Influencerin kämpftAnna Wilken: So will sie anderen Frauen den Kinderwunsch erfüllen

Anna Wilken mit weißem Hemd und schwarzer Weste lächelt in die Kamera
Anna Wilken mit weißem Hemd und schwarzer Weste lächelt in die Kamera

Foto: IMAGO/ Future Image

Redaktion KuTRedaktion KuT | 13.04.2022, 11:04 Uhr

Anna Wilkens größter Wunsch ist es, selbst ein Kind zur Welt zu bringen, doch alle künstlich eigeleiteten Schwangerschaften gingen bisher schief. Nun will sie anderen Eltern den Weg zum Wunschkind ebnen.

Seit Jahren wünscht es sich Anna Wilken, Mutter zu werden. Auf natürlichem Wege ist es bei der Ex-GNTM-Kandidatin nahezu unmöglich, schwanger zu werden. Die 26-Jährige leidet an Adenomyose, bei der sich Gewebe in der Muskelschicht der Gebärmutter bildet, und Endometriose, durch die Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. Auch der siebte Versuch der Influencerin, mit künstlicher Befruchtung ein Kind zu bekommen, schlug nun fehl.

Aufgeben ist keine Option

Das Schicksal, durch diese oder ähnliche Krankheiten unfruchtbar zu sein, teilt jede siebte Frau mit Anna Wilken. Dabei können künstliche Befruchtungen helfen, trotz schwierigster Bedingungen schwanger zu werden oder einfach nur mentale Belastungen zu umgehen. Der Haken: Die Maßnahme ist teuer. „Round about 45.000 Euro hat uns unser Kinderwunsch bisher gekostet“, berichtet Anna Wilken offen.

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Dass die Krankenkasse nur 50 Prozent davon übernimmt und dass auch nur, wenn die Frau über 25 Jahre alt und verheiratet ist, findet Anna Wilken skandalös: „Mittlerweile sind mein Mann und ich verheiratet, jedoch frage ich mich, in welcher Welt wir leben, dass man für ein Kind verheiratet sein muss – wir haben nicht mehr 1950!“ Doch die Ex-GNTM-Teilnehmerin will nicht nur motzen, sondern etwas ändern.

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Anna Wilken ist nicht allein

Zusammen mit der Ärztin Sarah Plack (33), die auch nur mit Hilfe künstlicher Befruchtung ein Kind bekommen kann und gerade schwanger ist, hat Anna Wilken eine Petition gestartet, um eine „moderne, diskriminierungsfreie Familienpolitik“ zu initiieren und eine „faire Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen“ gesetzlich zu verankern.

Das Problem ist eben, dass es oftmals nicht beim ersten Versuch klappt und die künstliche Befruchtung nicht nur hormonell zu Belastung wird, sondern auch finanziell. Anna Wilken bekam vor wenigen Wochen erst die traurige Nachricht, dass auch der siebte Embryotransfer nicht geklappt hat. Aufgeben ist für sie trotz der emotionalen Achterbahnfahrten keine Option.

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Individuelle Probleme, ein Kinderwunsch

Sarah Plack findet die Zustände als Ärztin und als Betroffene änderungswürdig: „Bei mir liegt die Ursache vor allem bei meinem Partner, bei dem als Kind ein Hodenhochstand lange unbemerkt blieb“, berichtet sie und erklärt, dass sich dadurch die Spermienqualität verminderte habe: „Der unerfüllte Kinderwunsch ist also durchaus individuell und geht oft mit Rückschlägen einher.“

Mit Rückschlägen kennt sich Anna Wilken leider sehr gut aus: „Die letzten Tage waren ehrlich gesagt nicht leicht und das müssen sie auch nicht immer sein“, meint sie und es ist erstaunlich, wie sehr sie ihre Hoffnungen und Niederlagen mit ihren fast 500.000 Followern teilt. Ihr Mann, der Fußballer Sargis Adamyan (28) steht Anna zur Seite, möchte aber nicht öffentlich dazu Stellung nehmen.


Viele Bedingungen von der Krankenkasse

Seit 2004 Unfruchtbarkeit nicht mehr als Krankheit angesehen wird, müssen die Krankenkassen die künstlichen Befruchtungen jedenfalls nicht mehr zahlen. Nur die Hälfte der Kosten wird übernommen und auch nur für drei Versuche von heterosexuellen Paaren, bei denen die Frau zwischen 25 und 40 Jahren und der Mann zwischen 25 und 50 Jahre alt ist. Single-Moms, Co-Parenting-Ansätze und lesbische Frauen bleiben außen vor.

„Wir haben das Glück, nicht durch die finanzielle Situation limitiert zu sein und dieser Diskriminierung zu entgehen – andere nicht“, schreiben Anna Wilken und Sarah Plack in ihrer Petition. Umso ehrenhafter, dass sie sich nun für diejenigen stark machen, die auf die Zuzahlungen der Kasse angewiesen sind oder andere, die es sich überhaupt nicht leisten können, einen Eigenanteil aufzubringen.

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Petition mit Erfolgschancen

Die Petition, mit der die beiden dafür kämpfen, dass das Mindestalter auf 18 Jahre gesenkt wird, dass die Altersobergrenze ein Arzt festlegt, der die Erfolgschancen berechnen kann, dass sämtliche Kosten übernommen werden und dass die Kostenübernahme nicht nur für Heteros gilt, läuft gut an. Fast 40.000 Menschen haben bereits unterschrieben und es werden minütlich mehr.

Für Anna Wilken geht auch der private Kampf weiter. Zurzeit spritzt sie sich wieder Hormone, um sich auf den nächsten Versuch vorzubereiten. „Meine Hoffnung werde ich nie verlieren, denn wir haben für uns unseren ganz eigenen Weg gewählt“, erklärt Anna Wilken auf Instagram: „Wie auch immer: unser Wunder zu uns kommt, es wird kommen.“