Ein väterliches Geheimnis?Bud Spencer: Heimliche Tochter der Kult-Dampfwalze nach 46 Jahren aufgetaucht

Bud Spencer zur Filmpremiere von "Mord ist mein Geschäft" in Berlin
Bud Spencer zur Filmpremiere von "Mord ist mein Geschäft" in Berlin

Foto: IMAGO / Raimund Müller

Redaktion KuTRedaktion KuT | 28.06.2022, 22:00 Uhr

Vor fast exakt sechs Jahren verstarb Bud Spencer. Die Italo-Filmlegende hinterließ seine Familie und trauernde Fans auf der ganzen Welt. Jetzt taucht eine angeblich leibliche Tochter aus dem Nichts auf. Und die geheimnisvolle Frau will jetzt richtig abkassieren.

Ein bislang gut gehütetes Geheimnis nahm Bud Spencer († 86), der eigentlich Carlo Pedersoli heißt, am 27. Juni 2016 offenbar mit ins Grab. Denn bislang war lediglich bekannt, dass der Italiener drei Kinder hatte. Aus der langen Beziehung mit Maria Amato (87) – das Paar war unfassbare 56 Jahre lang verheiratet – entstammten Diamante (50), Giuseppe (61) und Christine (60).

Jetzt meldete sich eine Frau, die behauptet, ebenfalls eine Tochter des großen Filmstars zu sein. Carlotta Rossi reichte in Rom bereits Klage ein, um die Vaterschaft anerkennen zu lassen. Die 46-Jährige will nun am Erbe beteiligt werden.

Die angeblich uneheliche Tochter von Bud Spencer

Bud Spencer führte über fast sechs Jahrzehnte mit Maria Amato eine Ehe aus dem Bilderbuch, frei von Skandalen. Jetzt kam raus, dass der Haudrauf-Held davor noch eine weitere Frau gehabt haben soll. „Bud Spencer war mein Papa. Das werden nun die Gerichte klären“, wandte sich deren Tochter jetzt in der „Corriere della Sera“ an die Öffentlichkeit.

„Sie nannten ihn Spencer“: Berührende Hommage feiert TV-Premiere

Die Italienerin hört auf den Namen Carlotta Rossi und wohnt in London. In England arbeitet die bis jetzt heimliche uneheliche Tochter als TV-Produzentin und PR-Managerin. Zahlreiche Belege mit Zahlungen ihres Vaters an sie sollen das Vater-Tochter-Verhältnis mit Hilfe von Anwälten beweisen.

Video News

So innig soll das Verhältnis gewesen sein

Die Erinnerungen an Bud Spencer begannen laut Carlotta Rossi anscheinend im Alter von drei Jahren. „Er war bei uns zu Hause mit einem Koffer angekommen, der mir gigantisch vorkam, aber eigentlich ganz normal war. Er war voll mit Spielzeug“, will sich die vermeintliche Tochter erinnern.

„Ich habe das Bild eines lächelnden Riesen vor Augen, eine Art Weihnachtsmann außerhalb der Saison mit blauer Jacke und weißem Koffer.“ Das Verhältnis soll über die Jahre fernab der Öffentlichkeit zwar geheim, aber durchaus eng und verantwortungsbewusst gewesen sein.

Ihr berühmter Vater habe sie und ihre Mutter Giovanna häufig besucht, ihre Ausbildung bezahlt und beide Frauen regelmäßig finanziell unterstützt. So soll Spencer seiner geheimen Liebe bis 2015 monatlich 1.000 Euro überwiesen haben. „Er hat auch mein Studium und USA-Aufenthalte finanziert“, sagte Rossi der „Bild Zeitung“. Erst im Alter von 13 Jahren will sie von der zweiten Familie ihres Papas erfahren haben.

Giuseppe, Diamante und Christine Pedersoli zur Neueroeffnung des Bud Spencer-Museums in Berlin" class="size-full wp-image-1520454
Bislang waren nur Giuseppe, Diamante und Christine als leibliche Kinder von Bud Spencer bekannt

Foto: IMAGO / Photopress Müller

Will Carlotta Rossi nur Geld sehen?

Natürlich steht die Frage im Raum, warum Carlotta Rossi diese Geschichte erst heute öffentlich macht. Laut eigener Aussage kam es für sie nie infrage, solange ihre Mutter noch lebte. Am Sterbebett versprach Carlotta ihrer Mutter, die 2015 verstarb, auch über ihren Tod hinaus diesen Wunsch zu respektieren.

Dieses Versprechen scheint heute aber Schnee von gestern. Gerade erst hat Rossi ein Buch veröffentlich mit dem Titel: „A metà“ („In der Mitte“). „Es gibt keinen Grund, warum ich jetzt beschlossen habe, meine Forderungen vor Gericht zu stellen und in einem Buch die große Liebe zu erzählen, die meine Mutter mit meinem Vater verband. Heute bin ich bereit, früher nicht.“

Außerdem soll sie die Nachkommen ihres Vaters verklagt haben, es geht wie immer ums Geld als rechtmäßige Erbin. So heißt es in der Klageschrift: „Für den Schaden, der durch das weitgehende Fehlen der Vaterfigur während des gesamten Lebens entstanden ist.“ Hört sich sehr widersprüchlich zu der angeblich doch innigen Beziehung an, aber das darf ein Gericht klären.