MusikBob Vylan nach Glastonbury-Stunt aus Gogol Bordellos Europatour gekickt

Bob Vylan - June 2025 - Glastonbury Festival - Getty Images
Bob Vylan wurden aus der Europatour von Gogol Bordello gestrichen.
Das Punk-Rap-Duo sieht sich wegen seines umstrittenen Auftritts beim Glastonbury Festival mit heftiger Kritik konfrontiert. Während ihres Sets hatte der 34-jährige Sänger das Publikum dazu gebracht, den Slogan „death, death to the IDF“ zu skandieren. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie „Tod den Verteidigungskräften von Israel“. Als Folge dessen wird das Duo die Band nun nicht länger auf Tour begleiten.
Bob Vylan schrieben in einem Statement auf Instagram: „Aufgrund logistischer Komplikationen haben wir uns entschieden, unsere Freunde Gogol Bordello nicht auf ihrer bevorstehenden Europatour zu begleiten. Wir werden jedoch in den kommenden Monaten nach Europa zurückkehren – sowohl für Festivals als auch für Headline-Shows.“ In der Bildunterschrift fügten sie hinzu: „Bleibt dran für Ankündigungen zu Headline-Shows in der EU.“
Zunächst hatten der Veranstalter und mehrere Locations in Deutschland Bob Vylan aus dem Line-up entfernt, was Gogol Bordello zufolge „nicht unsere Entscheidung war und außerhalb unserer Kontrolle lag“. Weiter erklärten sie in den sozialen Medien: „In der Folge mussten wir die Situation neu bewerten und haben entschieden, BV von der Tour zu entfernen, bis wir die Lage vollständig verstehen konnten.“ Nachdem Bob Vylan eine ausführlichere Erklärung veröffentlicht hatte, sei das Gespräch wieder aufgenommen worden, um ihre Möglichkeit zur Teilnahme an anderen Tourdaten zu prüfen. Leider sei es unter den gegebenen Umständen aber „logistisch unmöglich“ gewesen, dass BV an der Tour teilnimmt. Weiter heißt es: „Gogol Bordello besteht aus Mitgliedern unterschiedlicher Nationalitäten und steht für internationales Verständnis – dementsprechend schätzen wir die Meinungsfreiheit aus allen Perspektiven.“
Bob Vylan traten auf der West-Holts-Bühne in Glastonbury unmittelbar vor Kneecap auf, einer weiteren umstrittenen Band. Auch der britische Sender BBC, der den Auftritt live übertrug, sieht sich nun Kritik ausgesetzt, nachdem bekannt wurde, dass ihr Generaldirektor, der 57-jährige Tim Davie, anwesend war und bei der Frage beraten wurde, wie mit der Ausstrahlung umzugehen sei. Nach der ersten Welle der Kritik an ihrem Glastonbury-Auftritt schrieb Bob Vylan auf Instagram: „Wir sind nicht die Ersten. Wir werden nicht die Letzten sein. Wir werden dafür angegriffen, dass wir den Mund aufmachen.“ In einem längeren Statement fügten sie hinzu, dass sie nicht den Tod irgendeiner „Rasse oder Gruppe von Menschen“ befürworten. Sie erklärten weiter: „Wir, wie diejenigen vor uns im Rampenlicht, sind nicht die eigentliche Geschichte. Wir sind eine Ablenkung von der Geschichte. Und jede Sanktion, die wir erhalten, wird ebenfalls eine Ablenkung sein.“