Das hat uns amüsiertDas hier sind die wirklich kultigsten Werbeclips der 90er Jahre!

Redaktion KuTRedaktion KuT | 05.03.2022, 20:58 Uhr

Werbung nervt – außer es ist Fernsehwerbung und sie ist 30 Jahre alt. Dann lädt sie ein zum schmunzeln, lachen oder fremdschämen. Auf jeden Fall ist es witzig sie mal wieder anzuschauen und die kurzen Filmchen verpassen einem den vollen Nostalgiekick...

Unvergessliche Melodien, kauzige Charakterköpfe und Claims, die es in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft haben – hier sind die kultigsten Werbeclips der 90er. In der Frischebox…

Isch ’abe gar keine echte Cappuccino

Charmanter säuselte sich in den 90ern niemand in die Ohren deutscher Parkplatzwächterinnen als der Italiener Bruno Maccallini. Irgendwie fiel dabei gar nicht so wirklich auf, dass er hier tütchenverpacktes Brühpulver als höchste Entwicklungsstufe der Capuccinokunst anpries.

Hauptsache er gab spitzbübisch grinsend seine Catchphrase: “Isch ’abe gar keine Auto, Signorina” von sich. 2009 schrieb Maccallini übrigens zusammen mit Jutta Speidel ein Sachbuch mit dem Titel: „Wir haben gar kein Auto:… mit dem Rad über die Alpen“, das 2012 sogar verfilmt wurde (nein, anschauen lohnt sich nicht).

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Der Melitta-Mann

Während bei Cappuccino Bruno die Augen liebstoll leuchteten, verströmte der Melitta Mann eher das Excitement Level von Filzpantoffeln. Soft wie seine Föhnfrisur sorgte Egon Wellenbrink als Melitta Mann mehrere Jahre für Entspannung allerorten.

Passend für eine Kaffeesorte, die Harmonnie heißt. Im Grunde war er damit dem Entschleunigungs- und Mindfulness-Trend um Jahre voraus. Auch heute ist Wellenbrink noch entspannt unterwegs und groovt Dienstags mit seiner Band am Pool.

It’s cool man

1994 brachte Milka eine neue, freshe Schokoköstlichkeit namens “Milka Fresh” raus – für Leute denen After Eight nicht geschmacksverirrt genug war. Beworben wurde der Minzkick mit dem rüstigen Rentner Peter Steiner (nein, nicht der aus den Schmuddelfilmen).

Obwohl wohnhaft auf der Alm war der am Zahn der Zeit, zogt sich die Ray Ban über den Rauschebart und lies verlauten, was die 90er Jugend hören wollte: It’s cool man! Ja logisch wurde da gleich noch ein Eurodance Trashsong dazu veröffentlicht.

Einfach gut

Wenn’s um Werbesongs geht, waren die 90er ziemlich weit vorne. Nicht nur dass man die meisten Jingles von damals noch im Schlaf mitsingen kann, man durfte sie sogar kaufen. Ja! Man bekam ein Produkt angedreht, für das man gefälligst Geld ausgeben sollte und weil man schon dabei war, warum nicht noch den Song dazu extra kaufen?

„Einfach gut – close to you“ – ab jetzt im Handel. Da packt man sich doch gerne noch eine Minidisc auf den Cheesburger.

Kuschelweich wie ein Bär

Der neue, animierte Kuschelweich Bär kann gar nichts – da ist sich das Internet einig! Nur das Original verführt einen herrlich süßlich zum Kauf von Lavendelduft Weichspüler. Und wer würde nicht gerne in den flauschig gefüllten Wäschekorb springen, wie das kleine Bärchen?

Aber Vorsicht, wenn man sich den Kuschelweich Spot unter dem Einfluss von LSD reinfährt kann es sein, dass man sich gleich noch ein paar Hirnlappen im Schleudergang weichspült.

Der Sepia-Opa

Wenn der Opi mit dem Kehrbesen auf der Oberlippen den Thomas in den Arm nimmt und das Colourgrading schön auf Sepia gestellt wird, dann ist die Welt noch in Ordnung. Braune Strickjacke, braune Bonbons die einem die Plomben aus den Milchzähnen ziehen und gute Gespräche über Schule, Sport und Freunde – hach was waren die 90er für eine einfache Zeit.

Kann man sich mehr wünschen als das Grinsen des Opas mit der samtigen Vokalfärbung?

Shake it like a Schüttelshake

Nicht ganz zum naschen gerne, wie Werther’s Echte Thomas, hat der Frechdachs aus der Bärenmarke Werbung seinen genetischen Vor-Vorgänger. Trotz Berentung wird dem die Ruhe im Schaukelstuhl nicht gegönnt. Auch nach hartem Erwerbsleben soll noch das letzte Tröpfchen Produktivität aus dem geriatrischen Körper gequetscht werden. Und da Opa leider noch zu fit ist und nicht vor sich hin parkinsont, bedarf es einer List. Schön den Radetzky Marsch (kennt man auch aus der, na? Richtig. Bonduelle Werbung) ins Tape Deck geknallt und im Schlaf Opa’s Kriegstraumata geweckt. Schon kommt mit der Zitterhnad die nötige Cremigkeit in den Schüttelshake.

Pizza für Jonas Wagner?

Man kann sich eigentlich gar nicht so recht erklären, wie die Klimaproblematik überhaupt entstanden ist, wo doch schon in den 90ern mit voller Energie an neuen Kraftstoffen geforscht wurde. Flugkraftstoffe, Schiffsöle, PKW-Kraftstoffe – alles wird im zehnstöckigen BP Tower neu erfunden. Und mit einer Rennfahrerin war der Spot auch gendermäßig damals schon vorne dabei. Und wahrscheinlich hat Jonas Wagner aus der Weltraumforschung einfach per Paypal überwiesen.

Super Ingo

DEA, dieses Akronym steht für den sexy Firmennamen Deutsche Erdöl AG und die hatte irgendwann mal Tankstellen in ganz Deutschland. Anfang der 00er Jahre wurden sie allerdings hauptsächlich von Shell übernommen. In den 90ern konnte man sich aber noch bei DEA den Tank voll machen. Und in einer Zeit, in der Manta, Manta, Voll Normaaal oder Erkan & Stefan das humoristische Grundrauschen der Bundesrepublik bildeten, punktete auch eine Figur wie Super Ingo beim Tanken nicht nur bei Payback.

Die längste Praline der Welt

Auch wenn hier ein Schokoriegel beworben wird, assoziiert das Gehirn – die alte Sau – mit der längsten Praline der Welt doch auch gerne was anderes. Ob die Werber das im Hinterkopf hatten, als ihnen der Claim eingefallen ist? Der nette, neue Nachbar jedoch hat definitiv keine schmutzigen Hintergedanken. Er wollte einfach nur seine gesunden Einkäufe nach Hause bringen. Plötzlich schubst ihn eine Gruppe flegelhafter Kinder vom Treppenhaus direkt vor die Füße der süßen Mädels in der zweier WG. Aber wie heißt es so schön: If life gives you Schokoriegel, make the längste Praline der Welt out of it. Erste Stunde Werbegrundschule.