ABBA

Foto: IMAGO / Tobias Wölki

ABBA ist das IKEA unter den Pop-Bands, in Schweden Teil der nationalen Identität und international prägend für die Musikgeschichte. Wir haben alle Infos und Fakten zur Gruppe!

Die schwedische Band ABBA zählt zu den größten Legenden der Pop-Musik. Mit schrillen Bühnenoutfits und unvergessenen Pop-Hymnen verkörperten sie den musikalischen Geist der 1970er Jahre. 2021 feiert die Kultgruppe ihr Comeback mit dem Album „Voyage“ und einer aufwändigen Hologramm-Tour.

Alle Fakten über ABBA

Die Geschichte von ABBA beginnt mit den beiden männlichen Bandmitgliedern Björn Ulvaeus (geb. 1945) und Benny Andersson (geb. 1946), die schon ab 1966 zusammengearbeitet haben. Beide waren Mitglieder in unterschiedlichen Bands – Ulvaeus war Mitglied der „Hootenanny Singers“, Benny Andersson hatte bereits nationalen Erfolg mit den „Hep Stars“.

Die beiden Musiker lernten sich im Juni 1966 kennen und trafen sich fortan mehrfach auf ihren jeweiligen Touren. Sie begannen, andere Künstler gemeinsam zu produzieren, so etwa 1969 die Sängerin Brita Borg.

Später lernte Andersson die Folk- und Jazz-Sängerin Anni-Frid Lyngstad (geb. 1945) kennen und ging eine Beziehung mit ihr ein. Ulvaeus trat zusammen mit der Schlagersängerin Agnetha Fältskog (geb. 1950) in einer Fernsehsendung auf. Die beiden kamen ebenfalls zusammen.

Aus der Zusammenarbeit der vier Musiker und den Initialen ihrer Vornamen wurde 1972 ABBA geboren. Der internationale Durchbruch gelang der bis dahin vor allem in Schweden erfolgreichen Band 1974 mit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest bzw. dem Grand Prix Eurovision de la Chanson, wie der Wettbewerb damals hierzulande noch hieß.

Nach einer etwas schwierigeren Zeit um 1975 herum, in der die Band gerade von der heimischen Presse als „oberflächlich und kommerziell“ gebrandmarkt wurde, folgte ab 1977 die erfolgreichste Zeit für ABBA.

Steckbrief

Gesang
Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Björn Ulvaeus, Benny Andersson
Bandmitglieder
Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Björn Ulvaeus, Benny Andersson
Genre(s)
Pop
Herkunft
Schweden
Gründung
1972
Auflösung
1982 (Comeback 2021)
wichtige Veröffentlichungen
„Ring Ring“, „Waterloo“, „ABBA“, „Arrival“, „ABBA – The Album“, „Voulez-Vous“, „Super Trouper“, „The Visitors“, „Voyage“
größte Hits
„Waterloo“, „Mamma Mia“, „Money, Money, Money“, „Super Trouper“, „Dancing Queen“

Die Bandmitglieder von ABBA

Trotz anhaltender Erfolge begann es Ende der 1970er in der Band zu kriseln, die beiden Paare trennten sich, was 1982 schlussendlich zur Auflösung von ABBA führte. Vorläufiges Ergebnis: Eine Weltkarriere und zwei waschechte ABBA-Kinder. 2018 kündigten die vier jedoch ihr Comeback an, was dann 2021 erfolgte. An der Besetzung der Band hat sich in all den Jahren nicht geändert. Am Beziehungsstatus der Paare allerdings schon…

Agnetha Fältskog

Agnetha Fältskog wurde am 5. April 1950 (Sternzeichen: Widder) in Jönköping, Schweden geboren. Ihre Eltern waren Ingvar und Birgit Fältskog. 1955 kam ihre Schwester Mona zur Welt. Vor ihrer Zeit bei ABBA machte sie als Solokünstlerin schwedische Schlagermusik.

Aus ihrer Beziehung mit Björn Ulvaeus gingen zwei Kinder hervor: Linda Ulvaeus (geb. 1973) und Peter Christian Ulvaeus (geb. 1977). Sie lebt heute alleinstehend in Ekerö, Stockholm, Schweden.

Björn Ulvaeus

Björn Kristian Ulvaeus kam am 25. April 1945 (Sternzeichen: Stier) in Göteborg, Schweden als Sohn von Erik Gunnar Ulvaeus und Aina Eliza Viktoria Bengtsson zur Welt. Er hat eine jüngere Schwester: Eva Margareta Ulvaeus (geb. 1948).

Er war vor ABBA Mitglied der „Hootenanny Singers“, einer schwedischen Folk-Gruppe. Nach seiner Ehe mit Agnetha Fältskog, aus der die zwei Kinder Linda und Peter Christian Ulvaeus hervorgingen, heiratete er 1981 die Musikjournalistin Lena Kallersjö. Mit ihr hat er zwei Töchter: Emma Ulvaeus (geb. 1982) und Anna Ulvaeus (geb. 1986). Das Paar lebt heute in Djursholm, Danderyd, Schweden.

Benny Andersson

Göran Bror Benny Andersson ist der Sohn von Gösta und Laila Andersson und wurde am 16. Dezember 1946 (Sternzeichen: Schütze) in Vällingby, Stockholm, Schweden geboren. Er ist das ältere von zwei Kindern, denn 1948 kam seine Schwester Eva-Lis zur Welt.

Aus seiner Beziehung mit Christina Grönvall gingen zwei Kinder hervor: Hans-Peter Grönvall (geb. 1963) und Hélene Grönvall (geb. 1965). Zu dieser Zeit war er Mitglied der Rock-Band „Hep Stars“.

Von 1971 bis 1980 war Andersson in einer Beziehung mit Bandkollegin Anni-Frid Lyngstad, mit der er kurzzeitig auch verheiratet war. Unmittelbar nach der Scheidung heiratete er die Fernsehmoderatorin Mona Nörklit (geb. 1943), mit der einen Sohn hat, Ludvig Andersson (geb. 1982). Das Paar lebt heute in Stockholm.

Anni-Frid Lyngstad

Anni-Frid Synni „Frida“ Lyngstad ist die Tochter von Synni Lyngstad und dem deutschen Soldaten Alfred Haase. Sie wurde am 15. November 1945 (Sternzeichen: Skorpion) in Bjørkåsen, Norwegen geboren.

Da ihre Mutter 1947 an Nierenversagen starb, wuchs Anni-Frid bei ihrer Großmutter auf und begann bereits mit zwölf Jahren ihre Gesangskarriere. Aus ihrer ersten Ehe mit dem Teppichhändler und Hobbymusiker Ragnar Fredriksson gingen zwei Kinder hervor: Ann Lise-Lotte Fredriksson, die 1967 zur Welt kam, und Hans Ragnar Fredriksson (geb. 1963). Ann Lise-Lotte starb 1998 bei einem Autounfall.

Während der ABBA-Zeit war Anni-Frid mit Bandkollege Benny Andersson liiert. Das Paar trennte sich 1980. 1992 heiratete Lyngstad den Deutschen Heinrich Ruzzo Prinz Reuß von Plauen, der jedoch 1999 an Krebs verstarb.

Heute lebt Anni-Frid Lyngstad mit ihrem aktuellen Partner Henry Smith in Zermatt in der Schweiz.

„The Winner Takes It All“ – Die größten ABBA-Erfolge

ABBA hatten in ihrer zehn Jahre währenden aktiven Karriere viele große Hits. Da einer ihrer ersten Erfolge im Jahr 1972 Platz 7 in den japanischen Charts mit „She’s My Kind of Girl“ war (der Song war zuvor schon einmal 1970 als Zusammenarbeit von Andersson und Ulvaeus veröffentlicht worden), setzte die Band früh auf englischsprachige Lieder, statt in ihrer Muttersprache zu singen.

ABBA: Das sind ihre besten Songs

Ihr größter Hit in den Anfangsjahren war „Ring Ring“, mit dem sie auch beim Eurovision Song Contest antreten wollten. Zwar landete der Song bei der Expertenjury nur auf Platz 3, ein Jahr später jedoch durfte die Band es erneut mit „Waterloo“ probieren – der Grundstein für einen der größten Banderfolge.

Eurovision Song Contest 1974

Für Napoléon Bonaparte mag Waterloo der Untergang gewesen sein, für ABBA war es die größte Sternstunde: der Sieg beim Eurovision Song Contest 1974. Dass der ESC tatsächlich eine internationale Karriere begründet, die anhält, ist in der Tat selten. ABBA revolutionierte mit ihrem farbenfrohen, poppigen Auftritt aber auch den ESC selbst nachhaltig.

Ihr Siegersong „Waterloo“ wurde in 54 Ländern veröffentlicht, vielfach erreichte der Pop-Hit hohe Charts-Positionen.

On And On And On – internationale Erfolge

Der Erfolg war zunächst nicht von Dauer, da die Band gerade im britischen Markt noch als One-Hit-Wonder galt. Das änderte sich mit „Mamma Mia“ von 1976. Der Song leitete die erfolgreichste Phase in ABBAs Karriere ein, in der weitere Hits folgten, darunter „Fernando“ (600.000 verkaufte Singles allein in Deutschland) „Money, Money, Money“ oder „Dancing Queen“ (der einzige ABBA-Titel, der je Platz 1 der US-Charts erreichte).

Auch in Australien brach eine regelrechte „Abbamania“ aus. Dort hielt sich „Fernando“ vierzehn Wochen auf dem ersten Platz der Charts, die Band spielte 1977 Down Under eine komplett ausverkaufte Tour vor 145.000 Zuschauern.

Obwohl es bald darauf zu kriseln begann, konnte ABBA auch in ihrer Spätphase mit „Take A Chance On Me“ und „Super Trouper“ große Hits verbuchen.

Dennoch zeigten sich tiefe Risse: 1978 bereits trennten sich Ulvaeus und Fältskog, 1981 dann Lyngstad und Andersson. Soloprojekte rückten in den Vordergrund. Das achte und letzte Studioalbum der Band „The Visitors“ von 1981 ist mit seinem düster-melancholischen Charakter geprägt von dieser Zeit.

1983 ließ die Band wissen, dass sie eine „Pause“ einlege – es war de facto aber die Trennung von ABBA.

Das weiß nicht jeder

„Money, Money, Money“ – das Vermögen von ABBA

Was blieb, war der finanzielle Erfolg. Allein die Alben-Verkäufe sind schon Grundlage für astronomische Einnahmen: 375 Millionen Langspiel-Tonträger hat ABBA weltweit verkauft! Das Vermögen der ABBA-Mitglieder wächst jedoch, da ihre Songs bis heute im Radio gespielt und gekauft werden, stetig weiter. Auch das ABBA-Musical „Mamma Mia“ bringt Einnahmen in Form von Tantiemen und Beteiligungen ein – immerhin gilt die Show mit 60 Millionen Zuschauern weltweit als eine der erfolgreichsten der Musicalgeschichte.

Schätzungen zufolge dürfte sich das gesammelte Vermögen der Band auf 900 Millionen Euro belaufen. Umgerechnet auf die einzelnen Bandmitglieder wären das jeweils 225 Millionen Euro. Mit dem Comeback dürfte das aber wohl bald locker auf eine runde Viertelmillion und mehr anwachsen.

Nachgefragt
Das offizielle Logo von ABBA, das die fette Version der Schriftart News Gothic verwendet, wurde von Rune Söderqvist entworfen und erschien zum ersten Mal auf der berühmten Single „Dancing Queen“ im August 1976.
Einige der bekanntesten Lieder von ABBA sind „Mamma Mia“, „Dancing Queen“, „SOS“ und „The Winner Takes it All“.
Ihren internationalen Durchbruch schaffte ABBA 1974 mit dem Sieg ihres Titels „Waterloo“ beim Eurovision Song Contest.
ABBA verkaufte bislang rund 400 Millionen Tonträger und gehört damit zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte.

„Mamma Mia!“ Jetzt auch noch ein Musical

Ende der 1990er entstand mit „Mamma Mia!“ ein sogenanntes Jukebox-Musical, also ein Musical, das bereits existierende Songs aufgreift und keine eigenen hervorgebracht hat, basierend auf den Songs von ABBA.

Die Rahmenhandlung schrieb die britische Autorin Catherine Johnson (geb. 1957). Erzählt wird die Geschichte von Sophie, die zu ihrer Hochzeit ihre drei potenziellen Väter, deren Namen sie aus dem Tagebuch ihrer Mutter Donna hat, einlädt. Das Musical feierte am 6. April 1999 in London Premiere und ist seither ein international anhaltender Erfolg.

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„Mamma Mia!“ made in Hollywood

Da wundert es auch nicht, dass Hollywood sich des Stoffs annahm. Der Film startete 2008 in den Kinos. Während die Bühnenfassung satte zweieinhalb Stunden dauert, bringt es der Film nur auf 108 Minuten Laufzeit.

Auch wurden einige Songs anders angeordnet oder ausgetauscht. Die Hauptrolle der Sophie spielt Amanda Seyfried mit Meryl Streep als ihre Mutter Donna. Die drei potenziellen Väter werden von Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgård dargestellt. Regie führte Phyllida Lloyd.

Welchen ABBA-Song magst du am liebsten?

„Dancing Queen“
„Mamma Mia“
„Waterloo“

„Thank You For The Music“ – andere Hommagen an ABBA

ABBA hat mit den ausgefallenen Bühnenoutfits, die übrigens deshalb so over-the-top waren, weil die Band sie so als Arbeitskleidung steuerlich absetzen konnte, viele Nachahmer gefunden.

In Deutschland war vor allem Comedian Thomas Hermanns ein ständiger Missionar für die schwedische Pop-Band und performte 2001 im Duett mit Stefan Raab als Agnetha und Anni-Frid die besten ABBA-Songs

Eine recht aktuelle Hommage an ABBA, die sich auch so nennt, ist „Dancing Queen – eine Hommage an ABBA“. Die Bühnenshow gastiert seit einiger Zeit an verschiedenen Spielorten in ganz Deutschland.

Galerie

„Don’t Shut Me Down“ – das Comeback

Bereits 2018 gaben die Band-Mitglieder von ABBA bekannt, zwei neue Songs zusammen aufgenommen zu haben. Das eigentliche Comeback zögerte sich aber bis 2021 hinaus.

Bei einem Live-Event im Internet gab die Band dann Anfang September 2021 zum ersten Mal ihre zwei neuen Songs zum Besten: „Still Have Faith in You“ und „Don’t Shut Me Down“. Das neue Album „Voyage“ soll am 5. November 2021 auf den Markt kommen.

Auch eine Tour der besonderen Art ist für 2022 in Planung. So wollen die Bandmitglieder Shows mit ihren digitalen Avataren auf die Bühnen bringen. Dabei werden sie dank Computertechnologie wieder so aussehen wie in den 70er Jahren.