Justizirrtum„Der Engel mit den Eisaugen“: Was wurde aus Amanda Knox?

Amanda Knox
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Redaktion KuTRedaktion KuT | 30.03.2021, 17:58 Uhr

Amanda Knox wird für einen Mord verurteilt, den sie nie begangen hat. Sie wird zwar freigesprochen, erhält später sogar eine Entschädigung, doch die fürchterlichen Ereignisse und das Image, das man ihr damals verpasste, lassen sie noch immer nicht los. Wir verraten, wie Amanda Knox heute lebt.

Der Fall schockiert 2007 die ganze Welt: Austauschstudentin Amanda Knox (33) soll im italienischen Perugia ihre britische Mitbewohnerin Meredith ermordet haben. Sie kommt ins Gefängnis, wird zu 26 Jahren Haft verurteilt und nach vier Jahren wieder freigelassen. Der Grund? Ein Justizirrtum, der Amanda Knox auch heute noch begleitet.

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Mordfall an Meredith Kercher immer noch ungeklärt

Fast 14 Jahre sind seit dem Tag vergangen, der das Leben von Amanda Knox in einen Albtraum verwandelte. 2007 wird die Engländerin Meredith Kercher tot in ihrem Apartment in Perugia aufgefunden. Amanda Knox, ihre Mitbewohnerin, wird wegen Mordes angeklagt. Die Beweise: nicht wirklich vorhanden. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit, Gefängnisaufenthalt und einer medialen Hetzjagd wird die damals 24-Jährige 2011 freigesprochen. Amanda kehrt nach Amerika zurück, zieht durch internationale Talkshows, um ihre Sicht der Dinge zu schildern. Doch das Image der eiskalten Mörderin hängt noch immer an ihr, denn der Fall Meredith Kercher konnte nie vollständig aufgeklärt werden.

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Amanda Knox erhält über 18.000 Euro Entschädigung

2019 gerät Amanda Knox erneut in die Schlagzeilen: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet, dass das Land Italien ihr über 18.000 Euro Entschädigung zahlen muss, denn bei der Befragung der damals 20-Jährigen seien mehrere Menschenrechte verletzt worden. Im gleiche Jahr kehrt Amanda nach Italien zurück, um auf einem Kongress über Justizirrtümer zu sprechen. Damals sagt sie „Ich war unschuldig. Aber der Rest der Welt hatte entschieden, dass ich schuldig war (…) Meine Unschuld hat mich nicht gerettet.“

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So denkt Amanda Knox heute über die schreckliche Zeit

Heute kann Amanda nicht verstehen, wie sie die damalige Belastung aushalten und weiterkämpfen konnte. Gegenüber der „Times“ gesteht sie vor wenigen Monaten: „Ich habe drei jüngere Schwestern und eine von ihnen ist jetzt 21. Wenn ich mir vorstelle, dass sie das durchmachen müsste. Es ist unmöglich, dass sie diese Art von Schmerz aushalten könnte. Ich wünsche es niemandem.“

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So lebt Amanda Knox heute

Wie Amanda Knox heute, 14 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen lebt, zeigt sie auf Instagram. Über 80.000 Abonnenten folgen ihrem Kanal, auf dem sie Einblicke in ihr Privatleben gibt. Neben Selfies, Schnappschüssen mit Familie und Freunden finden sich auch Bilder mit Ehemann Christopher Robinson. 2020 heiratet Amanda den Dichter. Die Feier findet unter dem Motto „Weltraum“ statt.

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Amanda Knox startet Spendenaufruf

Kurz zuvor bittet das Paar online um Spenden. Rund 10.000 Dollar sollen dabei zusammengekommen sein. Warum ist unklar, denn an Geld dürfte es ihr nicht mangeln. Die Amerikanerin schrieb einen Bestseller, wirkte in einer Netflix-Dokumentation mit und ist inzwischen erfolgreich als freie Journalistin und Autorin tätig. Mit ihrem Mann und mehreren Katzen lebt Amanda Knox heute in einem Haus nahe der US-Metropole Seattle.

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Skurril: Amanda Knox hat eigenen True Crime Podcast

Mord und Justiz bestimmen immer noch Amandas Leben. Doch inzwischen hat sich der Blickwinkel verschoben: Gemeinsam mit ihrem Mann Christopher Robinson veröffentlicht die heute 33-Jährige die Podcast-Serie: „The Truth About True Crime with Amanda Knox“. Darin beschäftigen sich die beiden hauptsächlich mit Justizirrtümern und setzen sich immer wieder für Menschen ein, die einem solchen zum Opfer gefallen sind. Auch Amandas Ex-Freund Raffaele Sollecito, der damals ebenfalls irrtümlich des Mordes verurteilt und wieder freigesprochen wurde, ist inzwischen ein „True Crime“-Experte im italienischen Fernsehen. (AB)