Gottschalk, Raab und Co.DSDS-Zukunft ohne Bohlen? Diese Show-Nachfolger haben alles kaputt gemacht

Dieter Bohlen wird bald nicht mehr als "DSDS"-Chefjuror tätig sein. (dr/spot)
Dieter Bohlen wird bald nicht mehr als "DSDS"-Chefjuror tätig sein. (dr/spot)

TVNOW / Stefan Gregorowius

SpotOn NewsSpotOn News | 12.03.2021, 12:39 Uhr

Dieter Bohlen und "DSDS" sind bald Geschichte. Doch kann ein Nachfolger die Show erfolgreich weiterführen? Diese Beispiele aus der TV-Geschichte beweisen, dass das nicht ganz einfach werden wird.

Dieter Bohlen (67) und „Deutschland sucht den Superstar“ sind seit knapp 20 Jahren eine untrennbare Symbiose. Und doch ist nun das endgültige Aus vom Sender RTL kommuniziert worden. Zu den Gründen gibt es bislang nur Spekulationen. In einem Statement heißt es lediglich, man wolle das Format verjüngen. Auch beim „Supertalent“ wird Bohlen nicht mehr zu sehen sein. Doch können die Formate auch ohne den Pop-Titan funktionieren?

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Zahlreiche Show-Schlachtschiffe haben genau solch eine Veränderung nicht überstanden, viele von ihnen sind mittlerweile Geschichte. Diese Shows tauschten das Gesicht der Sendung aus und verschwanden kurz darauf von den Bildschirmen.

„Wetten, dass..?“

1981 schuf Entertainer-Legende Frank Elstner (78) mit „Wetten, dass..?“ die wohl bekannteste deutsche Samstagabendshow. 1987 übergab er den Staffelstab an Thomas Gottschalk (70), der – mit einer kurzen Unterbrechung – bis 2011 die ZDF-Sendung moderierte und eine unglaubliche Erfolgsgeschichte schrieb. Dann übernahm Markus Lanz (51) die Geschicke, jedoch mit sehr mäßigem Erfolg. 2014 war nach 16 Folgen mit dem gebürtigen Südtiroler endgültig Schluss und „Wetten, dass..?“ landete im Mottenschrank.

Lanz und die sinkende Einschaltquoten

Hauptgrund für das Ende von Lanz und „Wetten, dass..?“ waren immer weiter sinkende Einschaltquoten. Erzielte die Show in den 1990er-Jahren regelmäßig Marktanteile von deutlich mehr als 50 Prozent – bis zu 24 Millionen Menschen sahen zu -, waren es zuletzt nur mehr rund 20 Prozent, teilweise sogar deutlich darunter. Einzige Ausnahme in den letzten Jahren: Die erste Lanz-Ausgabe mit 13,62 Millionen Zuschauern (43,7%) und die letzte Lanz-Ausgabe mit 9,27 Millionen (32,5%). In diesem Jahr soll es zum 40-jährigen Jubiläum der Sendung ein einmaliges TV-Comeback geben. Die Sonderausgabe mit Thomas Gottschalk ist für den Herbst geplant.

„Musikantenstadl“

Im gleichen Jahr wie „Wetten, dass..?“ wurde der „Musikantenstadl“ ins Leben gerufen. Bis 2005 führte Karl Moik (1938-2015) als Moderator durch die beliebte Schlager- und Volksmusik-Show. 2006 übernahm Kollege Andy Borg (60) und setzte die Erfolgsgeschichte bis 2015 nahtlos fort. Dann wollte man die Show ebenfalls dramatisch verjüngen, scheiterte aber phänomenal. Als Moderatoren wurden Alexander Mazza (48) sowie die Schweizer Sängerin Francine Jordi (43) verpflichtet.

Pilawa für Mazza

Doch bis heute gab es nur eine reguläre Folge der neuen Fassung vom „Musikantenstadl“. 2015 folgte noch eine Silvesterausgabe mit Mazza und Jordi. Seit 2016 ersetzt Jörg Pilawa (55) Mazza als männlichen Moderationspart und führte bislang durch fünf Silvestershows. Ob in Zukunft auch wieder reguläre Folgen produziert werden, ist bislang nicht bekannt, scheint aber eher unwahrscheinlich.

„Die 100.000 Mark Show“

Der Privatsender RTL etablierte ab 1993 die sehr erfolgreiche Spielshow „Die 100.000 Mark Show“ mit der Moderatorin Ulla Kock am Brink (59). Es war die erste Show im deutschen Fernsehen, bei der eine Summe dieser Größenordnung gewonnen werden konnte und gilt als Mutter der modernen Spielshows in Deutschland. Nach 56 Folgen war allerdings für Kock am Brink Schluss und sie wurde von Franklin (45) ersetzt. Der ehemalige Zauberer und Talkshow-Host Frank Schmidt, so sein bürgerlicher Name, übernahm und präsentierte die Show noch 18 Mal, bis 2000 das Ende besiegelt wurde.

Inka Bause scheiterte mit dem Remake

Anschließend schlummerte die Show rund acht Jahre in den RTL-Archiven und wurde erst 2008 unter dem Titel „Die 100.000 Euro Show“ wiederbelebt. Doch vergebens: Inka Bause (52) zeichnete eine reguläre Folge und ein Promi-Special auf, die jedoch beide beim Publikum nicht ankamen und sofort wiedereingestellt wurden. An den riesigen Erfolg von Ulla Kock am Brink in den 1990er-Jahren konnte niemand mehr anknüpfen.

„Schlag den Raab“

Insgesamt 55 Mal trat der Entertainer Stefan Raab (54) in seiner eigenen Spielshow „Schlag den Raab“ gegen Kontrahenten in unterschiedlichsten Kategorien an. Zu gewinnen gab es einen nicht unerheblichen Geldbetrag, doch Raab sicherte sich zumeist den Sieg mit einem unglaublichen Ehrgeiz. Die Zuschauer honorierten dies mit starken Einschaltquoten über insgesamt neun Jahre hinweg. 2015, parallel zu seinem Komplett-Rückzug aus dem Showbusiness, wurde die Show beendet.

Henssler nicht so ein Magnet wie Raab

2017 folgte jedoch die Neuauflage „Schlag den Henssler“ mit dem TV-Koch Steffen Henssler (48) als Raab-Pendant und neues Gesicht der Show. Doch der Erfolg blieb auch hier aus: Nach nur acht Episoden zog der Sender die Reißleine und stellte das Format komplett ein. Bis heute bleibt das Konzept jedoch am Leben und begeistert nach wie vor mit „Schlag den Star“ das TV-Publikum. Hierbei allerdings mit immer wechselnden Promis die direkt gegeneinander antreten.