Coming soonHier sehen wir Matthias Schweighöfer als „Schlächter von Lyon“

Hier sehen wir Matthias Schweighöfer als „Schlächter von Lyon“
Hier sehen wir Matthias Schweighöfer als „Schlächter von Lyon“

Warner Bros.

Paul VerhobenPaul Verhoben | 01.07.2020, 23:15 Uhr

Die internationale Kinoproduktion „Resistance - Widerstand“ zeigt Hollywoodstar Jesse Eisenberg als legendären Pantomimen Marcel Marceau und Matthias Schweighöfer als Nazischlächter Klaus Barbie. Jetzt gibt es neue Bilder.

Die Zeiten der immergleichen romantischen Komödien mit einem dauergestressten Matthias Schweighöfer scheinen endlich vorbei. Der Filmemacher widmet sich zuletzt mehr vielschichtigeren Rollen. Jetzt spielt er das berühmt-berüchtigte Nazischwein Klaus Barbie. Der war als „Schlächter von Lyon“ bekannt und wurde von Adolf Hitler persönlich beauftragt, die französische Résistance zu zerschlagen.

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Darum geht’s in „Resistance“

Ein Leben für die Kunst ist alles, was sich der Franzose Marcel Marceau (Jesse Eisenberg) wünscht. Als begabter Pantomime, der tagsüber in der Fleischerei seines Vaters arbeitet, versucht er seinem Traum auf den Kleinbühnen der Stadt ein Stück näher zu kommen und das Herz der politisch engagierten Emma (Clémence Poésy) zu gewinnen.

Ihr zuliebe lässt sich Marcel auf eine gefährliche Mission ein, die sein Leben verändern wird: 123 jüdische Waisenkinder müssen vor den deutschen Nazis und dem kaltblütigen Obersturmführer Klaus Barbie (Matthias Schweighöfer) gerettet und außer Landes gebracht werden. Gemeinsam mit Emma tritt Marcel dem französischen Widerstand bei, um sich dem Schrecken des Krieges entgegenzustellen. Seine Kunst wird dabei zur größten Waffe gegen das menschliche Grauen …

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Schweighöfer ist übrigens auch mit seiner Produktionsfirma Pantaleon an Bord. Geplanter Kinostart ist der 3. September. Im Folgenden widmen wir uns Schweighöfers Charakter.

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Wer war Klaus Barbie?

Am 25. Oktober 1913 wurde Nikolaus „Klaus“ Barbie alias Klaus Altmann in Bad Godesberg geboren. Als 1933 Vater und Bruder starben, stu?rzte Klaus Barbie in eine tiefe Depression, die seinen Lebensweg mitbestimmte. Er schloss sich der Hitlerjugend an, in der er bis 1935 aktiv mitwirkte. Der freiwillige Arbeitsdienst in einem Arbeitslager entfachte in Barbie das Feuer nationalsozialistischer Ideologien. Nach der Begegnung mit Heinrich Himmler trat Barbie in die SS ein. Hier wurde er mit der Verfolgung von Juden und Homosexuellen beauftragt. 1937 folgte der Eintritt in die NSDAP.

Am 20. April 1940 ernannte man Klaus Barbie zum SS-Unteroffizier. Nur wenige Tage später heiratete er seine Frau Regine. Im November des gleichen Jahres stieg er zum SS-Obersturmführer auf. Berüchtigt für seine brutale Vorgehensweise, übernahm Leitung, nachdem die deutschen Truppen in Frankreich einmarschiert waren. In der Zeit zwischen 1942 und 1944 ging er gnadenlos gegen die Résistance-Bewegung vor und ermordete einzelne Mitglieder, was ihm den Namen „Schlächter von Lyon“ einbrachte.

Erst 1972 wurde der „Schlächter von Lyon“ aufgespürt

Gleichzeitig trieb er die Deportation der Juden weiter voran. Im August 1944, als die Alliierten Frankreich befreiten, floh Klaus Barbie nach Deutschland. Zum 6. Jahrestag der „Reichskristallnacht“ erfuhr Barbie seinen persönlichen Höhepunkt, als er zum SS-Hauptsturmführer ernannt wurde. Doch der gescheiterte Krieg ließ auch Barbie vom Jäger zum Gejagten werden.

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In den folgenden Jahren tauchte Barbie unter und konnte mithilfe des amerikanischen Geheimdienstes CIC in Bolivien ein Leben mit falscher Identität führen. Zur gleichen Zeit begann in Lyon der Prozess aufgrund seiner Gräueltaten gegen die zivile Bevölkerung und den französischen Widerstand, für die man ihn zum Tode verurteilte. Die Strafe konnte wegen Abwesenheit des Täters nicht vollstreckt werden.

Erst 1972 spürte die Internationale Liga gegen Antisemitismus und Rassismus ihn in La Paz auf.

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Allerdings verhinderte die bolivianische Regierung die Auslieferung. Barbie agierte hinter dem Rücken der Staatsmacht und unterstützte einen hochrangigen General bei der Ausübung eines Staatsstreiches. Erst als die Bevölkerung eine neue demokratische Regierung wählte, verwies der Staat Klaus Barbie des Landes und übergab ihn an Frankreich. Nach einem einmonatigen Prozess wegen Verbrechen an der Menschlichkeit in 177 Fällen wurde Barbie 1987 zu lebenslanger Haft verurteilt. Mehr als 800 Menschen fielen ihm zum Opfer.

Am 25. September 1991 verstarb Klaus Barbie im Lyoner Gefängnis an Krebs.