Am 10. Mai im Ersten„Die Zweiflers“ im TV: So gut ist die preisgekrönte Serie

Mike Burstyn, Eleanor Reissa, Saffron Coomber und Aaron Altaras (v.l.n.r.) in "Die Zweiflers". (lau/spot)
Mike Burstyn, Eleanor Reissa, Saffron Coomber und Aaron Altaras (v.l.n.r.) in "Die Zweiflers". (lau/spot)

ARD Degeto/HR/Turbokultur/Elliott Kreyenber

SpotOn NewsSpotOn News | 10.05.2024, 18:00 Uhr

Die neue ARD-Produktion "Die Zweiflers" hat viele Vorschusslorbeeren erhalten. Jetzt startet das Serienprojekt über eine jüdisch-deutsche Familie endlich im TV. Alles zur Miniserie.

Am 10. Mai strahlt das Erste (ab 22:20 Uhr) die preisgekrönte deutsche Serie "Die Zweiflers" aus. Die sechsteilige Miniserie von Showrunner David Hadda erzählt die Geschichte der jüdisch-deutschen Familie Zweifler, deren Lebensmittelpunkt im Frankfurter Bahnhofsviertel liegt. Auf dem Canneseries-Festival wurde die bemerkenswerte Produktion in diesem Jahr mit den Hauptpreis des Festivals als "Beste Serie" ausgezeichnet.

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Darum geht es in "Die Zweiflers"

Symcha Zweifler (Mike Burstyn, 78), das Familienoberhaupt der Familie Zweifler, hat wie seine Frau Lilka (Eleanor Reissa) selbst als Kind noch den Holocaust miterleben müssen. Nach dem Krieg baute sich der clevere Geschäftsmann und fürsorgliche Vater in Frankfurt ein florierendes Delikatessengeschäft auf. Doch dieses will er nun veräußern – sehr zum Missfallen der nachfolgenden Zweifler-Generationen.

Symchas auserkorener Nachfolger ist sein Enkel Samuel (Aaron Altaras, 28). Der zieht jedoch sein unbeschwertes Leben in der deutschen Hauptstadt Berlin vor, wo er erfolgreich als Musikmanager tätig ist, und die Nächte durchfeiert. Zurück in Frankfurt lernt Samuel die britische Köchin Saba (Saffron Coomber, 29) kennen und lieben. Als bei dem jungen Paar Nachwuchs unterwegs ist, scheint sich der Zweifler-Spross zwischen seiner jüdischen Herkunft und einem potenziellen neuen Leben fernab seiner Familie entscheiden zu müssen.

Die Darsteller und ihre Rollen

Für "Die Zweiflers" konnte Serienschöpfer Hadda ein internationales Star-Ensemble verpflichten. So kennen Zuschauerinnen und Zuschauer Samuel-Darsteller Altaras möglicherweise bereits aus der Netflix-Miniserie "Unorthodox" oder aber dem Fernsehfilm "Nicht alle waren Mörder". Samuels Vater Jackie Horovitz, ein aus Russland eingewanderter Sexualtherapeut, wird verkörpert vom israelischen Darsteller Mark Ivanir (55), der zuvor bereits in der Historienserie "Babylon Berlin" mitwirkte, während Mutter Mimi Zweifler von der großartigen Sunnyi Melles ("Triangle of Sadness", 65) gespielt wird, die gefühlt jede Szene an sich reißt, in der sie zu sehen ist.

Die Generation der Großeltern und Holocaust-Überlebenden verkörpern indes die US-Schauspieler Mike Burstyn und Eleanor Reissa, die unter anderem durch das Jiddische Theater New Yorks berühmt geworden sind. Viele weitere bekannte Gesichter komplettieren den Cast von "Die Zweiflers". So sind etwa "How to Sell Drugs Online (Fast)"-Star Lena Klenke (28) und Ute Lemper (60) in bedeutenden Nebenrollen zu sehen.

Das erwartet die Zuschauer

Die Serie "Die Zweiflers" entwirft ein fesselndes Porträt einer jüdisch-deutschen Großfamilie, in der das Trauma des Holocausts über Generationen weitergegeben wird. Doch hat sich Familienoberhaupt Symcha Zweifler nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entgegen vielen anderen seiner Zeitgenossen dazu entschieden, im Land der Täter zu bleiben. Symcha und Ehefrau Lilka misstrauen den Deutschen jedoch auch noch über ein halbes Jahrhundert später zutiefst. So weigert sich Lilka Zweifler etwa konsequent dagegen, sich von deutschen Ärzten untersuchen zu lassen, und nimmt nur aus Israel importierte Medikamente ein.

Ganz anders lebt da die Generation der Enkel. Bereits im Wohlstand aufgewachsen, zeigt Samuel Zweifler wenig Interesse daran, das Familienunternehmen zu übernehmen, und ist auf der Suche nach seinem persönlichen Glück. Seine neue Freundin Saba muss Samuel jedoch früher oder später auch Zuhause vorstellen. Die geradezu übergriffigen Eltern und Großeltern bestehen bei dieser Gelegenheit rasch darauf, dass auch ihr kleiner Urenkel den Traditionen gemäß beschnitten wird, wofür Saba überhaupt kein Verständnis zeigt. Es kommt zum unausweichlichen Konflikt.

All diese Geschichten verweben Serienschöpfer Hadda, der selbst in Frankfurt aufgewachsen ist, sowie die Regisseurinnen Anja Marquardt (44) und Clara Zoe My-LinH von Armin zu einer packenden Familiengeschichte voller komplexer, lebensnaher Charaktere, in der sich wohl einige unter den Zuschauerinnen und Zuschauer wiedererkennen werden.