Markus Lanz

Foto: ZDF/ Juliane Werner

Markus Lanz ist seit vielen Jahren so etwas wie das Aushängeschild des ZDF und vor allem wegen der nach ihm benannte Talkshow immer wieder Gesprächsthema.

Biographie von Markus Lanz

Doch er gehört auch zu den polarisierendsten Persönlichkeiten der deutschen Medienlandschaft, denn so wie er viele Fans hat, war er auch immer wieder Grund für große Aufreger.

Markus Lanz kam am 16. März 1969 in Bruneck in Südtirol zur Welt und wuchs zunächst in der Fraktion Geiselsberg der Nachbarstadt Olang auf. Ab dem elften Lebensjahr besuchte er das Klassische Gymnasium Vinzentinumin in Brixen und wohnte im Kloster-Internat Neustift im benachbarten Vahrn.

In seiner Jugend bildete er mit seinem Bruder Gotthard das Musik-Duo „The W5“, bei dem er Klavier und Keyboard spielte. Nachdem er 1988 das Gymnasium mit der Matura abgeschlossen hatte, wurde Markus Lanz beim italienischen Heer (die Wehrpflicht wurde in Italien auch erst relativ spät, nämlich 2005, ausgesetzt) zum Funker ausgebildet. Er diente bei den Alpini, den italienischen Gebirgsjägern.

Steckbrief

Name
Lanz
Vorname
Markus Josef
Größe
1,81 m
Wohnort
Hamburg
Geburtstag
16. März 1969 in Bruneck, Italien
Sternzeichen
Fische
Partner
Birgit Schrowange, Angela Gessmann
Kinder
Laurin Lanz (geb. 2000), Greta Lanz (geb. 2014) und eine weitere Tochter (geb. 2018, Name unbekannt)
Eltern
Anna Lanz, Name des Vaters nicht bekannt
Geschwister
Gotthard Lanz, Doris Lanz

Schicksalsschlag: Tod des Vaters

Ein einschneidendes Erlebnis in Lanz‘ Jugend war der frühe Tod seines Vaters. Er verstarb an Leukämie, als Sohn Markus vierzehn Jahre alt war. „Wir haben ihn täglich im Krankenhaus besucht. Da liegt dein Vater, abgemagert, und er wird immer weniger. Er starb mit 52 Jahren, da war ich gerade 14“, so Lanz.

2009 erzählte er im „Kölner Treff“ von dieser Zeit und davon, wie schwer es war, dass er nach dem Verlust seines Vaters, den er als sehr warmherzigen Menschen beschreibt, ins Internat zurückmusste. Die Liebe und Unterstützung seiner Mutter Anna (geb. 1934) musste er missen: „Die dicken Mauern kennen viele Geschichten von kleinen Jungs und ihrer Sehnsucht nach dem Zuhause.“

Markus Lanz‘ Karriereanfänge bei RTL

Man kann sich Markus Lanz heute bei keinem anderen Sender mehr vorstellen als beim ZDF. Da mag es manch einen überraschen, dass er seinen medialen Durchbruch nach einiger Zeit beim Radio beim Privatsender RTL hatte.

1995 fing Lanz – zunächst als Nachrichtenmoderator bei RTL Nord – bei RTL an und moderierte ab 1997 die Sendung „Guten Abend RTL“, die jedoch nur in Schleswig-Holstein ausgestrahlt wurde.

Der Durchbruch gelang ihm als Vertretung für Barbara Eligmann bei „Explosiv – Das Magazin“, als die Stamm-Moderatorin von September 1998 bis März 1999 in Mutterschaftsurlaub ging. Offenbar hinterließ er in dieser Zeit einen bleibenden Eindruck, denn bis 2008 moderierte er dann regelmäßig und wurde 2004 sogar Redaktionsleiter des Formats.

Parallel moderierte er auch andere RTL-Formate wie „Der Hochzeitsplan“, „Outback“ und „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! – Spezial“.

Wechsel zum ZDF: Lanz schwimmt auf der Erfolgswelle

Im April 2008 erfolgte dann der Wechsel zum ZDF, wo er erneut als Vertretung für einen anderen Moderator einsprang, den er später gänzlich ersetzen sollte: Johannes B. Kerner. Sowohl bei der abendlichen Talkshow, die hieß wie der jeweilige Moderator, als auch bei der Kochsendung „Kerners Köche“ bzw. „Lanz kocht!“ übernahm Lanz während Kerners Sommerpause den jeweiligen Sendeplatz. Als Kerner das ZDF im Herbst 2009 verließ, ersetzte Lanz ihn gänzlich.

Die Show heißt nicht mehr „Johannes B. Kerner“, sondern „Markus Lanz“ und kommt zuerst zweimal pro Woche – inzwischen sogar dreimal. Während Markus Lanz heute durchaus eine Menge Kritiker hat, war er zu Anfang ein absoluter Publikums-Magnet. Vielleicht lag das auch daran, dass er seinem beliebten Vorgänger so ähnlich war: Der ewige Junge mit dem Lausbuben-Charme, den sich jede Schwiegermutter wünscht. Und Lanz schlägt Kerne schnell um Längen. Er ist jünger und er sieht bedeutend besser aus.

Lanz mauserte sich aber auch sonst zum Aushängeschild seines Senders. Seit 2012 führt er durch den Jahresrückblick „Menschen“, der früher ebenfalls einmal von Kerner, aber auch von Thomas Gottschalk moderiert wurde.

Im Dezember 2010 wurde der Moderator selbst zum Teilnehmer in einer Art Dokusoap: „Der Wettlauf zum Südpol“. In dieser Gemeinschaftsproduktion von ZDF und ORF stellten sich zwei Vierer-Teams der Herausforderung, den Wettlauf zwischen Roald Amundsen und Robert Falcon Scott nachzuempfinden.

Lanz war einer der beiden prominenten Teilnehmer des deutschen Teams – als gebürtiger Italiener. Der andere Promi, der für das deutsche Team antrat, war ein in Spanien geborener Ire mit US-amerikanischen Wurzeln: Joey Kelly. Lanz hatte schon Erfahrung mit den Polen, war er doch schon Teil einer Nordpolexpedition gewesen, die ebenfalls filmisch begleitet worden war.

2013 gewann Lanz dann die Goldene Kamera als Zuschauerpreis und das ausgerechnet für den vielleicht größten wunden Punkt seiner Karriere: „Wetten, dass…?“

Markus Lanz‘ Bauchlandung mit „Wetten, dass…?“

Als Thomas Gottschalk nach Samuel Kochs Unfall in der „Wetten, dass..?“-Ausgabe vom 4. Dezember 2010 mit „Wetten, dass..?“ aufgehört hatte, wurde händeringend nach einem Nachfolger gesucht.

Am Ende entschied sich das ZDF für ihre Allzweckwaffe Markus Lanz. Doch konnte die Sendung nach Gottschalk nicht mehr an ihren alten Kultstatus und Erfolg anknüpfen. Lag das an Lanz?

Zugegeben, Markus Lanz ist nicht Thomas Gottschalk und vielleicht nicht die Idealbesetzung für die große Samstagabendshow. Doch schwächelte die Sendung auch schon mit Gottschalk zunehmend. Vermutlich hatte sich das Format schlicht totgelaufen und war ohnehin ein Relikt aus einer anderen Epoche der Fernsehunterhaltung.

Ein weiterer Tiefpunkt: Petition fordert Lanz‘ Entlassung

Nachdem Sahra Wagenknecht bei „Markus Lanz“ zu Gast war und vom Moderator nach Meinung vieler Zuschauer nicht gerade freundlich behandelt wurde, wurde im Januar 2014 eine Online-Petition eingerichtet, bei der Unterschriften für Lanz‘ Entlassung beim ZDF gefordert wurden. Dieser behandle seine Gäste nicht gleichberechtigt und bringe ihnen nicht im gleichen Maße Wohlwollen, Respekt und Rederecht entgegen.

Nun ist es in der Tat kein Geheimnis, dass Lanz politisch eher den Liberalen nahe steht und folglich eine Politikerin der Linken, noch dazu eine so umstrittene wie Sahra Wagenknecht, wohl nicht gerade seine Sympathie genießt – was auch den Erstellern der Petition bewusst gewesen sein dürfte und wiederum deren Urteilsvermögen getrübt haben könnte.

Markus Lanz ist der neue Talkshow-König: Seine besten Gäste, die größten Skandale

Innerhalb weniger Tage unterzeichneten über 230.000 Menschen die Petition. Wer jetzt denkt, Sahra Wagenknecht dürfe das nicht gestört haben, weil ja sicher eine nette Gage herausgesprungen wäre, der irrt. Gäste bei „Markus Lanz“ erhalten kein Honorar. Wenn überhaupt wird die Anreise bezahlt – davon ausgenommen: Politiker.

Inzwischen haben sich Markus Lanz und seine Show von diesem Tiefschlag erholt. In den letzten 13 Jahren gab es neben diesem Skandal noch so einige andere. Aber es gab auch Highlights. Und nach einem durchmoderierten Corona-Jahr den Deutschen Fernsehpreis für die beste Informationssendung.

Das Privatleben von Markus Lanz

Markus Lanz gehört nicht gerade zu den Promis, die ihr Privatleben öffentlich breittreten, aber manches sickert dann doch durch oder wird von ihm in Interviews freiwillig mit der Welt geteilt, weil es ihm wichtig ist. Anderes – wie etwa sein Vermögen von geschätzten drei Millionen Euro – kann man allenfalls mutmaßen. Ein bisschen ist über die Privatperson Lanz aber immerhin bekannt.

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Sein Kampf gegen die Angststörung

2018 sprach Markus Lanz erstmals offen über seine Angststörungen, die ihren Ursprung, so glaubte er damals, in dem Trauma des Todes des Vaters hatten: „Es hat mich kalt erwischt. Ich bildete mir plötzlich ein, dass ich einen Herzanfall bekomme. Ich hyperventilierte, verstand gar nicht, was mit mir passierte und dachte, ich würde sterben. Ich konnte damals gar nicht mehr aus dem Haus gehen. Sobald ich auf der Straße war, schlich ich mich an den Hauswänden entlang und kehrte schlussendlich wieder in die Wohnung zurück. Ich fragte mich, ob das mit dem Tod meines Vaters zusammenhängen könnte. Zudem hatte ich in der Zeit immer Heimweh nach Tirol.“ Mit professioneller Hilfe konnte Lanz das psychische Leiden aber in den Griff bekommen.

Markus Lanz: Seine Frauen, seine Kinder

Ob er nun will oder nicht: Markus Lanz ist irgendwie auch Typ Frauenschwarm. Daher ist natürlich auch das Interesse am Privatleben des Südtirolers enorm, doch der Moderator lässt seit einigen Jahren nicht mehr allzu viel über den privaten Markus durchsickern. Man weiß, daß Lanz drei Kinder aus zwei verschiedenen Beziehungen hat. Von 1998 bis 2006 war er mit seiner damaligen RTL-Kollegin Birgit Schrowange liiert. Aus dieser Verbindung ist sein Sohn Laurin entstanden, der 2000 geboren wurde. Viel interessanter als der Nachwuchs des ehemaligen RTL-Traumpaares war aber immer der Altersunterschied. Schrowange ist elf Jahre alter als Lanz. Ende der 90er noch ein waschechter Grund für Schlagzeilen.

Markus Lanz privat: Seine Frau, seine Kinder, sein Vermögen

Seit 2008 ist Lanz mit der Betriebswirtin Angela Gessmann liiert, die er 2011 heiratete. Der Südtiroler und die Deutsch-Japanerin haben zwei Töchter Greta, geb. 2014 und ihr Schwesterchen, geb. 2018, deren Name Lanz aber nie öffentlich gemacht hat). Das Paar lebt in Hamburg.

Was Markus Lanz in Zukunft plant

Für die Talkshow „Markus Lanz“ ist so bald kein Ende in Sicht. Durch die COVID-19-Pandemie erfuhr die Sendung, die stets wenige Stunden vor der Ausstrahlung aufgezeichnet wird, 2020 jedoch eine Änderung, die nun beibehalten werden soll: es gibt kein Studiopublikum mehr. In der Tat scheint der Talk ohne Publikum im Saal bei Zuschauern, Kritikern, Gästen, aber auch bei Lanz selbst auf viel Gegenliebe zu stoßen.

Podcast mit Richard David Precht

Ein weiteres Projekt, das im im September 2021 an den Start ging, ist der Podcast „Lanz und Precht“, der ebenfalls vom ZDF produziert wird und über Apple Podcasts und Spotify abrufbar ist. Die beiden genügen sich wie auch im TV natürlich selbst.

Der nächste Laber-Podcast: Markus Lanz und Richard David Precht genügen sich selbst – und das ist ok so

Lanz sagt zu dem neuen Projekt mit Fernsehphilosoph Richard David Precht: „Im Podcast können wir die Dinge vertiefen, reflektieren und mit einigen Tagen Abstand noch mal ganz neu bewerten. Ein Podcast ist im positiven Sinn sehr reduziert, fokussiert und auf das Wesentliche begrenzt: die Stimme.“