StarsBeach Boys: Musiklegende Brian Wilson mit 82 Jahren gestorben

Brian Wilson - London's Eventim Apollo 2017 - Avalon
Mit seinen sonnigen Harmonien und komplexen Arrangements prägte Brian Wilson eine ganze Ära der Popmusik – nun ist er verstorben.
Als Mitgründer und kreativer Kopf der Beach Boys erschuf er Klassiker wie ‚Good Vibrations‘, ‚Surfin‘ USA‘ oder ‚Fun Fun Fun‘ – Songs, die das kalifornische Lebensgefühl weltweit populär machten. Jetzt ist Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben, wie sein Management der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Im Netz meldeten sich auch seine Nahestehenden zu Wort. „Mit gebrochenem Herzen teilen wir mit, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist“, teilte seine Familie auf der Website und dem Instagram-Kanal des Musikers mit. „Uns fehlen momentan die Worte.“ Wilson litt an einer Form von Demenz und stand zuletzt unter Vormundschaft. Seine langjährige Ehefrau Melinda Ledbetter war im vergangenen Jahr im Alter von 77 Jahren verstorben. Das Paar hatte gemeinsam fünf Kinder adoptiert, zwei weitere Töchter hatte Wilson aus einer früheren Ehe.
Brian Wilson wurde 1942 in Kalifornien geboren und wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf. Zusammen mit seinen Brüdern Dennis und Carl, seinem Cousin Mike Love und dem Schulfreund Al Jardine gründete er 1961 die Beach Boys. Brian Wilson spielte Bass, war Hauptkomponist und Produzent – und wurde rasch zum treibenden Genie hinter dem Erfolg der Band. Ihr Sound aus mehrstimmigem Gesang, eingängigen Melodien und detailverliebter Studioarbeit setzte neue Maßstäbe im Pop.
Mit über 30 Singles in den US-Top-40 und mehr als 100 Millionen verkauften Tonträgern zählen die Beach Boys zu den erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte. Das 1966 erschienene Album ‚Pet Sounds‘ gilt als Meilenstein der Popmusik. Die US-Zeitschrift ‚Rolling Stone‘ wählte es 2003 auf Platz 2 der besten Alben aller Zeiten – direkt hinter den Beatles mit ‚Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band‘.
Trotz musikalischer Rivalität verband Wilson und die Beatles eine enge Beziehung. Paul McCartney nannte Wilson einen seiner wichtigsten Einflüsse – und den Beach-Boys-Song ‚God Only Knows‘ eines seiner Lieblingslieder. Auch Künstler wie Elton John, Bruce Springsteen und Smokey Robinson äußerten immer wieder ihre Bewunderung für Wilsons Werk.
1983 und 1998 verlor Wilson seine Brüder Dennis und Carl. Trotz Rückschlägen und gesundheitlicher Krisen fand er in den 2000er-Jahren musikalisch zurück. Sein Soloalbum ‚Love Mercy‘ von 1988 wurde zur Hymne seines Comebacks und ist auch jetzt Teil des Abschieds. In der Mitteilung seiner Familie hieß es zum Schluss schlicht: „Love Mercy.“
1988 wurden die Beach Boys in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Brian Wilson bleibt als musikalisches Genie und sensible Seele in Erinnerung – als einer, der das Lebensgefühl einer ganzen Generation in Musik übersetzte und zugleich neue Wege für den Pop öffnete.