Neue Realität statt kurzfristiger Trend: Sind die Einweg-Vapes gefährlich?

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AvatarSebastian Wagner | 27.07.2023, 15:51 Uhr | ANZEIGE

Die meisten haben von dem Trend wahrscheinlich schon gehört oder konnten ihn sogar live auf den Straßen beobachten: Um die sogenannten Einweg-Vapes ist seit einiger Zeit ein wahrer Hype ausgebrochen.


Die kleinen E-Zigaretten sind mittlerweile in nahezu sämtlichen Geschäften, Tankstellen und Kiosken in vielen bunten Farben und leckeren Geschmacksrichtungen erhältlich. Diese Eigenschaften machen sie besonders für jugendliche Konsumenten interessant. Doch auch die sozialen Netzwerke, allen voran Instagram und TikTok, haben die Einweg-Vapes schnell berühmt gemacht. Für viele junge Menschen gehören die neuen E-Zigaretten bereits fest zu ihrem Lifestyle. Die Produkte werden von angesagten Influencern stolz beworben.

Gesündere Alternative zu normalen Tabakzigaretten?

Ein Argument, was in dem Zusammenhang immer wieder vorgebracht wird, besteht darin, dass sich die Einweg-Vapes ideal eignen würden, um mit dem Rauchen von herkömmlichen Zigaretten endlich aufzuhören.


Die hohe Bequemlichkeit und die erschwinglichen Preise tun ihr Übriges, sodass die junge Zielgruppe von den Produkten in weiten Teilen überzeugt ist. Dennoch sollte hier Vorsicht an den Tag gelegt werden: Mit dem Konsum der Einweg-E-Zigaretten gehen nämlich durchaus auch Risiken für die Gesundheit und Nachteile für die Umwelt einher.

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Die Auswirkungen der E-Zigaretten auf den Körper

In den Einweg-Vapes ist ein spezielles Liquid enthalten. Bei einem Zug an der E-Zigarette wird dieses erhitzt und verdampft anschließend. Die Nutzer inhalieren diesen Dampf.


Der Großteil der Liquids enthält Nikotin – also ganz wie die herkömmlichen Tabakzigaretten. Dennoch fällt der Nikotingehalt bei den E-Zigaretten wesentlich geringer aus. Dieser beträgt bei normalen Zigaretten zwischen acht und zwölf Milligramm, in der E-Zigarette sind insgesamt 20 Milligramm enthalten. Bei den einzelnen Zügen wird im Rahmen des Vapens somit im Verhältnis weniger Nikotin inhaliert.


Der Dampf enthält jedoch noch einige weitere Stoffe, welche in der Lunge den Gasaustausch beeinträchtigen. Langfristig können dadurch Lungenschäden entstehen. Es findet außerdem eine Reizung der Atemwege und der Augen statt. Wissenschaftliche Untersuchungen aus dem Jahr 2018 haben in dem E-Zigaretten-Dampf zudem eine Metallkonzentration nachgewiesen.


Belastbare Langzeitstudien hinsichtlich der genauen gesundheitlichen Konsequenzen des dauerhaften Vapings existieren heute allerdings noch nicht.

Umweltbelastung: Einweg-Vapes verursachen große Mengen Müll

Besonders in den aktuellen Zeiten der Klimakrise ist zudem darauf hinzuweisen, dass die Einweg-Vapes nicht nur die körperliche Gesundheit maßgeblich belasten können, sondern ebenfalls die Umwelt. Die neuen E-Zigaretten verfügen weder über eine austauschbare Batterie noch über nachfüllbare Liquidtanks. Sie entsprechen damit einem typischen Wegwerfprodukt.


Im Grunde würde eine korrekte Entsorgung der Vapes darin bestehen, diese auf einem Wertstoffhof abzugeben oder zu dem Elektroschrott zu geben. Dies entspricht jedoch keinesfalls der Realität. Der Großteil der Nutzer wirft die leeren Vapes in den herkömmlichen Restmüll.


Dies hat zur Folge, dass kein Recycling des Lithium-Kobaltoxid möglich ist, welches sich in der Batterie befindet. Bei diesem handelt es sich jedoch um einen begrenzten Rohstoff. Darüber hinaus gelangen weitere Giftstoffe aus den Liquids und der Batterie in den Umlauf, was eine Verschmutzung des Grundwassers nach sich zieht. So ist es kaum verwunderlich, dass sich mittlerweile auch der Bundesrat dafür ausgesprochen hat, die Einweg-Vapes wegen der hohen Umweltbelastung zu verbieten.


Natürlich wirkt die Vielzahl an unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und das ansprechende Design der Einweg-E-Zigaretten erst einmal überaus verlockend, insbesondere, wenn sie als gesündere Alternative zu normalen Zigaretten betrachtet werden. Dennoch besteht die beste Lösung noch immer darin, weder zu rauchen noch zu dampfen.