StarsJudith Rakers über ihre Kindheit: ‚Ich war unfassbar viel alleine‘

Judith Rakers - November 2012 BangShowbiz
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Judith Rakers - November 2012

Bang ShowbizBang Showbiz | 12.08.2025, 14:00 Uhr

Die ehemalige Tagesschau-Sprecherin war eines der wenigen Scheidungskinder in ihrem Umfeld und musste früh lernen, eigenständig zu werden.

Judith Rakers beneidete ihre Klassenkameraden, die keine „Scheidungskinder“ waren.
Die ehemalige Tagesschau-Moderatorin wuchs nach der Trennung ihrer Eltern bei ihrem Vater in Bad Lippspringe auf und musste früh lernen, eigenständig zu werden. Da ihr Vater als Physiotherapeut oft um die „60 Stunden“ pro Woche arbeitete, hatte die heute 49-Jährige oft keine andere Wahl, als sich nach der Schule selbst zu versorgen. „Er hatte die Praxis so bis 18, 19 Uhr auf, dann hat er noch Hausbesuche gemacht und war dann eigentlich erst so gegen 21 Uhr zu Hause“, berichtet Rakers im Podcast ‚Hotel Matze‘ über ihre Kindheit. „Ich war unfassbar viel alleine.“ Dass ihre Eltern geschieden waren, sei damals noch „sehr ungewöhnlich“ gewesen. „Wir reden hier über die 80er. Ich war das einzige Scheidungskind. Es gab einfach kein Mädchen oder auch keinen Jungen in meiner Klasse, die nach Hause gegangen sind und da war dann keiner“, erzählt sie weiter. „Ich weiß, dass ich einmal bei einer Freundin nach der Schule war, und dann saßen die da so – auch mit Geschwistern, Mutter, Vater, beim Mittagessen. Ich weiß noch, dass ich da geweint habe, weil ich dachte, ich will das auch.“

Ihrem Vater nimmt die Ex-Nachrichtensprecherin die Herausforderungen ihrer Kindheit jedoch keinesfalls übel. „Es ging halt nicht. Wir hatten andere Voraussetzungen“, stellt sie klar und betont: „Ich bin dem so dankbar, weil ich mir jetzt auch vorstellen kann, was das für ihn bedeutet hat. Das hat so gut funktioniert.“

Dass sie heute mitten in der Natur lebt, lag laut Rakers auch daran, dass sie sich nach vielen Jahren in der Stadt die Umgebung ihrer Kindheit zurücksehnte. „Ich will mehr in die Natur. Ich will wieder mehr so leben, wie ich es aus der Kindheit kannte – also Vogelzwitschern hören und keine Autos. Nicht im Stau stehen, sondern mal Bäume sehen“, beschreibt sie ihren damaligen Gedankengang. Nach der Trennung von ihrem Mann musste Rakers dann endlich „keine Kompromisse mehr eingehen“. Ein Interview mit dem Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl im Jahr 2016 beschreibt sie als „Initialzündung“ und erklärt: „Ich wollte sowieso gerne ein bisschen ländlicher wohnen. Die Stadt hat angefangen, mich zu nerven. Und ich habe auch so über Nachhaltigkeit nachgedacht.“ 2018 zog Rakers daraufhin zunächst auf einen Bauernhof nahe Hamburg, heute lebt sie umgeben von Tieren und Pflanzen auf der Insel Rügen.