Es geht um die Würde ihrer TochterJérôme Boateng vor Gericht: Kasia Lenhardts Mutter fordert Unterlassung

Kasia Lenhardt und Jerome Boateng
Die verstorbene Kasia Lenhardt und Jerome Boateng

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Redaktion KuTRedaktion KuT | 04.05.2022, 10:15 Uhr

Über ein Jahre ist es bereits her, dass sich Kasia Lenhardt das Leben nahm. Der vermutete Grund für ihren Suizid: Mobbing im Internet. Diesem musste sich das Model bis zuletzt täglich aussetzen. Daran soll vor allem ihr Ex-Freund schuld gewesen sein, der kurz nach ihrer Trennung ein brisantes Interview gab und schwere Vorwürfe gegen sie erhob. Jetzt muss sich Jérôme Boateng mit einer Unterlassungsklage auseinandersetzen.

Der Schreck sitzt auch heute immer noch tief. Am 9. Februar 2021, dem 6. Geburstag ihres Sohnes, begeht GNTM-Contestantin Kasia Lenhardt Selbstmord. Wie schlecht es der brünetten Schönheit zu diesem Zeitpunkt wohl ging ist kaum vorstellbar. Bis heute wurde niemand für den viel zu frühen Tod der Berlinerin zur Rechenschaft gezogen. Wie auch?

Doch das soll sich in Teilen ändern: Jérôme Boateng (33) steht aktuell vorm Berliner Landgericht. Die Mutter der Verstorbenen Adrianna Lenhardt will nun rechtlich gegen den Fußball-Star vorgehen und für Gerechtigkeit sorgen.

Jerome machte Kasia schwere Vorwürfe

Es war wohl das fragwürdigste und erniedrigendste Interview seit langer Zeit. Im Februar 2021 erklärte Jérôme gegenüber der „Bild“-Zeitung den angeblichen Grund für das Liebes-Aus mit Kasia. Demnach hätte die ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Kandidatin ein schwerwiegendes Alkoholproblem. Und so geht es um angebliche Lügen und gefälschte Social-Media-Accounts.

Kasias Mutter Lmöchte, dass das Interview und entsprechende Berichte über dessen Inhalte aus dem Internet verschwinden. Deshalb hat sie Boateng eine Unterlassung zukommen lassen, die dieser nicht unterschrieben habe. Deshalb nun der Gerichtstermin.

Kasia Lenhardt: Erster Todestag und 7. Geburtstag von ihrem Sohn Noan

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Die Hetzjagd auf Kasia sollte nicht enden

Die Interview-Auslassungen der FC Bayern München-Bekanntheit gelangten in Sekundenschnelle an die Öffentlichkeit und richteten einen enormen Schaden an. Die Fans von Jérôme schenkten ihrem Idol Glauben und fingen an die junge Mutter in den sozialen Medien zu beleidigen und zu attackieren. Es begann eine regelrechte Hetzjagd auf Kasia.

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Sieben Tage nachdem das Gespräch zwischen Boateng und der deutschen Zeitung erschien, wurde die Laufstegschönheit am 9. Februar 2021 im Alter von gerade Mal 25 Jahren, tot in der Berliner Luxus-Wohnung des 33-Jährigen aufgefunden. Die Ursache: Suizid. Nur wenige Tage vor der Tragödie soll Lenhardt laut einigen Medienberichten Kontakt mit dem Anwalt Markus Henning aufgenommen haben. Er sollte für sie untersuchen, wie sie sich gegen die Unterstellungen ihrer früheren Liebe wehren könnte.

Dieses Ziel verfolgt Kasias Mutter

Genau wie ihre Tochter hat auch Adrianna den Medienrechtler aufgesucht, den Kasia zuvor um Hilfe bat. Er wird sie im Prozess gegen Boateng vertreten. Wie ein Zitat aus dem „Spiegel“ verrät, verfolgt Lenhardt ein ganz bestimmtes und sehr wichtiges Ziel: „Die Klägerin möchte vermeiden, dass nicht nur ihr Enkelkind, sondern auch die minderjährigen Geschwister der verstorbenen Tochter, also die weiteren Kinder der Klägerin, diesem Schmutz im Internet insbesondere in der Phase des Weiteren Heranwachsens weiter ausgesetzt werden.“

Der Artikel ist bis heute auf der „Bild“-Seite verfügbar. Mit einem entsprechenden Abo steht er allen frei zur Verfügung.

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Nun geht es in dem Verfahren vor allem auch darum, inwieweit Persönlichkeitsrechte nach dem Tod der betreffenden Person noch gelten.

Das Bild, das Boateng in dem Interview zeichne, so die Richterin laut „Spiegel“, werte Lenhardt insgesamt ab. Nun müsse geklärt werden, ob dies der Realität entspreche, dass Lenhardt Lebensbild tatsächlich verzerrt wiedergegeben wurde. Dies hätte ihre Mutter noch nicht „ausreichend“ darlegen Könnern. Die Richterin gab ihr dafür vier Wochen Zeit.

Zum Tod von Kasia äußerte sich Jérôme nie

Seit dem furchtbaren Vorfall hat sich Boateng nicht zum Tod seiner Ex-Partnerin geäußert. Wohl aber spielte der Innenverteidiger bei einem Fußballspiel im Februar 2021 mit einer schwarzen Armbinde.
Die Kommentarfunktion unter seinen Beitragen hat er bis heute weitestgehend ausgeschaltet. Einzig und allein am Todestag von Kasia veröffentlichte der Kicker ein Foto eines Sonnenuntergangs und einem weißen Schwalben-Emoji. Auf ein Statement oder eine öffentliche Entschuldigung warteten die Anhänger der Bloggerin vergeblich.

Dieser Prozess wird ganz sicher nicht einfach und die ohnehin schon trauernde Frau viel Kraft kosten. Doch sollte die Gerechtigkeit für die gebürtige Polin siegen, hat sich der Kampf definitiv gelohnt.