InterviewKerstin Ott hätte sich in ihrer Jugend ein queeres Vorbild gewünscht!

Kerstin Ott hätte sich in ihrer Jugend ein queeres Vorbild gewünscht!
Kerstin Ott hätte sich in ihrer Jugend ein queeres Vorbild gewünscht!

IMAGO / POP-EYE

Redaktion KuTRedaktion KuT | 14.09.2021, 17:15 Uhr

Kerstin Ott lebt ihre Homosexualität seit Beginn ihrer Karriere offen aus und gehörte damit, vor allem unter den weiblichen Schlagersängerinnen, zu den Vorreiterinnen. Vor rund 20 Jahren, wäre das noch undenkbar gewesen, dabei hätte sich Kerstin selbst genau so etwas als Teenager sehnlichst gewünscht. 

Kerstin Ott hatte ihr Coming Out mit 17 Jahren gehabt. Damals gab es nicht viele Schlagerstars, die öffentlich homosexuell gelebt haben. Dabei wäre es für Kerstin wichtig gewesen, wie sie im Interview mit klatsch-tratsch.de erzählt.

„Das hätte ich zu meiner Zeit auch sehr schön gefunden“

Heutzutage wird viel offener mit Homosexualität umgegangen, das war vor 20 Jahren noch nicht so: „Ja, als Jugendliche hätte ich mir das auf jeden Fall gewünscht, dass es mehr Sichtbarkeit und Orientierung gibt“, gibt Kerstin Ott im Gespräch zu.

Und weiter: „Ich finde schön, dass es das heute mehr gibt und das freut mich auch, dass es für junge Menschen auch gar nicht mehr so ein Thema ist. Unsere Kinder gehen mit Partnerschaften egal welcher Natur so frei und gut um. Das hätte ich zu meiner Zeit auch sehr schön gefunden. Wegen Vorbildrolle: Ich finde es toll, dass ich ein Vorbild sein darf, aber ich bin auch nicht die Person, die privat und beruflich nur auf queeren Events unterwegs ist. Das ist nämlich nicht der Fall.“

Hier geht es zu einem weiteren Teil vom Interview: Kerstin Ott über ihre gescheiterte Ehe, das neue Album und Wandertouren

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Sie bekommt viele Fan-Zuschriften zu Coming Outs

Für viele Jugendliche, die heute in der gleichen Situation sind, wie Kerstin vor 20 Jahren, ist sie ein Vorbild: „Ich habe eine Postanschrift über die mir die Fans schreiben können – zum Beispiel wegen Autogrammwünschen“, so Ott.

Doch es kommt nicht selten vor, dass sie sehr persönliche Nachrichten bekommen, wie sie berichtet: „Viele nutzen das aber auch um mir ihre Coming-Out-Geschichten zu erzählen.“

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So geht sie mit Hate um

Kerstin freut sich über solche Zuschriften und betont auch, dass die Positiven eindeutig überwiegen, mit Hate-Kommentaren hat sie kaum zu kämpfen: „Mittlerweile recht entspannt. Ich kann die Menschen nicht verändern, wenn sie so merkwürdige Sachen im Kopf haben“, gesteht sie.

Wenn dann doch mal ein negativer Kommentar kommt, versucht sie den zu verdrängen und sagt: „Klar, es gibt die ein oder andere Situation, in der so ein Kommentar einen etwas mitnimmt, aber  normalerweise beschäftige ich mich mit genügend anderen Sachen.“