StarsLaura Dahlmeier: Wird sie nun doch gegen ihren Willen geborgen?

Laura Dahlmeier 2020 Avalon
Laura Dahlmeiers Leiche soll vielleicht doch noch geborgen werden. Behörden und Bergretter geben widersprüchliche Pläne bekannt.
Laura Dahlmeiers Leiche soll vielleicht doch noch geborgen werden.
Die ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin wurde am Mittwoch (30. Juli) offiziell für tot erklärt, rückdatiert auf Montag. Die 31-Jährige war am 28. Juli beim Aufstieg am rund 5.700 Meter hohen Laila Peak im pakistanischen Karakorum von einem Steinschlag getroffen worden. Sie starb vor Ort und konnte wegen der Wetterbedingungen nicht gerettet oder geborgen werden – was sie auch gar nicht wollte. Nun wollen Bergretter sie doch noch zurückholen.
Gemeinsam mit ihrer Seilpartnerin Marina Krauss war Dahlmeier im alpinen Stil unterwegs gewesen. Ihr Management bestätigte zunächst den Unfall gegenüber dem ‚ZDF‘, danach auch den Tod der Sportlerin. Die Rettungsaktion wurde eingestellt, obwohl die Leiche noch nicht geborgen werden konnte. „Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem, niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen“, gab das Management in einer Erklärung am Mittwoch (30. Juli) gegenüber der ‚Deutschen Presse-Agentur‘ bekannt.
Jetzt aber heißt es, dass der Körper der erfolgreichen Biathletin eventuell doch noch geborgen werden soll. Ein weiteres Statement von Laura Dahlmeiers Management in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) lautete am Donnerstag (31. Juli): „Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen.“
Diese Aussage ist allerdings das Gegenteil von dem, was die lokalen Behörden bereits mitgeteilt haben. Faizullah Faraq, der Sprecher der Provinzregierung von Gilgit-Baltistan, erklärte: „Uns wurde gesagt, dass es Laura Dahlmeiers Wunsch war, ihren Körper nach ihrem Tod auf dem Berg zurückzulassen. ‚Ich möchte mich in den Bergen begraben lassen, das ist mein Traum.‘ Das war ihr Traum. Nun ist ihr Wunsch erfüllt, daher prüfen wir, ob wir ihren Körper dort belassen können.“
Dahlmeier Kletterpartnerin Krauss war bei dem Unfall unverletzt geblieben und hatte sofort den Notruf abgesetzt, bevor sie wieder ins Basislager abgestiegen war. Nach dem Unfall konnte Dahlmeier noch Kontakt zu ihr aufnehmen, blieb jedoch an der Unfallstelle zurück, wie unter anderem ‚Bild‘ berichtet. Über den Unfall sagte Krauss jetzt: „Wir waren an der dritten Abseilstelle und haben uns abgeseilt, ich war schon an der nächsten Abseilstelle, Laura ist nachgekommen. Dann ging der Steinschlag los. Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde.“