehre, dann sehen wir weiter“, hat Gerd seinem Sohn nach dem Schulabschluss gesagt. Oli hat sich daran gehalten und wurde Versicherungskaufmann.

Das Spaß-Gen, das schon Gerd Pocher so manchen Eintrag ins Klassenbuch einbrachte, hat Oli Pocher übrigens auch an seine Zwillinge weitergegeben, die er mit Alessandra Meyer-Wölden (39) hat, plaudert Gerd aus dem familiären Nähkästchen. Ob die Kids in Papas Fußstapfen treten werden, ist noch nicht abzusehen, aber dafür geht es wohl mit „Pocher und Papa auf Reisen“ in die nächste Runde.


Mit Papa auf Reisen

„Es könnte gut sein, dass wir dieses Jahr wieder auf Reisen gehen und die Welt etwas unsicherer machen, als sie eh schon ist“, spoilert Gerd Pocher, der die beiden letzten Reisen nach Thailand und in die USA 2020 noch in bester Erinnerung hat. Als Reiseziele in diesem Jahr wünscht sich Papa Pocher warme und entspannte Gefilde wie die Bahamas, die Seychellen oder Madagaskar.

Bis wir diese Reisen im TV zu sehen bekommen, wird der Ohrfeigen-Skandal vergessen sein – zumindest für die Öffentlichkeit, denn Oliver Pocher muss gerade bangen, dass er keine Spätfolgen davonträgt. Gewisse Frequenzen kann er derzeit nicht hören. Unterkriegen lassen, wird sich Oliver Pocher aber bestimmt nicht. „Man muss sich als Comedian eben auch mal positionieren“, meint Gerd Pocher, „und das macht er.“