Mit 15 stand er schon auf der BühneJim Carrey wird 60: Vom Obdachlosen zum superreichen Comedy-Star

Jim Carrey ist heute einer der berühmtesten Comedy-Schauspieler der Welt. (nra/spot)
Jim Carrey ist heute einer der berühmtesten Comedy-Schauspieler der Welt. (nra/spot)

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SpotOn NewsSpotOn News | 17.01.2022, 08:00 Uhr

Am 17. Januar feiert Jim Carrey seinen 60. Geburtstag. Seit 45 Jahren bringt er die Menschen zum Lachen, dabei sah sein Leben als junger Heranwachsender nicht vielversprechend aus. Ein Blick auf die unvergleichliche Karriere des Comedians und Schauspielers.

Man kennt ihn als Ace Ventura, „Die Maske“ oder als den allmächtigen Bruce – James Eugene Carrey (60), besser bekannt als Jim Carrey, hat sich zu einem der bekanntesten Comedy-Schauspieler der Welt gemausert. Seine bizarre und auffällige Mimik und Gestik sowie seine sensationellen Imitationen berühmter Persönlichkeiten wurden zu seinen Markenzeichen. Am 17. Januar feiert er seinen 60. Geburtstag und kann auf eine 45-jährige, unvergleichliche Karriere zurückblicken. Dabei schien es das Leben mit dem Hollywood-Star anfangs nicht besonders gut zu meinen.

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Kindheit in Armut

Jim Carrey kam am 17. Januar 1962 im kanadischen Newmarket im Bundesstaat Ontario zur Welt. Er wuchs mit seinen Eltern und drei Geschwistern in sehr armen Verhältnissen auf. Als Carrey ein Teenager war, verlor sein Vater seinen Job, woraufhin die gesamte Familie obdachlos wurde und in einen VW-Van zog. Zeitweise lebte Jim Carrey zusammen mit seinem Bruder John monatelang in einem Zelt. Um die Familie finanziell zu unterstützen, nahmen die beiden Brüder Hausmeisterjobs an und arbeiteten teilweise auch acht Stunden am Tag als Sicherheitsleute.

Doch früh konnte Jim Carrey mit einem Talent glänzen: Bereits in der Schule brachte er seine Mitschüler zum Lachen – die Begabung als Comedian war ihm offenbar in die Wiege gelegt worden. Sein großes Vorbild ist bis heute Comedy-Legende Jerry Lewis (1926-2017). Mit gerade einmal zehn Jahren bewarb er sich bei der damals berühmten Sketch-Comedy-Sendung „Carol Burnett Show“, deren Fan er war. Moderatorin Burnett (88) schrieb dem Jungen damals sogar zurück, jedoch mit einer Absage und dem Appell: „Bleib in der Schule, lern fleißig und schau weiterhin unsere Show.“

Der Durchbruch als Comedian

Jim Carreys Ehrgeiz machte sich schon bald bezahlt. Mit 15 Jahren stand er zum allerersten Mal vor großem Publikum auf der Bühne. Als Comedian machte er zunächst Toronto unsicher, bis er mit 16 Jahren seine Ausbildung aus finanziellen Gründen abbrach und nach Los Angeles zog, um sich dem Schauspiel zu widmen. Dort erkannte man sein Talent. Schnell wurde Carrey festes Ensemble-Mitglied eines Comedy-Clubs und ergatterte eine Film-Nebenrolle nach der anderen.

Als Comedian gelang dem jungen Carrey mit 20 Jahren der Durchbruch, als er 1982 im Vorprogramm von Rodney Dangerfield (1921-2004) auftrat. 1983 folgte eine Hauptrolle in der TV-Show „The Duck Factory“ und ein Auftritt in Johnny Carsons (1925-2005) „The Tonight Show“. Schon vier Jahre später durfte er in Francis Ford Coppolas (82) Film „Peggy Sue hat geheiratet“ (1986) mitspielen. Eine Film-Hauptrolle folgte 1987 in „Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte“, mit der er sein Comedy-Talent erneut unter Beweis stellte.

Von der Nominierung zum schlechtesten Neu-Star zum Golden-Globe-Gewinner

1994 hat er in einem Film mitgewirkt, der heute als Kult-Komödie gilt: „Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“. Zwar bekam er dafür eine Nominierung für die Goldene Himbeere als schlechtester Neu-Star, jedoch tat das seinem Erfolg keinen Abbruch. Nach „Ace Ventura“ folgten gleich zwei weitere Hauptrollen für Carrey. „Die Maske“ (1994) und „Dumm und Dümmer“ (1994) spielten viel Geld an den Kinokassen ein. Für seine Darstellungen erhielt Jim Carrey 1995 einen People’s Choice Award als Komödienstar des Jahres. Zeitgleich wurde er als der „neue Jerry Lewis“ bezeichnet.

Mit der neuen Stellung in Hollywood konnte Carrey nun höhere Gagen verlangen und wurde für große Produktionen engagiert. 1997 sorgte er mit „Der Dummschwätzer“ erneut für feuchtfröhliche Unterhaltung – der Film spielte insgesamt mehr als 300 Millionen Dollar ein. Zudem ergatterte Carrey dafür im Jahr darauf seine erste Golden-Globe-Nominierung.

Die begehrte Auszeichnung sollte ihm 1999 bereits gehören: In der Tragikomödie „Die Truman Show“ (1998) spielte er einen Mann, der seit seiner Geburt der Protagonist einer Fernseh-Sendung ist, ohne dass er davon weiß. Der Film war ein großer Erfolg und brachte Jim Carrey einen Golden Globe als bester Schauspieler in einem Drama ein. Nur ein Jahr später sollte er seinen nächsten Golden Globe für seine Rolle im Film „Der Mondmann“ bekommen, in dem er eine ernstere Rolle spielte. Auch Kritiker waren nun von Carreys schauspielerischer Vielseitigkeit überzeugt.

Im Hollywood-Himmel angekommen

In den 2000er Jahren war Carrey häufig in Slapstick-Komödien zu sehen. Es entstanden Kultkomödien wie „Der Grinch“ (2000), „Bruce Allmächtig“ (2003) und „Lemony Snicket“ (2004). Neben komödiantischen Rollen verkörperte er auch ernste Figuren, wie in „Number 23“ (2007) und im Film „Vergiss mein nicht!“ (2004), der sogar einen Oscar für das beste Drehbuch bekam. Eine weitere unvergessliche Rolle Carreys war die des grantigen weihnachtsscheuen Ebenezer Scrooge in der Disney-Trickverfilmung von Charles Dickens‘ (1812-1870) „Eine Weihnachtsgeschichte“ (2009). Der Hauptfigur und zwei Geistern lieh er seine Stimme.

2014 stand er außerdem nach 20 Jahren für eine Fortsetzung von „Dumm und Dümmer“ vor der Kamera. Für Carrey folgten nach und nach einige Erfolge, die an vergangene Zeiten anknüpften: Die Komikerin Carol Burnett erinnerte sich 45 Jahre später offenbar an die Bewerbung des damals zehnjährigen angehenden Comedians und lud ihn neben anderen Promis zu ihrer 50-jährigen Jubiläumssendung ein. Ein weiterer Erfolg gelang ihm 2020, als er Teil des Casts der Comedyshow „Saturday Night Live“ wurde, nachdem er sich Anfang der 80er-Jahre vergeblich für die Sendung beworben hatte. Er verkörperte dort den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden.

In der Liebe hatte der Komiker bisher allerdings weniger Glück: Er war zweimal verheiratet. 1987 nahm er Melissa Womer (61) zur Frau. Im selben Jahr bekam das Paar die gemeinsame Tochter Jane Carrey (34). 1995 folgte die Scheidung und Carrey heiratete 1996 Schauspielerin Lauren Holly (58). Mit ihr hielt die Ehe allerdings nur ein Jahr. Nach einigen gescheiterten Liebesbeziehungen, unter anderem mit Renée Zellweger (52), lebt Jim Carrey heute ein relativ privates Leben. Er wohnt zurückgezogen in Brentwood – einem der nobelsten Nachbarschaften von Los Angeles.

Ohne Frage hat sich Jim Carrey seinen Erfolg und seinen Status als angesehener Comedian und Schauspieler hart erkämpft. Schon seit Längerem ist er verdienterweise eine lebende Legende und ist ein gern gesehener Gast in Film und Fernsehen.