Neues AlbumTom Jones über’s neue Album, den unehelichen Sohn und das tägliche Aufhängen

Tom Jones über's neue Album, den unehelichen Sohn und das tägliche Aufhängen
Tom Jones über's neue Album, den unehelichen Sohn und das tägliche Aufhängen

© IMAGO / ITAR-TASS

Paul VerhobenPaul Verhoben | 22.04.2021, 20:00 Uhr

Hits wie „It’s Not Unusual“, „Delilah“, „She’s A Lady“, „What’s New Pussycat?“ und „Kiss“ verdankt er seinen Weltruhm. Tom Jones hat mit 80 Jahren ein neues, inzwischen 28. Album am Start. „Surrounded By Time“ ist allerdings alles andere als ein müdes Alterswerk.

Sir Tom Jones ist bester Laune, als er von seinem Wohnzimmer in London aus via Zoom aus seinem Leben erzählt. Eine Aufwärmphase für das Gespräch braucht er nicht.

Dass er im vergangenen Jahr 80 wurde, merkt man ihm nicht an – so vital und agil kommt er rüber.

Neues Album „Surrounded By Time“

Als Coach der britischen Casting-Show „The Voice“ stellt der Waliser regelmäßig seine immer noch kraftvolle Stimme zur Schau. Auch sein neues Album „Surrounded By Time“ ist kein müdes Alterswerk; die schmissige Northern-Soul-Nummer „Hole In My Head“ weckt Erinnerungen an so manche Tanzeinlage von Mr. Sexbomb. Im Interview mit Klatsch-tratsch.de-Starreporterin Katja Schwemmers erzählt Jones, warum er heute kein junger Popstar mehr sein möchte, wie er den Sprung zum seriösen Künstler schaffte, wie er mit dem Tod seiner Frau klarkam und welche Inschrift sein Grabstein zieren sollte.

Tom Jones über's neue Album, den unehelichen Sohn und das tägliche Aufhängen

© Universal Music

Mr. Jones, jahrzehntelang waren Sie für die Öffentlichkeit der Tiger und Mr. Sexbomb. Ihr neues Album ist sehr tiefgründig. Wollen Sie Ihr Image auf Ihre alten Tage korrigieren?
Ja, aber das habe ich über die Jahre eh immer wieder getan. Das Image entstand durch meine Liveshows in den Sechzigern. Weil ich als junger Bursche sexy auf der Bühne war und ordentlich Feuer in den Hüften hatte, hat es alles überstrahlt. Mein Image wurde größer als mein Talent. Meiner Stimme hatte ich es zu verdanken, überhaupt in die Position zu kommen, solche Auftritte machen zu können. Aber das Popstar-Ding übertrumpfte meinen Gesang. Und das ist ein Problem, dem du dich stellen musst.

Wie sind Sie dem begegnet?
Nun, ich hatte das Glück, die Sechziger überlebt zu haben, also fragte ich mich: „Moment, warum bin ich noch mal hier? Warum hat Gott mich an diesen Ort gebracht? Warum hat er mir diese Stimme gegeben? Was stelle ich damit an?“ Und ich sagte ich mir: „Übertreibe es nicht auf der Bühne mit dem Sexappeal! Gehe nicht leichtsinnig mit deinem Talent um! Nimm es ernst, wenn du singst!“ Das ist es, worauf ich mich zunehmend konzentrierte im Laufe der Jahre.

Sie wurden seriös?
Wenn ich an die Nummer „Kiss“ denke, die ich 1988 mit The Art Of Noise herausbrachte, war die schon merklich kultivierter. Statt offener Hemden und enger Hosen trug ich einen schwarzen Anzug, darunter einen Rollkragenpulli und dunkle Brillengläser. Ich bewegte mich nicht mehr ganz so wild, es ging eher darum, den Inhalt des Songs stimmlich rüberzubringen. Dieses Album jetzt konzentriert sich wirklich auf bedeutungsvolle Songs, die ich über Jahre gesammelt habe. Jeder davon ist sehr wichtig für mich. Sie sind wie mein Leben: Sie behandeln die verschiedenen Aspekte davon.

Sie covern „Pop Star“ von Cat Stevens.
Aber ich singe das Lied mit einer anderen Intention als es Cat Stevens tat. Ich traf ihn 1970, kurz bevor er „Pop Star“ rausbrachte. Er erzählte mir, dass seine Plattenfirma unbedingt wollte, dass er ein Popstar ist. Aber er selbst wollte lieber bedeutungsvolle Songs schreiben. Er schrieb also den Titel, in dem er sich über all das lustig machte: „Yes, I’m going to be a pop star…“ Aber bei mir ist das anders: Ich finde, dass der Song exakt beschreibt, wie ein Popstar fühlt. Speziell in den Anfängen: Du wirst durchgereicht von einer TV-Show zur nächsten, du hast kaum Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten. Und du hast diese Attitüde: „Guckt alle her zu mir, ich erobere gerade die Welt!“

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Popstars von heute sind nicht mehr so frei

Heutzutage werden Popstars durch Smartphones wie unter dem Mikroskop beäugt. Sind Sie froh, dass es in Ihrer wilden Zeit noch anders war?
Oh ja! Junge Musiker tun mir leid, die können nicht so frei leben wie wir damals. Die Sechziger mit den Rolling Stones und den Beatles wären wohl braver ausgefallen, wenn wir ständig unter Beobachtung gestanden hätten. Unsere Privatleben waren immer noch unsere Privatleben! Heutzutage stellen Entertainer auch das auf Twitter aus. Sie bieten es der Öffentlichkeit an. Sie sammeln Likes in Social Media anstatt Hits in den Charts.

Und das missfällt Ihnen?
Es ein Marathon geworden, alles preiszugeben. Es ist längst ein Wettrennen, wer sich dort am meisten profiliert. Es ist Teil des Systems. Aber es ist fast schon eine Umkehr von dem, wie wir früher fühlten. Ich habe immer versucht, mein Familienleben von meiner Karriere zu trennen. Es ist mir nicht immer gelungen.

Interview: Tom Jones hängt sich jeden Morgen auf

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Bis vor einigen Jahren lebten Sie noch in Los Angeles.
Mittlerweile wohne ich in London direkt an der Themse. Es ist herrlich! Wenn ich morgens aufwache, ziehe ich die Vorhänge auf, hänge mich kopfüber auf und blicke dabei direkt aufs Wasser.

Wie bitte?
Ich hänge jeden Tag für zwei bis drei Minuten wie eine Fledermaus unter der Decke. Das Gerät dafür steht in meinem Badezimmer: Ich stelle mich drauf, automatisch schließen sich die Gurte um die Fesseln und dann werde ich 180 Grad gedreht.

Läuft einem da nicht das Blut in den Kopf?
Das ist Sinn der Sache! Vielleicht habe ich deswegen noch sämtliche Texte meiner Lieder drauf. Ich habe ein erstaunlich gutes Erinnerungsvermögen; wenn ich einmal einen Song gelernt habe, vergesse ich ihn nicht mehr. Was interessant ist: Wenn wir Menschen älter werden, werden wir eigentlich kürzer. Aber wenn du dich in das Gerät einhängst, wächst du ein bis zwei Zentimeter. Ich spüre das in meinem Rückgrat, es knirscht dann richtig. Ich habe es zwar noch nie nachgemessen, aber es stretcht mich in die Länge. Ich werde größer.

Haben Sie noch andere extravagante Hobbies?
Ich boxe! Im Moment ist das Fitnesscenter hier im Haus geschlossen. Mein Personal Trainer kommt einmal die Woche für einen Fight zu mir. Ich habe mein Leben lang Work-out gemacht. Ich bin früher regelmäßig gelaufen, bis mir mein rechtes Knie Probleme machte. Aber auch fürs Laufen besitze ich jetzt ein elektronisches Gerät. Das Schlafzimmer meines Appartements sieht aus wie ein Gym: Da sind ein stationäres Fahrrad und eine Vibrations-Platte, auf der ich Knie- und Armbeugen mit Hanteln mache.

Alles, damit Sie nicht einrosten?
Dafür hatte ich die letzten Jahre gar keine Zeit. Es hat viele Veränderungen in meinem Leben gegeben, seit vor fünf Jahren meine Frau verstarb. Wir hatten eh vor, zurück nach England zu gehen. Wir hatten schon angefangen, uns nach einer Wohnung umzuschauen. Wir waren startklar. Aber der Entschluss kam zu spät. Mit ihrer Gesundheit ging es rapide abwärts. Sie bekam Lungenkrebs und starb kurze Zeit später.

Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Alles ging so schnell. Der Krebs war sehr aggressiv und breitete sich rasch aus. Ich hatte meine Tournee abgebrochen und verbrachte die gesamte Zeit bei ihr im Krankenhaus. Die Ärzte sagten uns, dass sie für die Behandlung bleiben müsste, obwohl die Situation hoffnungslos war. Wir alle wussten es. Meine Frau wusste es. Es ging nur darum, ihren Tod hinauszuzögern. Wir sprachen fast zwei Wochen am Stück, wir redeten und redeten. Sie sagte: „Ich weiß, dass ich gehen muss. Es ist nun mal, wie es ist. Es ist meine eigene Schuld.“ Denn sie hat viel geraucht, besonders als sie jung war.

Interview: Tom Jones hängt sich jeden Morgen auf

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Hat Sie das schockiert?
Natürlich, es war das Schlimmste, was mir je passiert ist! Ich sagte ihr: „Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll.“ Ich war so verzweifelt und ein nervliches Wrack. Aber sie war ganz ruhig und meinte: „Du kannst nicht aufgeben. Du musst weitermachen. Du musst singen.“ Und ich antwortete: „Ich weiß nicht, ob ich dazu überhaupt noch fähig sein werde. Ich glaube, die Wörter werden mir im Halse stecken bleiben.“ Aber sie bestand drauf: „Mein Tod darf dich jetzt nicht stoppen. Du solltest nicht mehr in Los Angeles leben, das haben wir 41 Jahre getan. Du musst allein nach London gehen. Du wirst leben, du wirst nicht fallen. Du startest noch mal durch.“

Tom Jones geht die Dinge ruhiger an

Der Eröffnungssong Ihres neuen Albums – „I Won’t Crumble“ (zu deutsch: Ich werde nicht zusammenbrechen) – ist also wörtlich zu nehmen?
Ja, das waren fast ihre Worte! Sie fand, ich müsste Songs angehen, bei denen ich das Gefühl hätte, dass ich nicht in der Lage sein würde, sie zu singen, weil mich das stärker machen würde. „Und immer, wenn du denkst du kannst nicht mehr, denk an die guten Zeiten, denk daran, wie ich lachte“, gab sie mir mit auf den Weg. Meine Frau liebte Witze. In ihren letzten Momenten wollte sie, dass ich Stärke finde.

Und das ist Ihnen gelungen?
Es ist der Grund, warum ich diese Nummer aufgenommen habe. Wenn ich als Juror bei „The Voice“ bin, sag ich immer zu den jungen Talenten: „Egal, welche Erfahrungen ihr bisher im Leben gemacht habt, bringt sie mitein, aber werdet nicht zu emotional, wenn ihr singt, denn sonst geht irgendwann gar nichts mehr. Ihr müsst positiv bleiben, auch wenn es ein trauriger Song ist.“ Mit diesem Lied lasse ich meinen Worten Taten folgen.

Sind Sie glücklich heutzutage oder überkommt Sie manchmal die Einsamkeit?
Nein, nein, ich bin ein glücklicher Mann. Als meine Frau starb, war ich sehr depressiv. Ich dachte nicht, dass ich es überleben könnte. Ich begab mich in Therapie bei einem Trauertherapeuten. Dies hier ist fast schon meine Wiedergeburt. Ich habe neu angefangen. Ich bin zurück in London. Ich habe die Dinge in den Griff bekommen. Darum dreht sich das ganze Album. Ich bin wieder an einem guten Platz.

Der Song „I’m Growing Old“ mutet verletzlich an und erinnert an „Hurt“ von Johnny Cash.
Bobby Cole hieß der Typ, der es geschrieben hat. Ich weiß noch, wie ich das Lied das erste Mal hörte. Er spielte es mir in Las Vegas vor, wo wir beide auftraten. Er unterhielt das Bobby Call Trio, war in den Sechzigern der Musikalische Leiter der „Judy Garland TV-Show“ und hatte das Arrangement für „Mr. Bojangels“ geschrieben, das auch Sammy Davis Jr. und ich in unseren Shows spielten. Er gab mir diesen neuen Song mit den Worten: „Du kannst ihn singen.“ Aber ich war zu der Zeit gerade mal 32 Jahre alt – was wusste ich schon von den Leiden eines alten Mannes? Ich entschloss mich, das Lied aufzubewahren. Ich bin im vergangenen Juni 80 geworden. Nun habe ich das richtige Alter für den Song. Ich kann Bezug zu den Zeilen aufbauen, denn ich werde alt.

Wie erleben Sie den Prozess des Älterwerdens?
Ich werde sparsamer mit meinen Ressourcen – mit meiner Zeit und meinen Energiereserven. Ich schaue mir die Dinge genauer an. Aber ich werde auch ein bisschen müde. Ich bin mehr dem Feuer zugetan als der Kälte. Aber ich bin auch weiser. All die Dinge, die passieren, wenn du älter wirst.

Interview: Tom Jones hängt sich jeden Morgen auf

Mr. Jones 1983. © IMAGO / United Archives

Tom Jones will seinen Sohn nicht sehen

Gibt es etwas, dass Sie bedauern?
Nicht wirklich. Manchmal frage ich mich, ob ich den Lungenkrebs meiner Frau vielleicht hätte verhindern können. Wieso haben wir das so spät gemerkt? War da etwas, was ich falsch gemacht habe? Hätte ich etwas tun können, irgendetwas daran ändern können? Das sind Gedanken, die mich plagen. Aber mein Arzt versicherte mir, dass die Krankheit so schnell aufgekommen ist, dass es alles keinen Unterschied gemacht hätte.

Aus einer Affäre in New York ging Ihr unehelicher Sohn hervor, der heute 33 Jahre alt ist. Sie sind sich noch nie begegnet. Hegen Sie Pläne, mal mit ihm in Kontakt zu treten?
Oh, nein, nein. Überhaupt nicht. Das war ein Fehler.

Ist der Tiger noch hungrig?
Ja, hungrig danach, noch mehr Musik zu machen! Denn das ist die eine Konstante in meinem Leben. Egal, was ich getan habe, ich wollte immer weiter Musik machen, weil ich meinen Beruf liebe. Viele Leute kennen das gar nicht. Aber wenn du das Glück hast, das erreicht zu haben, willst du neue Wege beschreiten, neue Songs aufnehmen, und wie in meinem Fall andere Songwriter und Musiker ausprobieren, so lange ich es noch kann. Ich hoffe, dies hier ist nicht mein letztes Album. Aber wenn doch, dann ist es ein gutes Vermächtnis.

Der letzte Song der Platte heißt „Lazarus Man“ und klingt wie ein Requiem. Als was möchten Sie in Erinnerung bleiben?
Als verdammt guter Sänger! Das darf auch auf meinem Grabstein stehen: „Here lies a hell of a singer.“ (lacht)

Ihre Stimme ist immer noch kraftvoll.
Sie ist ein Geschenk Gottes. Ich habe es nicht forciert, sie wurde mir einfach gegeben. Genauso wie der Wunsch, sie zu benutzen. Es ist ja nicht genug, ein Talent zu haben, du musst auch den Willen haben, es in die Waagschale zu werfen. Das ist auch immer der Rat, den ich jüngeren Talenten gebe: Was auch immer du tun musst, um deinen Träumen zu folgen, mach es! Rede dich nicht raus, egal, welche Probleme du hast. Arbeite damit!

Als Coach der britischen Ausgabe von „The Voice“ geben Sie öfter mal eine Gesangsprobe von sich zum Besten. Tut Ihnen das gut, wenn die jungen Frauen immer noch kreischen?
Definitiv tut es das! Es lässt mich jung fühlen. Ich sagte neulich zu meiner Jury-Kollegin Anne-Marie, die gerade mal 29 ist: „Manchmal vergesse ich, wie alt ich bin.“ Aber sie entgegnete: „Du bist nicht alt. Wenn ich mit dir spreche, denke ich nie an einen Menschen von 80 Jahren. Nur aufgrund deiner Erfahrung merkt man es.“ Darüber bin ich sehr froh. Es macht mich glücklich, dass junge Menschen schätzen, was ich tue, und wissen, dass ich nur versuche ehrlich zu sein, wenn ich ihnen bei „The Voice“ Tipps gebe. Ich liebe das! Ich liebe es generell, bei „The Voice“ zu sein. Ich liebe es, die Geschichten aus meinem Leben zu erzählen, mit allen Höhen und Tiefen – und damit anderen Leuten zu helfen.

Sie haben viele prominente Duette in Ihrem Leben aufgenommen. Aber nie eins mit Ihrem Kumpel Elvis Presley. Wie kommt’s?
Weil es ihm nicht gestattet war! Sein Manager Colonel Parker erlaubte es ihm nicht. Damals war das auch schwierig, weil die Plattenfirmen untereinander keine Künstler verliehen haben. Mein Duett mit Aretha Franklin kam nur zustande, weil ich es mit ihr in meiner Fernsehshow sang. So funktionierte es. Aber Elvis konnte nicht in meine TV-Show kommen, da er exklusiv in einem Frank-Sinatra-TV-Special gastierte, nachdem er vom Armee-Dienst aus Deutschland zurückgekehrt war. Er war Sinatra versprochen.

Bedauern Sie das?
Das ist wirklich traurig. Elvis und ich sangen ja nächtelang in der Hotelsuite in Vegas. Es ist eine Schande, dass es keine Aufnahme davon gibt. Aber die Typen, die mit ihm arbeiteten, wie sein Tourmanager Joe Esposito, passten immer auf, dass niemand etwas mitschnitt. Es war eh nicht so einfach früher, man benötigte eine Bandmaschine, und die Geräte waren sehr groß. Heute ist dank Smartphone alles möglich. Aber ich hätte es eh nicht hinter seinem Rücken gemacht. Elvis war ein Freund von mir. Wir haben nur aus purem Spaß zusammen Musik gemacht. Aber klar, ich hätte es geliebt, ein Duett mit ihm aufzunehmen.

1994 präsentierten Sie die ersten MTV Europe Music Awards vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Welche Erinnerungen haben Sie daran?
Die Show war auch noch live! Irre! Nachmittags machten wir einen Testlauf, aber das deutsche Publikum verstand die Witze nicht, weil sie auf Englisch waren. Da hatte ich kein gutes Gefühl. Ich sagte zum Team: „Wenn es bei den Leuten im Studio nicht ankommt, wird es Zuhause nicht anders sein.“ Also haben sie alle lustigen Anmoderationen gestrichen. Es endete damit, dass ich nur noch Bands und Laudatoren ansagte. Egal, es war trotzdem großartig und unwahrscheinlich aufregend zu dieser Zeit an diesem geschichtsträchtigen Ort zu sein. Ich habe jede Sekunde genossen.

Bald wollen Sie nach Deutschland zurückkehren für Ihre Tournee.
Später als geplant. Aber ich will so schnell wie möglich wieder auf die Bühne. Denn ich mache mir große Sorgen um die britische Musikindustrie. Ich bin finanziell abgesichert. Aber viele Künstler haben schlimme Nöte, weil sie nicht wissen, wovon sie leben sollen. Ich fühle also mit den Musikern, meiner Liveshow-Crew und den Konzert-Promotern, die Geld in die Hand nehmen, damit Leute wie ich rausgehen und eine Tour spielen können. Sobald der Lockdown vorbei ist, will ich wieder Konzerte geben, damit alle ein Einkommen haben. Der Wunsch des Publikums nach Liveshows ist groß. Ich bin wirklich froh, wenn ich die Leute glücklich machen kann – und sie mich!

Tom Jones „Surrounded By Time“ (EMI/ Universal Music)

Geplante Tom Jones „A Celebration“-Tour

21.5.2021 Berlin, Tempodrom
06.7.2021 Luxembourg, Abtei Neumünster (Open Air)
15.7.2021 Graz, Stadthalle Graz
17.7.2021 Wien, Wiener Konzerthaus
29.7.2021 Köln, Roncalliplatz
13.8.2021 Kiel, Wunderino Arena (Schleswig-Holstein Musik Festival)