TV-LegendeIngrid Steeger wird 75: Was macht der legendäre „Klimbim“-Star eigentlich heute?

Ingrid Steeger als Nummerngirl
Ingrid Steeger als Nummerngirl

IMAGO/Sven Simon

Redaktion KuTRedaktion KuT | 29.03.2022, 20:38 Uhr

Am 1. April feiert Ingrid Steeger ihren 75. Geburtstag. Um die Schauspielerin, die einst einer der populärsten deutschen Promis war, ist es ruhig geworden. Wir werfen einen Blick darauf, was Ingrid heute macht.

Ganz junge Semester können mit dem Namen Ingrid Steeger vielleicht nichts mehr anfangen — aber diejenigen von uns, die schon etwas länger auf der Welt sind und die sich auch an ein Leben ohne Social Media und Internet erinnern können, wissen natürlich ganz genau, um wen es sich handelt.

Und zwar um einen der bekanntesten TV-Stars der 1970er-Jahre, einen früheren A-Klasse-Promi. Sie war Komödiantin, Model, Werbegesicht und „Klimbim“-Dummchen. Also man könnte es ganz vereinfacht so sagen: Ingrid Steeger war die Evelyn Burdecki der Bronzezeit.

Aber was macht die einstige Ulknudel eigentlich heute?

Ingrid Steeger heute

Foto: IMAGO / Hartenfelser

Ingrid Steeger: Ein Rückblick auf ihre Karriere

Auch wenn es für die gebürtige Berlinerin Ingrid Anita Stengert auch in den Folgejahrzehnten gut lief: Den Höhepunkt ihrer Karriere feierte Steeger in den 1970er-Jahren als immer etwas dümmliche Ulknudel. Damals gab es in Deutschland wenig TV-Persönlichkeiten, die bekannter waren als sie. Das war vor allem der legendären TV-Sketch-Comedyshow „Klimbim“ geschuldet.

„Klimbim“ war eine Mischung aus Revue, Klamauk und Sitcom. Steeger spielte die Rolle des stets spärlich bekleideten Nummerngirls. Das sollte prägend für ihr Image sein: Denn Steger galt für viele als „Sexnudel“ oder „Ausziehpuppe“. Legendär jener Satz, den sie im Titelsong sang: „Dann mach ich mir ’nen Schlitz ins Kleid und find‘ es wunderbar“.

Steeger hatte zuvor in Softsex-Filmen („Die liebestollen Baronessen“, „Schulmädchenreport“) mitgespielt — dieses Image wurde sie nicht richtig los. 1992 erinnerte sie sich in einem Interview mit Alice Schwarzer für das Magazin Emma: „Klimbim war ja auch ’ne Leistung, aber das wird eben nicht als Schauspielerei verstanden. Manche Leute sagen doch tatsächlich auch heute noch zu mir: Möchten Sie nicht mal Schauspielerin werden?“

Glück im Beruf, Pech in der Liebe

Steeger nutzte ihre Bekanntheit optimal für sich aus — und landete jede Menge lukrative Werbeverträge. Sie warb für Schokolade und Parfum, wurde vom späteren Fotografen-Superstar Peter Lindbergh abgelichtet.

Ingrid Steeger Klimbim

IMAGO / United Archives

Sie zog sich für den Playboy aus, veröffentlichte Musikalben (unter anderem „Ich will keine Schokolade… Ich will lieber einen Mann“) — und auch ihre Filmografie ist bemerkenswert. Klimbim, so Steeger, habe ihre viele Türen geöffnet – und durch diese Türen ging sie definitiv mit Freude.

Später versuchte Steeger, eher seriöse Rollen zu ergattern. Den Ruf der Sex- und Ulknudel wurde sie allerdings nie so richtig los. Dennoch: ihre späteren Rollen waren vielschichtig. Sie spielte in „Derrick“ oder „Der Kommissar“. Sie drehte mit Harald Juhnke (1929-2005) und Iris Berben (71). Sie spielte in Serien und Spielfilmen.

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Privat hatte Ingrid Steeger weniger Glück: Ihre Beziehungen und Ehen waren meist kurzlebig. Vom Kameramann Lothar Elias Stikelbrucks (78), den sie 1973 geheiratet hatte, ließ sie sich nach zwei Jahren scheiden.

Auch ihre Beziehung zu „Klimbim“-Regisseur Michael Pfleghar (1933-1991) hielt nur wenige Jahre. Sie sei stets von ihren Partnern betrogen worden, erzählte sie gegenüber Alice Schwarzer. „Natürlich war ich für viele Männer ein Aushängeschild. Ich bin für die Männer immer ein typisches Frauchen gewesen: klein und hilfsbedürftig“

Das macht Ingrid Steeger heute

In den letzten Jahren wurde es ruhig um Ingrid Steeger. 2020 sorgte sie große Sorge unter ihren Fans, als bekannt wurde, dass sie sich einer Herz-OP unterziehen musste und auf der Intensivstation lag. Zuvor war Steeger bei einem Spaziergang zusammengebrochen, ihr Freund Guido Straßburg (61) rettete ihr das Leben. Zu dieser Zeit fasste Steeger auch den Entschluss, ihrem Wohnort München den Rücken zu kehren. Sie lebt mittlerweile, gemeinsam mit ihrer Schwester Jutta, zurückgezogen in Bad Hersfeld.

Auf der Kinoleinwand war sie seit 2006 („Goldene Zeiten“) nicht mehr zu sehen. Seit den 2010er-Jahren hatte sie sich vor allem dem Theater gewidmet . Zuletzt spielte sie im Jahr 2019 bei den Bad Hersfelder Festspielen eine Rolle im auf einem unvollendeten Kafka-Roman basierenden Stück „Der Prozess“.

IMAGO / Eibner

Steeger blickte immer wieder auf recht drastische Art und Weise auf ihr Leben zurück. Und es klang immer irgendwie deprimierend.

„Ich hatte hier nie wahre Freunde“ sagte sie etwa laut „TZ“. Und auch die Meldung, dass sie auf 40 Kilogramm abgemagert sei, ließ einen mit Sorge an sie denken. Bleibt zu hoffen, dass sie sich zu ihrem 75. Geburtstag mal wieder an der Öffentlichkeit zeigt — und sich von ihren Fans ordentlich feiern lässt.