Vorlage für Pennywise?True-Crime-Schocker: Netflix erweckt echten Horror-Clown zum Leben

John Wayne Gacy: Selbstporträt eines Serienmörders
Ermittler tragen im Dezember 1978 die Überreste einer Leiche, die unterm Garagenboden des Hauses von John Wayne Gacy gefunden wurde, weg.

IMAGO / ZUMA Wire

Redaktion KuTRedaktion KuT | 24.04.2022, 22:12 Uhr

Was würden wir nur ohne die True-Crime-Dokumentationen auf Netflix machen... Schon wieder hat Streaming-Dienst einen neuen Serienmörder wieder belebt! Diesmal ist es ein Horror-Clown, der selbst Stephen King zum Schaudern bringt.

Clowns gehörten schon immer zu dem gelungenen Repertoire eines Horrorfilms, doch seit den Morden von John Wayne Gacy kann man sich nur noch vor den puppenähnlichen Verkleidungen gruseln. Der Massenmörder, der seine Geschichte persönlich in der neuen Netflix-Dokumentation erzählt, hat nicht nur mit seinen Tötungen einige Rekorde aufgestellt, sondern auch die höchste Strafe in den USA erhalten, die je ein Serienmörder erdulden musste. Sogar Stephen King soll sich vor ihm gegruselt haben – und das mag schon etwas heißen.

Schlimmster Serienmörder aller Zeiten

Zwischen 1972 und 1976 hat John Wayne Gacy sein Unwesen getrieben. In der Netflix-Doku lernt man, dass er 33 junge Männer umgebracht und in seinen eigenen Keller vergrub. Vollständig identifizieren ließen sich seine Opfer jedoch nicht – die DNA vieler Leichen wird sogar heute noch untersucht.

Dabei hätte man das dem geschniegelten Unternehmer gar nicht zugetraut. Gacy hat sich sehr viel als Lokalpolitiker engagiert und sogar eine kleine Baufirma geleitet. Nur sein Hobby war vielleicht ein bisschen ausgefallen – er hat es geliebt, sich als Clown zu verkleiden, um in Krankenhäusern und auf Kindergeburtstagen aufzutreten. Dementsprechend trug er auch seine Clowns-Maske beiden Morden, hat seine Opfer also als „Pogo der Clown“ umgebracht.

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John Wayne Gacy: Etliche Stunden Tonaufnahmen

Besonders faszinierend ist an der Netflix-Doku, dass nicht einfach über den Clown berichtet wird – Viel eher erzählt er seine eigene Geschichte. 60 Stunden Tonaufnahmen liegen vor, in denen der Mörder von einem Interviewer ausgefragt wird. Diese exklusive Einsicht in das Hirn eines Killers gibt eine neue Blickweise auf die narzisstische Ader, die Gacy angetrieben hat.

Doch es kommt noch besser – in der Netflix-Doku werden sogar Interviews mit wichtigen Personen aus Gacys Leben gezeigt, die bisher noch nicht zu Wort gekommen sind. Selbst eines der Opfer kommt zu Wort, das glücklicherweise überlebt hat, und schildert seine herzzerreißende Geschichte. Man lernt den Serienmörder also aus einer ganz neuen Perspektive kennen.

John Wayne Gacy: Selbstporträt eines Serienmörders

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Inspiration für Stephen King

Wer es schafft, den Meister des Gruselns zu gruseln, muss schon einiges an krankhafter Bösartigkeit mit sich bringen. Und so soll der Horror-Clown John Wayne Gacy als Inspiration für Kings berühmtes Buch „Es“ gedient haben, das auch von einem kinderfressenden Clown erzählt. Bestätigt hat er Autor die Tatsache jedoch nicht – dennoch ist es sehr wahrscheinlich, schließlich sind sich die beiden Clowns ziemlich ähnlich.

„Ich überlegte ,Was erschreckt Kinder mehr als alles andere auf der Welt?‘ Und die Antwort war: Clowns.“
(Stephen King 2013)

Übrigens: King entwickelte seine Buch-Idee 1978, drei Jahre später soll er mit dem Schreiben begonnen haben. Im Gegensatz zu Gacy hatte Kings Clown Pennywise allerdings kleine Kinder getötet und nicht Jungten bzw. Jungen Männer.