Emotionaler Ausbruch„Der Welt zum Fraß vorgeworfen“: Kati Witt bricht wegen Kamila Walijewa hier in Tränen aus

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Redaktion KuTRedaktion KuT | 18.02.2022, 12:56 Uhr

Katarina Witt nimmt das Schicksal der jungen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa so sehr mit, dass ihr vor laufender Kamera die Tränen runterliefen.

Katarina Witt (56) ist emotional außer sich. Der Grund dafür ist die Tragödie rund um das Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Walijewa (15). Auf der Schultern der jungen Sportlerin lastete im Rahmen der Olympischen Winterspiele eine Dopingkontroverse: Sie wurde positiv getestet, stand in einem medialen Kreuzfeuer, das schon für Erwachsene schwierig zu bewältigen ist, Kinder (und das ist Waljewa: ein Kind!) aber brechen kann.

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Beim olympischen Einzel durfte sie dann dennoch antreten. Man habe in ihren Blut einen vergleichsweise relativ geringen Wert der Substanz Trimetazidin gefunden – eine Substanz, die auch in Herzmedikamenten vorkommt und die auch Walijewas Großvater aus gesundheitlichen Gründen zu sich nimmt. Walijewas Mutter erklärte, ihre Tochter habe unglücklicherweise aus dem selben Glas getrunken wie ihr Großvater – und sei so mit der Substanz in Berührung gekommen. Geklärt ist der Sachverhalt noch nicht — das OK für den Einzelbewerb bekam sie dennoch.

Sie durfte also antreten – und dennoch zeigte sich schließlich, was dieser massive Druck, den sie ganz alleine zu tragen hatte, mit ihr machte: Walijewa blieb weiter hinter den Erwartungen zurück, wurde nur Vierte. Die Sportlerin war völlig fertig — und mit ihrer Trauer und Verzweiflung offenbar alleine auf weiter Flur.

Im ARD Sportstudio kommentierte Witt die Geschehnisse — dabei kamen ihr die Tränen.

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Katarina Witt: „Das ist nicht zu ertragen“

„Das ist eigentlich nicht zu ertragen“, sagte Witt unter Tränen. „Es ist genau das eingetreten, wofür man sie hätte schützen müssen. Sie ist 15, sie ist ein Kind, du siehst sie da sitzen, wie sie zusammenbricht“. Dann wurde Witt noch drastischer: „Man hat sie wirklich der Welt zum Fraß vorgeworfen. Alle Welt hat zugeschaut und daran musst du zerbrechen“.

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Das sagt Katarina Witt zum skandalösen Umgang mit der 15-Jährigen

Die junge Sportlerin habe gar nicht gewinnen können, urteilte Witt: „Wenn sie perfekt gelaufen wäre und sie wäre hier Olympiasiegerin geworden, hätte man die Gespräche gehabt. Und das, was jetzt passiert ist, ist das Allerschlimmste. Sie ist daran zerbrochen“.

Witt weiter: „Man guckt da gar nicht, wer Erster, Zweiter, Dritter ist. Sie ist jetzt Vierte, aber das ist wirklich egal. Es ist eigentlich genau das eingetreten, wovor man sie hätte schützen müssen. Sie ist 15, sie ist ein Kind… es tut mir leid… Du siehst sie da sitzen, wie sie zusammenbricht … oh – könnt ihr das mal wegschalten?“

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„Eiskönigin“: Herbe Kritik an Trainerin

Besonders die Trainerin Eteri Tutberdise (47) stand im Zentrum von Witts Kritik. Diese habe sich extrem emotionslos gezeigt — was auch ihren Spitznamen „Eiskönigin“ rechtfertigt.  Laut „Eurosport“ habe Tutberdise ihren Schützling nicht nur nicht getröstet, sondern nach dem Verlust sogar mit den Worten „Warum hast du aufgegeben? Erklär‘ es mir. Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Du hast nach dem Axel aufgegeben. Warum?“ gerügt.

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„Sie ist in diesem ganzen Spiel die Verliererin. Sie ist ein 15-jähriges Mädchen, ob wir sie jemals wiedersehen, dieses Talent, ich könnte verrückt werden! Es ist so verantwortungslos, was hier gemacht wurde“.

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Witt glaubt indes an Walijewa und bezeichnete sie als Jahrhunderttalent — äußerte aber die Befürchtung, dass das junge Mädchen einfach verheizt werde und schon das nächste Talent warte. „Russland hat ein Kind verheizt“, schrieb die „Bild“ etwa — und auch andere Zeitungen zeigen sich kritisch über Umgang Russlands mit Jungsportlern.